Rossis bestes Quali-Ergebnis: Yamaha dominiert in Le Mans
Vinales holt in Le Mans seine zweite Pole-Position 2017, Rossi sichert sich mit Platz zwei sein persönlich bestes Quali-Resultat - In Gedanken weiterhin bei Nicky Hayden
(Motorsport-Total.com) - Maverick Vinales ist zurück auf der Pole-Position. Der Spanier holte sich im Qualifying zum Grand Prix in Frankreich seinen zweiten ersten Startplatz in dieser Saison und konnte Teamkollegen Valentino Rossi um 0,106 Sekunden auf Abstand halten. Tech-3-Pilot Johann Zarco perfektioniert eine reine erste Yamaha-Startreihe in Le Mans. (Das Ergebnis im Detail!)
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0,106 Sekunden trennen Valentino Rossi von seiner ersten Pole-Position 2017 Zoom
Nachdem es für den Yamaha-Neuling zu Beginn der Saison mit zwei Siegen in Folge wie am Schnürchen lief, wurde Vinales zuletzt in Austin (Ausfall) und Jerez (Platz sechs) wieder auf den Boden der MotoGP-Tatsachen zurückgeholt. In Le Mans scheint die Yamaha gemeinsam mit dem Spanier wieder besser zu funktionieren. Mit einer 1:31.994 Minuten auf der weichen Reifenmischung fixierte der WM-Zweite die Pole-Position, nachdem er nur als Gesamtachter der Trainings ins Q2 rutschte.
Im vierten Training holte er sich danach aber bereits die Bestzeit. "Schon im vierten Training bin ich gut gefahren, ich habe mich auf dem Bike sehr wohl gefühlt. Wir haben die Maschine dann für das Qualifying etwas verändert, danach habe ich mich nicht mehr ganz so gut gefühlt", gibt der Dritte des Vorjahres zu. Dennoch hat die Rundenzeit gestimmt. Vinales ist zuversichtlich für den Rennsonntag, denn er habe eine sehr gute Abstimmung für die M1 gefunden.
Probleme an der Front behoben - M1 mag den neuen Asphalt
Seine einzige Sorge gilt dem Wetter, denn die Bedingungen in Frankreich gestalteten sich auch am Samstag wechselhaft. "Wir hoffen nur, dass das Wetter gut bleibt, damit wir unseren Job erledigen können." In den Trainings sei es sehr schwierig gewesen, berichtet der 22-Jährige. Der Grund: "Die Strecke trocknet zu langsam ab. An manchen Stellen ist es bald wieder trocken, an anderen stehen jedoch die Pfützen."
Sollte es am Rennsonntag trocken bleiben, wie die Wetterprognosen derzeit vorhersehen, dann hat Vinales gute Karten. "Das ist ein sehr wichtiges Rennen. Wir müssen das Selbstvertrauen, das wir in den ersten zwei Rennen gewonnen haben, wiederfinden. Wir hatten an den vergangenen beiden Wochenenden Probleme an der Front, hier sieht es hingegen viel besser aus", bestätigt er die Formsteigerung.
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Maverick Vinales sichert sich in Le Mans seine zweite MotoGP-Pole nach Katar Zoom
Auch Teamkollege Valentino Rossi scheint sich auf seiner Maschine wieder wohler zu fühlen. Der Italiener konnte sich mit der gesamt viertschnellsten Zeit aus dem dritten Training ebenfalls direkt für das Q2 qualifizieren, dort hätte er sogar die Pole-Position holen können. Doch Jack Miller, der zuvor heftig gestürzt war, kam ihm auf seinem ersten schnellen Versuch etwas in die Quere. "Ich hatte einen kleinen Abstand zu Jack, leider bin ich aber zu schnell rangekommen. Ich war 0,65 Sekunden hinten, ich hätte es also schaffen können. Danach habe ich aber etwas Zeit verloren." Auf seiner zweiten schnellen Runde mit dem Medium-Vorderreifen und dem weichen Hinterreifen konnte er sich nicht mehr steigern.
Rossi bedauert vergebene Pole-Chance
Dennoch ist Rossi, der in den vergangenen drei Jahren jeweils von Startposition sieben auf den zweiten Platz fahren konnte, mit dem zweiten Platz zufrieden - immerhin sein bestes Quali-Ergebnis in dieser Saison. "Ein Start aus der ersten Reihe ist für das Rennen immer sehr wichtig." Bisher startete der Altstar nur in Austin aus der ersten Reihe - und kam als Zweiter ins Ziel. Der WM-Führende hat nach einem schwierigen Rennen in Jerez (nur Zehnter) wieder mehr Selbstvertrauen gewonnen.
"Ich denke, wir haben gut gearbeitet. Wir haben am Bike manches modifiziert. Es scheint, dass die M1 diesen neuen Asphalt sehr mag. Auch die Reifen haben dieses Mal gut funktioniert. Schon vom vierten Training weg, die erste trockene Session, habe ich mich gut gefühlt. Das Qualifying war okay", lautet Rossis Resümee.
Allerdings schwingt in der Pressekonferenz nach dem Zeittraining auch ein wenig Ärger mit. Der Racer in ihm bedauert die vergebene Chance auf die 55. MotoGP-Pole, die erste seit Japan 2016. "Wenn man so nahe an der Pole-Position dran ist, ist es ein wenig schade. Es hat so ausgesehen, als könnte ich in der ersten schnellen Runde auch eine 1:31er-Zeit fahren, aber so ist das eben." Rossi knackte die Marke knapp nicht, er fuhr eine 1:32.100 Minuten im schnellsten Umlauf.
"Wollen ein gutes Rennen für Nicky fahren"
Viel wichtiger ist sein Gefühl auf dem Bike - und das stimmt nach anfänglichen Schwierigkeiten auf der Front und den nassen Bedingungen gestern. Auch er betont: "Ich habe eine gute Abstimmung für morgen. Wir müssen uns jetzt alle Details ansehen und auf ein gutes Wetter hoffen." Auf den WM-Stand denkt Rossi in seiner derzeitigen Situation nicht. Teamkollege Vinales fehlen nur zwei Punkte, Marc Marquez nur vier Zähler. "Man muss von Training zu Training, von Kurve zu Kurve denken, und nicht an die Punkte in der Weltmeisterschaft."
Und dann äußert Rossi noch einen viel wichtigeren Gedanken in diesen Stunden: "Natürlich wollen wir auch ein gutes Rennen für Nicky und seine Familie fahren. Das ist alles, was wir für ihn tun können", so der Ex-Teamkollege des bei einem Radunfall schwer verunglückten Superbike-Piloten Nicky Hayden.
