Stoner: "Habe darüber nachgedacht, nicht zu starten"

Casey Stoner erlebte in Sepang ein Wechselbad der Gefühle und weiß nicht so recht, ob er sich über Platz drei freuen soll oder nicht - Hoffnung auf trockenes Heimspiel

(Motorsport-Total.com) - Im Regen von Sepang fuhr Casey Stoner zum ersten Mal nach seinem Sturz im Indianapolis-Qualifying vor zwei Monaten wieder auf das Podium. Mit Platz drei ist der amtierende MotoGP-Champion unterm Strich aber nicht vollständig glücklich. Hatte der Australier vor dem Rennen eine Top-3-Platzierung im Trockenen noch als unwahrscheinlich bezeichnet, so änderte sich seine Meinung, als der Regen im Rennverlauf mehr und mehr zunahm.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner ist nach dem Regenrennen in Sepang hin- und hergerissen Zoom

Vor dem Start des ursprünglich auf 20 Runden angesetzten Grand Prix von Malaysia war Stoner allerdings gar nicht nach einem Rennen zumute. "Um ehrlich zu sein, habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, nicht zu starten. Wenn ich mit meinem verletzten Knöchel noch einmal gestürzt wäre, dann wäre meine Saison endgültig zu Ende gewesen. Also hoffte ich auf einen trockenes Rennen."

Dieser Wunsch wurde dem Australier allerdings nicht erfüllt und so mühte er sich auf den ersten Runden auf seiner Honda RC23V sichtlich ab: "Ich war schon lange nicht mehr im Nassen unterwegs und hatte anfangs überhaupt kein Vertrauen. Ich glaube, auf dem Sachsenring war es das letzte Mal, dass ich im Regen gefahren bin. Angesichts des niedrigen Grips fühlte ich mich überhaupt nicht wohl und musste zusehen, wie Jorge und Dani auf und davon fuhren."


Fotos: Casey Stoner, MotoGP in Sepang


Mit einem Podestplatz wäre Stoner zu diesem Zeitpunkt eigener Aussage zufolge zufrieden gewesen. "Im weiteren Rennverlauf gewann ich dann aber zusehends Vertrauen und konnte angreifen. Als es dann richtig anfing zu schütten, waren es meine Bedingungen. Ich glaube wirklich, dass ich eine gute Siegchance gehabt hätte, wäre das Rennen über die volle Distanz gegangen", sagt der Australier und bezeichnet den Abbruch nach 13 Runden als "etwas zu früh, denn es war noch nicht richtig gefährlich. In der Vergangenheit fuhren wir schon häufiger bei solchen Bedingungen. Erst nach einer oder zwei weiteren Runden wäre es meiner Meinung nach unmöglich gewesen zu fahren."

Ungeachtet der persönlichen Ansicht Stoners entschied sich die Rennleitung, das Rennen nach 13 Runden zu stoppen und anschließend nicht mehr zu starten. So wurde dem amtierenden Weltmeister die Chance verwehrt, Pedrosa und Lorenzo doch noch abzufangen. Nach Platz drei im zweiten Rennen nach seiner Verletzungspause bezeichnet Stoner "die Tatsache, heute bei der Musik gewesen zu sein" dann aber doch als "positiv".

Am kommenden Wochenende steht dem zum Saisonende zurücktretenden Honda-Piloten sein Heimspiel auf Phillip Island ins Haus. Die fünf zurückliegenden MotoGP-Rennen auf der ultraschnellen Piste in Australien konnte Stoner allesamt gewinnen. Auf das letzte Heimspiel seiner MotoGP-Karriere freut sich der zweifache Champion der Königsklasse, hat aber einen eindringlichen Wunsch.

"Ich freue mich hauptsächlich deshalb, weil es meine Lieblingsstrecke ist. Ich hoffe aber ohne jeden Zweifel auf trockene Bedingungen, denn heute fiel es mir wirklich nicht leicht, auf das Motorrad zu steigen." Einen Favoriten im Titelduell zwischen seinem eigenen Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa und seinem letztjährigen WM-Rivalen Jorge Lorenzo hat Stoner übrigens nicht. "Möge der Bessere gewinnen", sagt er.

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