Sachsenring-Geheimtipp: Aprilia möchte Chance nutzen

Nur 15 Prozent Vollgasanteil: Aleix Espargaro reist optimistisch zum Sachsenring und strebt mit Aprilia ein Spitzenergebnis an - Sam Lowes weiterhin unter Druck

(Motorsport-Total.com) - Auf dem winkligen Sachsenring steht die Motorleistung im Hintergrund. Für die Fahrer der leistungsschwächeren Motorräder ist der Grand Prix auf der kürzesten Strecke des MotoGP-Kalenders deshalb immer eine große Chance, ein gutes Ergebnis einzufahren. Vor allem die Aprilia-Piloten freuen sich darauf, denn die Beschleunigungswerte der RS-GP liegen nach wie vor hinter denen der Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aleix Espargaro könnte den Werkspiloten auf dem Sachsenring gefährlich werden Zoom

Pro Runde wird der Gasgriff auf dem Sachsenring nur für 15 Prozent voll aufgedreht. Was die Ducati-Piloten ärgert, steigert die Vorfreude der Aprilia-Piloten. Bei den vergangenen Rennen fehlte Aleix Espargaro und Sam Lowes das nötige Glück. Doch beim Deutschland-Grand-Prix sollte man vor allem Espargaro nicht unterschätzen. Bereits vor vier Jahren demonstrierte der spätere CRT-Champion eindrucksvoll, was mit unterlegenem Material möglich ist.

Als Aleix Espargaro die Yamaha-Werkspiloten ärgerte

Beim Rennen in der Saison 2013 startete der Spanier mit dem getunten Aprilia-Superbike von Startplatz fünf. Ein Jahr später scheiterte Espargaro mit der Open-Yamaha um gerade einmal 36 Tausendstel an der ersten Startreihe und blamierte unter anderen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo, die mit ihren Werksmaschinen neben der Forward-Yamaha in Reihe zwei standen.

"Ich möchte auf dem Sachsenring ein gutes Ergebnis nach Hause bringen", betont Espargaro vor dem neunten Rennwochenende der MotoGP-Saison 2017. In der laufenden Saison fehlte dem 27-jährigen Spanier nicht nur einmal das nötigte Glück. Zahlreiche technische Defekte ruinierten immer wieder gute Ergebnisse. In der Fahrerwertung liegt Espargaro vor dem finalen Rennen der ersten Saisonhälfte nur auf Position 16.


Fotos: MotoGP in Assen, Girls


"Wenn wir die vergangenen Rennen analysieren, dann zeigt sich, dass wir konstant um gute Positionen kämpfen konnten. Wir waren aus unterschiedlichen Gründen nicht erfolgreich, doch ich suche nicht nach Ausreden", erklärt der Aprilia-Werkspilot, der bei den bevorstehenden Grand Prix auf mehr Glück hofft: "Wir müssen weiterhin gut arbeiten, wie es bisher der Fall war. Ich hoffe auf ein normales Wochenende, ohne wechselhaftes Wetter. Und vielleicht haben wir ja ein bisschen Glück."

Sam Lowes muss sich für 2018 empfehlen

Sam Lowes

Muss gute Ergebnisse einfahren: Sam Lowes hat noch keinen Vertrag für 2018 Zoom

Teamkollege Sam Lowes kämpft aktuell um seine Zukunft in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Nachdem der Brite bei den ersten Rennen der Saison deutlich hinter den Erwartungen zurück blieb, sprachen die Aprilia-Verantwortlichen öffentlich über mögliche Nachfolger. In Assen steigerte sich Lowes spürbar, sammelte aber am Renntag keine Punkte.

"Abgesehen vom Rennen gelangen mit in Assen große Fortschritte. Ich kämpfte und schlug mich im Qualifying gut. Ich reise mit einem guten Gefühl nach Deutschland", schildert der ehemalige Supersport-Weltmeister, der nicht davon ausgeht, dass die Fortschritte von Assen zwangsläufig auch beim Rennen auf dem Sachsenring zu Verbesserungen führen müssen.

"Es ist hinsichtlich der Fahrweise als auch der Abstimmung eine komplett andere Strecke", vergleicht Lowes. Die Mission ist aber eindeutig: "Wichtig ist, zu wissen, dass ich wieder um Punkte kämpfen kann. Ich bin motiviert, die erste Saisonhälfte bestmöglich abzuschließen", kommentiert der 24. der Fahrerwertung, der momentan nur zwei magere WM-Zähler auf seinem Konto hat.