Teamorder bei Ducati? Für Andrea Dovizioso kein Thema

In Silverstone erwartet Ducati-Pilot Andrea Dovizioso ein ähnlich enges Rennen wie in Spielberg - Der WM-Zweite hat eine klare Meinung zum Thema Teamorder

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Triumph in Spielberg zog Ducati-Pilot Andrea Dovizioso bei der Anzahl der Siege mit Marc Marquez (Honda) gleich und nahm wieder die direkte Verfolgung des WM-Leaders auf. 16 Punkte beträgt der Rückstand des Italieners auf die Spitze vor dem Großen Preis von Großbritannien an diesem Wochenende in Silverstone. Dovizioso glaubt, dass es hier im Kampf um den Sieg ähnlich eng werden könnte wie zuletzt in Österreich.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo

Andrea Dovizioso würde eine Teamorder bei Ducati nicht für gut heißen Zoom

"Es ist eine wundervolle Strecke, sehr lang, aber auch sehr schwierig mit den Bodenwellen und dem britischen Wetter", sagt der Italiener. "Im vergangenen Jahr hatten wir Probleme, aber ich hoffe, dass es dieses Mal besser wird. Ich denke, wir sind konkurrenzfähiger. Doch viele Fahrer haben eine ähnliche Pace." In Spielberg hatte sich Dovizioso mit Marquez bis zur letzten Kurve duelliert, konnte einen finalen Angriff des Spaniers aber abwehren.

In der Rückschau gibt der Ducati-Pilot zu: "Das letzte Rennen war unglaublich. Als ich es mir zu Hause noch einmal ansah, war ich nervöser als im Rennen selbst. Ich führte acht Runden lang, war fokussiert auf meine Fahrt. Die letzte Kurve war verrückt. Aber ich blieb ruhig und traf die richtige Entscheidung. Ich glaube, an diesem Wochenende können mehr Fahrer vorne mitfahren. Das Wetter sieht stabil aus. Das gibt uns Zeit, am Motorrad zu arbeiten."

Dovizioso: "Reifen sind der Schlüssel dieser WM"

Vor allem die Wahl der Reifen wird einmal mehr entscheidend sein. In Spielberg bewies Dovizioso mit dem weichen Hinterreifen ein glückliches Händchen, ging damit aber auch ein gewisses Risiko ein. "Ich konnte den Reifen schonen und dennoch ein gutes Tempo von Anfang bis Ende halten. Das gelingt allerdings nicht auf jeder Strecke", weiß der Ducati-Pilot und betont, dass der richtige Umgang mit den Reifen in diesem Jahr sehr schwierig sei.

"Die perfekte Balance ist sehr begrenzt und es ist schwer, in diesem Bereich zu bleiben. Manchmal funktioniert es mit dem einem Motorrad besser als mit dem anderen. Es sieht so aus, als hätten wir guten Grip, wenn der Reifen neu ist. Und wir können schnell sein, auch wenn wir nicht zu 100 Prozent pushen", erklärt Dovizioso weiter. Darauf hofft er auch in Silverstone, wo er bisher dreimal auf dem Podium stand (2010, 2011, 2015).


Fotos: Andrea Dovizioso, MotoGP in Spielberg


Danach gefragt, ob in einer so engen WM wie der diesjährigen Teamorder für ihn ein Thema sei, wiegelt der MotoGP-Pilot ab: "Es ist etwas, das ich nicht gerne sehe, insbesondere auf dem Motorrad. In Silverstone sind wir nicht an dem Punkt, darüber in dieser Art und Weise nachzudenken", stellt Dovizioso klar. Sollte Teamkollege Jorge Lorenzo also einmal schneller sein als er, wird man sehr wahrscheinlich keinen dirigierten Platztausch sehen.

Siege, die man sich aus eigener Kraft erarbeitet hat, sind eben doch die schönsten. Das weiß auch Dovizioso. "Ich bin sehr glücklich mit den Ergebnissen, die wir in dieser Saison erreicht haben. Denn sie sind die Folge der harten Arbeit eines jeden Einzelnen", sagt der 31-Jährige. "Das Motorrad ist etwas besser als im Vorjahr, die Basis ist gut. Ich glaube, wir arbeiten an jedem Wochenende sehr gut, was die Reifen angeht. Das ist der Schlüssel in dieser WM."