Trotz angeknackstem Image: Casey Stoner glaubt an Ducati

Casey Stoner will Ducati in seiner Rolle als Testfahrer dabei helfen, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren - Das schlechte Image der Italiener macht ihn traurig

(Motorsport-Total.com) - Als Casey Stoner sich Ende 2010 von Ducati verabschiedete, da ging mit dem Australier scheinbar auch der Erfolg. Bis heute - mehr als fünf Jahre später - ist Stoner noch immer der letzte Pilot, der auf der Desmosedici ein MotoGP-Rennen gewinnen konnte. Valentino Rossi gelang in seinen beiden Ducati-Jahren 2011 und 2012 ebenso wenig ein Sieg wie den aktuellen Piloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone. Nun ist Stoner als Testfahrer zu Ducati zurückgekehrt - und mit ihm auch der Erfolg?

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner hat großes Vertrauen in das Team um Gigi Dall'Igna und Co. Zoom

"Ich würde diese Statistik gerne verändern", verrät Stoner gegenüber 'Crash.net', als er auf Ducatis Durststrecke angesprochen wird, und erklärt: "Ducati tat mir immer ziemlich leid, weil sich die Mentalität verändert hat." In der Wahrnehmung vieler MotoGP-Zuschauer sind die Italiener bereits seit Jahren keine ernstzunehmende Konkurrenz für Honda und Yamaha mehr.

"Ducati war extrem konkurrenzfähig und plötzlich denken die Leute, dass sie nicht mehr vorne dabei sind", erklärt Stoner den Stimmungswandel in den Jahren nach seinem Abschied. In seiner Rolle als Testpilot möchte er nun dabei helfen, Ducati wieder nach vorne zu bringen, und damit auch das angeschlagene Image der Italiener wieder ein bisschen aufzupolieren.

"Jeder hat hart gearbeitet", versichert Stoner und erinnert: "Im vergangenen Jahr sind sie sehr stark gestartet, aber wir wissen auch, dass diese Strecke (Katar; Anm. d. Red.) ziemlich gut für Ducati sein kann. Jedenfalls war das in der Vergangenheit bei mir so." Beim Saisonauftakt 2015 in Katar schafften es Dovizioso und Iannone auf das Podium. Anschließend konnte Ducati aber nicht mehr an dieses starke Ergebnis anknüpfen.


Ducati: Casey Stoner testet in Sepang

"Bis wir das neue Motorrad ausprobieren und sehen, wo es beim Saisonstart steht, wissen wir nicht, was wir erwarten können", gibt sich Stoner im Hinblick auf 2016 zurückhaltend, erklärt allerdings: "Aber im vergangenen Jahr waren einige Ergebnisse ziemlich beeindruckend. Andrea Iannone hat jetzt mehr Erfahrung und ich denke, Dovi hätte bessere Ergebnisse erzielen können."

"Er hatte Pech und stürzte einige Male über das Vorderrad. Wenn er einen guten Start erwischt, dann hat er mit dem Bike, das sie jetzt haben, alle Möglichkeiten auf ein gutes Ergebnis", so Stoner, der 2007 den bis heute einzigen MotoGP-Titel auf einer Ducati holte. Mit insgesamt acht Podestplätzen erlebten die Italiener 2015 ihr stärkstes Jahr seit Stoners Abschiedssaison 2010.