Schwantz: Gutes Gefühl für 2012

Für die kommende Saison ist Kevin Schwantz optimistisch - Am Suzuki-Ausstieg und besonders Paul Denning übt der Amerikaner aber harte Kritik

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP-Saison 2011 zählte sicher nicht zu den besten. Zu dominant war Casey Stoner, zu schwach das Feld. Punkte waren in der Regel bei einer Zielankunft sicher. Für 2012 sollen die neuen CRT-Bikes das Feld vergrößern. Gleichzeitig muss in der kommenden Saison auf Suzuki verzichtet werden.

Titel-Bild zur News: Kevin Schwantz

Motorrad-Legende Kevin Schwantz fühlt sich eng mit Suzuki verbunden

"Ich habe für 2012 ein gutes Gefühl. Ich denke, dass die Wettbewerbsstärke der Serie wieder an Kraft gewinnt, wenn sich die Anzahl erhöht", berichtet Kevin Schwantz in seinem Blog für 'Superbikeplanet.com'. "Vermutlich wird es zwei Rennen in einem geben - die Werksmotorräder und die CRT-Bikes. Zudem geht es darum, bester Privatfahrer und bester CRT-Fahrer zu sein. Aber wenn sich herausstellt, dass mehr Motorräder in der Startaufstellung stehen und es mehr Teams im Fahrerlager gibt, tut das dem Sport gut."

"Ich denke, dass die Jungs bei der Dorna, Carmelo Ezpeleta und Javier Alonso, eine sehr gut Vorstellung davon haben, was sie tun müssen. Die CRT-Bikes haben Kritiker. Gleichzeitig denke ich, dass selbst bei einem Rückgang der Werksprototypen die Hersteller präsent sein werden", analysiert Schwantz.

Kostenproblematik

Suzuki hat nach den Tests in Valencia den Ausstieg aus der MotoGP bekanntgegeben Zoom

"Die Kosten sind für die Hersteller sehr groß geworden. Gleichzeitig wurden die Sponsorengelder geringer. Das ist selbst für Honda und Yamaha mittlerweile eine harte Nuss", erkennt die Motorradlegende. "Suzuki war immer in der Startaufstellung präsent, egal ob das Motorrad wettbewerbsfähig war oder nicht. Es schien, als ob sie immer wieder einen Weg finden würden, um weiterzumachen."

"Was wir beobachten konnten, die Aussage, dass sie 'hoffentlich 2014 wieder zurückkommen' ist für mich nichts anderes als ein riesiger Fehler", kritisiert der langjährige Suzuki-Pilot mit der legendären Startnummer 34. Dennoch hat er Verständnis für die Gründe des Ausstiegs: "Ich weiß, dass die Japaner das tun müssen, was sie aus wirtschaftlicher Sicht machen müssen."

Schwantz kritisiert Denning

Paul Denning

Paul Denning wird von Kevin Schwantz scharf kritisiert Zoom

Abgesehen davon zweifelt Schwantz an den Entscheidungen des Suzuki-Teamchefs Paul Denning.
"Ich habe das Gefühl, dass Paul Denning seit der Übernahme 2006 das getan hat, was für ihn am besten war", bemerkt der Amerikaner. "Meiner Meinung nach lag sein Interesse nicht darin, das Optimum für Suzuki herauszuholen. Ich weiß nicht, wie ich ihm jemals wieder ins Gesicht schauen kann. Ich denke, dass er all das, wofür diejenigen, die bei Suzuki waren und hart gearbeitet haben, weggenommen hat."

"Meiner Meinung nach muss man sowohl durch die schlechten als auch durch die guten Zeiten gehen", erklärt er. Besonders bedauerlich empfindet Schwantz, dass Suzuki gegen Ende der Saison deutlich aufgeholt hatte und konkurrenzfähig war: "Die 800er-Suzuki so wettbewerbsfähig zu sehen, wie sie in den letzten sechs oder acht Rennen der Saison war, enttäuscht mich noch mehr, wenn ich weiß, dass sie kommendes Jahr nicht mehr dabei sind."

Durch das vorläufige MotoGP-Aus ergibt sich aber auch eine Chance: "Das ist kein Weltuntergang, weil sich dadurch für mich die Chance eröffnet, in zwei Jahren zu versuchen, vor den richtigen Leuten meinen Fuß in die Tür bei Suzuki zu setzen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, damit Suzuki wieder zum Grand-Prix-Sport zurückkehrt", so Schwantz.