Valentino Rossi: Probleme mit dem Vorderrad überwunden?

Noch sucht Yamaha-Pilot Valentino Rossi nach dem perfekten Gefühl für das Vorderrad, dennoch sieht er deutliche Fortschritte in der Abstimmung seiner M1

(Motorsport-Total.com) - Für Valentino Rossi verlief der Saisonauftakt nach einer durchwachsenen Wintersaison mit vielen Problemen besser als erwartet. In jedem der ersten drei Rennen stand der Yamaha-Pilot auf dem Treppchen, konnte eine dritten und zwei zweite Plätze für sich verbuchen. Weil die unmittelbare Konkurrenz schwächelte und Nuller verkraften musste, reist Rossi dank seiner Konstanz als WM-Führender zum Europa-Auftakt der MotoGP 2017 in Jerez.

Titel-Bild zur News: Michael Rossi

Valentino Rossi führt nach drei Saisonrennen die WM-Tabelle an Zoom

"Das ist eine große Überraschung, denn nach den Tests waren wir ziemlich verzweifelt", blickt der Yamaha-Pilot zurück. "Das Problem für mich und mein Team war, dass wir mehr Zeit brauchten, um das Motorrad zu verstehen, wie es gefahren und abgestimmt werden sollte." Insbesondere das so wichtige Gefühl für das Vorderrad fehlte dem Italiener. Am Kurveneingang büßte er viel ein und haderte vor allem mit der weichen Reifenmischung.

Michelin brachte deshalb eine zweite Option des weichen Vorderreifen mit nach Argentinien, zum Einsatz kam diese bisher jedoch nicht. Ungeachtet dessen schaffte es Rossi, seine Schwierigkeiten immer spätestens zum Sonntag in den Griff zu bekommen. Zwar gibt er zu, den Unterschied zum Vorjahr noch immer zu spüren, betont aber, dass es in erster Linie um die Optimierung der Balance gehe. "Der Fahrstil ist mehr oder wenig derselbe", sagt Rossi.


Fotos: Valentino Rossi, MotoGP in Austin


Sein Austin-Wochenende resümiert er in puncto Abstimmung so: "Das Basis-Set-up am Freitag war schon nicht so schlecht. Am Samstag waren die Bedingungen schlecht, aber wir konnten im Qualifying die Balance des Vorderreifens verbessern. Das ist hier sehr wichtig. Im Warm-up hatte ich mehr oder weniger dieselbe Pace auch mit dem harten Hinterreifen. Am Ende haben wir uns für den Medium-Reifen entschieden. Das war die richtige Wahl, denn ich denke, er ist besser für unser Motorrad."

Und das war er: Damit konnte Rossi im Rennen zum finalen Endspurt ansetzen und Dani Pedrosa (Honda) noch den zweiten Platz abnehmen. "Das Positive ist, dass ich insbesondere am Ende der Rennen stark war und pushen konnte", bestätigt der WM-Leader. "In Argentinien konnte ich Cal (Crutchlow; Anm. d. R.) und in Austin Dani attackieren. Im vergangenen Jahr war ich insbesondere zu Beginn des Rennens gut und hatte danach zu kämpfen."

Apropos vergangenes Jahr: Da ging Rossi mit einem vierten, einem zweiten Platz und einem Nuller im Rücken nach Jerez. Der Kurs gehört zu seinen Lieblingsstrecken. Dennoch bleibt der 38-Jährige zurückhaltend, was seine Spitzenposition in der WM angeht: "Es waren nur drei Rennen und wird sicher sehr hart, diese Position zu halten. Insbesondere gegen (Maverick) Vinales und (Marc) Marquez, die immer sehr schnell sind. Aber es fühlt sich schon jetzt toll an."