Rossi: "Wir sind stärker, als ich es heute zeigen konnte"

Valentino Rossi wurde am Freitag in Alcaniz von technischen Problemen geplagt und auf seiner schnellsten Runde aufgehalten - Freitags-Performance nicht das Maximum

(Motorsport-Total.com) - Der erste Trainingstag zum Grand Prix von Aragon lieferte wetterbedingt noch kein klares Bild über das zu erwartende Kräfteverhältnis, sollte es am Sonntag trocken sein. Sowohl im ersten Freien Training am Vormittag als auch in der zweiten Session am Nachmittag war die Strecke nass. Valentino Rossi hatte neben dem Wetter auch mit technischen Problemen zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi verkaufte sich am nassen Freitag in Alcaniz unter Wert Zoom

Am wenig aussagekräftigen Vormittag war Rossi Zweitschnellster hinter Ducati-Teamkollege Nicky Hayden. Am Nachmittag, als alle 21 Piloten auf der Strecke waren, stand für "Il Dottore" mit mehr als zwei Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Ben Spies (Yamaha) Rang acht zu Buche.

"Am Nachmittag hatten wir ein paar Probleme", gesteht Rossi und präzisiert: "An einem meiner beiden Motorräder gab es ein kleines technisches Problem am Getriebe. Ich konnte nicht richtig schalten, da das Getriebe immer wieder im Leerlauf steckenblieb. Ich musste daraufhin anhalten und das andere Motorrad erst einmal auf die nassen Bedingungen abstimmen. Auf meiner letzten Runde kam mir dann ein CRT-Fahrer in die Quere, weshalb ich Zeit verloren habe. Grundsätzlich sehe ich uns im Regen in einer stärkeren Position, als ich das heute zeigen konnte." Auf den Motor hatte das Getriebeproblem nach Aussage Rossis keine Auswirkungen.


Fotos: MotoGP in Aragon, Freitag


Für eine gute Rundenzeit ist es laut Rossi bei Streckenbedingungen wie am Freitag notwendig, "sechs oder sieben Runden am Stück zu drehen, erst dann ist der Reifen aufgewärmt und bietet eine vernünftige Haftung". Sollte es rund um Alcaniz auch am Samstag regnen, und danach sieht es derzeit absolut aus, dann rechnet der Italiener mit einem besseren Abschneiden als am Freitag: "Falls es regnet, sollten wir auf jeden Fall von einer besseren Position losfahren können, doch wir müssen abwarten, wie sich das Wetter tatsächlich entwickeln wird."

Nachdem Rossi den neuen Rahmen der Desmosedici GP12 vor zwei Wochen in Misano erstmals im Rennen einsetzte, fuhr er auch am Aragon-Freitag mit dieser Entwicklungsstufe. Das Gefühl war aufgrund der nassen Piste aber nicht mit jenem aus Misano vergleichbar, wie er betont: "Es war okay, aber kein so großer Schritt wie im Trockenen. Im Nassen war unser Bike schon immer schnell." Neben dem neuen Rahmen fuhr Rossi erneut mit der neuen Hinterradschwinge. "Speziell die Schwinge ist im Nassen schwierig zu verstehen. Ich werde sie hier weiterhin einsetzen. Wir müssen aber trockene Bedingungen abwarten, bis wir wirklich beurteilen können, ob sie besser ist als die alte."

Vor zwei Wochen in Misano war man sich im Ducati-Lager nicht sicher, ob die gute Performance im Rennen auf die neuen Teile oder aber auf den dortigen Testvorsprung gegenüber der Konkurrenz zurückzuführen war. An diesem Wochenende herrschen umgekehrte Voraussetzungen. Die Werksteams von Honda und Yamaha waren vor drei Wochen im Motorland Aragon testen. Ducati blieb zu Hause. So gesehen hätte Rossi nichts gegen einen verregneten Sonntag.