Rossi: "Es war mein Fehler"

In der ersten Runde kam Rossi von der Bahn ab und anschließend kämpfte sich der Ducati-Pilot noch auf Rang acht - Den Fehler in Aragon nimmt er auf seine Kappe

(Motorsport-Total.com) - Die Hoffnungen auf ein gutes Resultat zerschlugen sich bei Valentino Rossi schon in der ersten Runde. Beim Grand Prix in Aragon startete der Ducati-Fahrer solide und mischte in der zweiten Gruppe der Prototypen mit. Am Ende der ersten Runde bremste Rossi am Ende der Gegengerade auf der Außenbahn die folgende Linkskurve an. Innen war allerdings Honda-Pilot Jonathan Rea, der die Ducati nicht sah, für die Kurve ausholte und Rossi dabei außen auf den Randstein drückte. Der Italiener konnte nicht bremsen und musste geradeaus in den Notausgang.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Nach dem Missgeschick in Runde eins kam Valentino Rossi noch auf Platz acht Zoom

Als 21. und Letzter kehrte Rossi auf die normale Strecke zurück. Von da an startete er eine Aufholjagd, die ihn noch auf den achten Rang brachte. "Es war natürlich schade, denn ich hatte zu Rennbeginn in der letzten Kurve der ersten Runde ein Problem mit Rea. Ich war auf der Außenseite. Rea bremste sehr früh und holte nach außen aus", berichtet Rossi die entscheidende Szene. "Deshalb musste ich geradeaus fahren. Es war mein Fehler, denn Rea konnte mich dahinter nicht sehen."

"Wir haben uns nicht berührt, aber es war sehr eng. Wenn wir uns berührt hätten, hätte es schlimmer enden können. Zu Beginn war ich etwas nervös, denn ich war schneller als er. Nicky hat mich außerdem auch überholt. Auf der Geraden musste ich mich entscheiden und ich wählte die Außenbahn. Das war ein Fehler, weil Johnny mich nicht sehen konnte. Er bremste etwas früher, aber er kam zu mir herüber, damit er die richtige Linie fahren konnte. Ich war am falschen Platz. In der ersten Runde kann so etwas passieren", hackt Rossi den Zwischenfall ab.


Fotos: Ducati, MotoGP in Aragon, Sonntag


"Es war schade, denn anschließend war mein Tempo nicht so schlecht. Wir haben bei der Abstimmung einige Veränderungen vorgenommen, die mir geholfen haben den Reifen bis zum Ende zu schonen. Das komplette Rennen hatte ich einen guten Rhythmus, weshalb ich denke, dass ich mit Bautista um den sechsten Platz hätte kämpfen können. Das ist nicht fantastisch, aber unser bestes Potenzial auf dieser Strecke."

Fortschritte schwierig zu beurteilen

Ducati wollte in Aragon feststellen, ob man mit dem neuen Chassis und der neuen Hinterradschwinge Fortschritte gemacht hat. Speziell der Reifenverschleiß über die Distanz war in der ersten Saisonhälfte die Achillesferse. "Es ist schwierig zu sagen ob das Problem gelöst ist. Wir sind aber optimistisch, denn hier und in Misano konnte ich mein Tempo bis zum Ende halten", schätzt Rossi die aktuelle Situation ein. "Das war bis Brünn unser größtes Problem."

"Die neuen Teile scheinen zu funktionieren. Wir sind auch optimistisch, weil diese Strecke für den Hinterreifen eine der schwierigsten ist. Ich konnte den Reifen aber schonen. Hoffentlich geht es so weiter. Ich glaube, dass dieser Kurs von den letzten fünf Strecken der schwierigste war. Ich hoffe, dass wir in zwei Wochen in Motegi etwas schneller sind." Wo rechnet sich Rossi in den verbleibenden Rennen die größten Chancen aus? "Wenn man sich das Vorjahr ansieht, dann müsste es Motegi sein."


Fotos: MotoGP in Aragon, Girls


"Bei Sepang weiß ich es nicht, aber auch Phillip Island kann gut sein. Auch Valencia war im Vorjahr mit der Ducati nicht so schlecht, aber ich weiß es nicht, weil ich im Rennen in der ersten Kurve gestürzt bin. Im Training war es aber nicht so schlecht", schätzt der Superstar. Mit einem Sieg rechnet er nicht mehr. "Lorenzo und Pedrosa befinden sich in einer starken Form. Nicht weil Honda und Yamaha um soviel besser sind, sondern weil sie auch besser als ich fahren."

Rossi will Hayden-Crash in Sicherheitskommission ansprechen

"Sie sind sicher in besserer Form als ich. Wenn man meine Rundenzeiten mit jenen von Bradl, Spies oder Crutchlow vergleicht, dann ja, aber es ist schwierig zu sagen." Ein großes Thema bei Ducati war der Sturz von Nicky Hayden. Nach einer Untersuchung in einem lokalen Krankenhaus konnte der US-Amerikaner wieder entlassen werden. Abgesehen von Prellungen hat sich Hayden nicht schwerer verletzt.

Im Fahrerlager wurde natürlich darüber diskutiert, wie es sein kann, dass ein Fahrer auf einer modernen Rennstrecke gegen eine Begrenzung prallen kann. Warum waren dort keine Luftpolster montiert? "Ich habe den Crash nicht gesehen. Wir werden am Freitag in der Sicherheitskommission darüber sprechen, weil mir einige Leute gesagt haben, dass es gefährlich war, weil er die Mauer getroffen hat", sagt Rossi diesbezüglich. " Die Dynamik dieses Unfalls ist sehr gefährlich. Es ist zwar nichts passiert, aber das Motorrad war sehr schnell und er hatte keine Kontrolle. Ich muss mir die Bilder erst ansehen."

Es kamen auch wieder Diskussionen über die Auslaufzonen auf. Sind Kiesbetten richtig oder doch Asphalt? Einfach ist dieses Thema nicht: "Normalerweise ist Asphalt besser, weil man bremsen kann. Es hängt aber auch vom Sturz ab", relativiert Rossi. "Im Nassen ist der Unterschied größer, denn man wird nicht langsamer, wenn man über den Asphalt rutscht. Im Trockenen wird man ein wenig langsamer, aber in Nickys Fall hätte er Bremsen können. Im Kiesbett hat man keine Kontrolle."