Rossi vs. Marquez: Das sagen die Teambosse

Die Verantwortlichen bei Honda und Yamaha hatten bei dem Zwischenfall in Assen Zweifel - Livio Suppo und Massimo Meregalli unterstützen die Sicht der Rennleitung

(Motorsport-Total.com) - Der Beinahe-Crash zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez bei der Dutch TT in Assen hat viel Staub aufgewirbelt. Ist Marquez in der Zielschikane zu aggressiv gewesen? Hat sich Rossi durch das Abkürzen der Schikane einen unerlaubten Vorteil verschafft? Die Meinungen gehen auseinander. Fakt ist, dass die Rennleitung das Ergebnis bestätigt hat und den beiden Fahrern die TV-Bilder gezeigt und ihnen erklärt hat, warum sie zu diesem Schluss gekommen sind und es auch keine Strafen gab. Es wurde als Rennzwischenfall abgehakt.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Valentino Rossi

Marc Marquez und Valentino Rossi nach dem Zwischenfall bei der Siegerehrung Zoom

Honda zog einen Protest in Erwägung, akzeptierte dann aber die Entscheidung der Rennleitung. "Die Rennleitung hat entschieden, dass es ein Rennvorfall war, also respektieren wir die Entscheidung und fahren mit einem guten Gefühl zum Sachsenring, denn Marc fühlt sich auf dem Bike wohl und das ist sehr wichtig", sagt Teamchef Livio Suppo bei 'MotoGP.com'. Auch wenn Marquez die Dinge anders sah, akzeptiert sein Team das Urteil von Mike Webb und Co.

Für Suppo fiel die Entscheidung um den Sieg ohnehin schon früher: "Es ist nutzlos zu sagen, was wäre wenn. Der wirkliche Fehler, der zu dem Unfall führte, passierte schon ein paar Runden zuvor, als Marc in der letzten Schikane etwas rauskam und den Kies berührte. Dann verlor er den Anschluss zu Valentino. Es war unmöglich an ihm dranzubleiben."

Rossi legte in der Schlussphase ein hohes Tempo an den Tag und hätte seinen Verfolger fast abschütteln können. Marquez gibt aber nie auf und konnte bis zur Zielschikane fast wieder aufschließen. "Ich denke, er hat 0.4 Sekunden gutgemacht", spricht Suppo die letzte Runde von Marquez an. "Das war sehr gut, denn in der vorletzten Runde ist Valentino seine schnellste Runde gefahren, was ebenso bewundernswert ist. Sie haben beide großartig gearbeitet. Das ist Rennsport!"


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Im Yamaha-Team war man sich im ersten Moment nicht sicher, ob Rossi durch das Abkürzen der Schikane eine Strafe zu erwarten hatte. "Ich hatte Zweifel, als der Vorfall passierte", merkt Teamdirektor Massimo Meregalli an. "Aber als ich die Wiederholung sah, war die Entscheidung der Rennleitung richtig. Zunächst war Valentino vorn und Marc konnte ihn nicht überholen. Als er das dann probierte und sie sich berührten, versuchte Vale nur auf dem Bike zu bleiben und ging geradeaus."