• 11.01.2019 15:34

  • von Maria Reyer, Co-Autor: Willy Zinck

Thema Regenreifen: Michelin mahnt Teams & denkt größere Quantität an

Michelin-Boss Piero Taramasso erklärt, weshalb die MotoGP-Teams in Valencia ermahnt wurden und wie viele Regenreifen die Fahrer 2019 bekommen werden

(Motorsport-Total.com) - Das Thema Regenreifen erhitzte 2018 einige Gemüter in der MotoGP. Viele Fahrer beklagten, dass sie zu wenig Reifensätze von Hersteller Michelin zur Verfügung gestellt bekämen, und daher in den Trainings weniger Zeit auf der Strecke verbringen konnten. Außerdem wurden die Teams beim Saisonfinale verwarnt, da sie die Regenreifen nicht vorschriftsgemäß verwendet hatten. Michelin-Motorrad-Boss Piero Taramasso klärt auf.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Seit 2017 gibt es in der MotoGP keinen Intermediate-Reifen mehr Zoom

"Ich kann keine Details verraten, denn das ist eine Information zwischen Michelin und den Teams. Aber ich kann sagen, dass wir die Teams genau darüber informieren, mit welchem Reifendruck sie fahren sollen, in welchem Temperaturfenster die Reifen funktionieren und wie viele Runden maximal mit einem Reifensatz gefahren werden dürfen", erklärt der Italiener auf die Vergehen der Teams angesprochen.

Am Samstag des Rennwochenendes in Valencia wurde bekannt, dass einige Teams die maximal erlaubte Anzahl an Runden auf Regenreifen missachtet hatten. In einem Statement der Rennleitung wurden die Mannschaften dazu aufgefordert, die Vorgaben des Herstellers zukünftig einzuhalten. Michelin hat darauf aufmerksam gemacht, dass dies ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen könnte.

Mehr Regenreifen für die Piloten 2019?

Laut FIM-Regularien Artikel 2.4.4.9.1. müssen die Reifen nach den Vorschriften des Herstellers verwendet werden. Da keine weiteren Vergehen bekannt wurden, gab es auch kein Nachspiel. Taramasso dazu: "Einige Teams haben das missachtet. Sie sind ein, zwei Runden mehr gefahren. Wir wissen nicht, ob sie das mit Absicht gemacht haben oder ob es zufällig passiert ist. Wir haben ihnen daraufhin erklärt, dass sie vorsichtig sein müssen, denn das ist nicht akzeptabel. Die Teams müssen unsere Vorgaben respektieren."

Ein weiterer Streitpunkt ist die Anzahl der Regenreifen pro Rennwochenende. In Valencia wurden den Teams elf Regenreifen zur Verfügung gestellt - fünf Vorder- und sechs Hinterreifen. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Sollten vier der fünf Sessions (erstes Freies Training bis Q1 oder Q2) nass sein, bekommen die Fahrer einen zusätzlichen Regenreifensatz.


MotoGP in Valencia

"Bislang hatten wir nie Probleme. Es stimmt aber, dass wenn nur eine Reifenmischung im Regen gut funktioniert, dass dann die Quantität angepasst werden sollte. Darüber werden wir mit der Dorna diskutieren, ob das für die bevorstehende Saison geändert wird", gibt Taramasso zu. Fahrer hatten sich mehrfach darüber beschwert, zu wenig neue Regenreifen zur Verfügung zu haben, um in den Trainings viel fahren zu können.

Unterschied Soft vs. Medium erklärt

Im Gegensatz zu den drei Mischungen der Slick-Michelins werden von dem Regenreifen nur zwei Mischungen bereitgestellt. Taramasso gibt zu, dass die Fahrer meist sehr stark zur weicheren Mischung tendieren. "Es gibt eine Tendenz zum weichen Hinterreifen, der vor allem bei mehr Wasser auf der Strecke gut funktioniert. Auch der Medium funktioniert, aber man benötigt mehr Zeit, um den Reifen aufzuwärmen, daher funktioniert der besser bei Mischbedingungen", stellt er klar. "Wenn es überall nass ist, dann sollte man den weichen Hinterreifen nehmen."

An der Front würden beide Varianten gut funktionieren. "Es kommt da eher auf den Fahrstil an. Wenn man ein aggressiver Fahrer ist, dann sollte man den Medium anschrauben, weil der mehr unterstützt. Die anderen Fahrer können den Soft verwenden", erklärt der Reifenexperte.

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