• 22.08.2016 10:56

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Motorschaden, Reifenprobleme: Suzuki in Brünn geschlagen

Enttäuschender Tag für Suzuki: Aleix Espargaro scheidet in Brünn mit kapitalem Motorschaden aus - Maverick Vinales hat mit den weichen Regenreifen seine Mühe

(Motorsport-Total.com) - Das Suzuki-Werksteam erlebte einen durchwachsenen Grand Prix von Tschechien. Positiv war die Performance auf nasser Strecke, denn bisher war die GSX-RR im Regen nicht konkurrenzfähig. Negativ war das Ergebnis. Maverick Vinales bekam wie viele andere Fahrer Schwierigkeiten mit dem weichen Vorderreifen und fiel in der zweiten Rennhälfte auf Platz neun zurück. Einen spektakulären Abgang machte Aleix Espargaro.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales rechnete mit einem Flag-to-Flag Rennen Zoom

Espargaros Bike hatte einen spektakulären Motorschaden und der Spanier musste von seiner Maschine springen, da sie Feuer fing und in einer großen Rauchwolke verendete. "Ich kann nicht glauben, was in diesem Jahr alles passiert. In jedem Rennen ist immer irgendetwas anderes", ärgert sich der Spanier über sein Pech. "Ich kann nie ein normales Rennen fahren. Bis Valencia will ich um einen Podestplatz kämpfen. In Silverstone will ich es wieder probieren."

Zunächst fing das Rennen für Suzuki positiv an, denn Espargaro und Vinales waren in den Top 5. "Dann machte das Motorrad merkwürdige Dinge beim Motor. Die Motorbremse war viel stärker und es gab seltsame Geräusche", berichtet Espargaro, wie sich der Defekt ankündigte. "Dann hatte ich keine Power und plötzlich realisierte ich, dass das Bike brennt. Also blieb ich sofort stehen. Wir müssen jetzt genau verstehen, was da passiert ist."

Seltener Motorschaden bei Suzuki

Aufgrund der Konzessionspunkte darf Suzuki so wie Aprilia pro Saison neun statt sieben Motoren pro Fahrer verwenden. Außerdem ist die Motorentwicklung nicht eingefroren. Espargaro verwendete in Brünn erstmals den sechsten Motor. Dieses frische Triebwerk hatte im Rennen den Schaden. Das verwundert ihn: "Beim ersten Test im Vorjahr hatten wir ein Problem mit dem Motor, aber die ganze vergangene Saison war perfekt. Auch in diesem Jahr ist es perfekt. Es ist der erste defekte Motor. Das kann im Rennsport manchmal passieren."

Aleix Espargaro

Ein kapitaler Motorschaden beendete das Rennen von Aleix Espargaro Zoom

Ohne Motorschaden hätte Espargaro um einen Podestplatz kämpfen können, wie er glaubt: "Hinter Marc fühlte ich mich sehr komfortabel. Ich achtete extrem auf die Reifen. Okay, ich bin die letzten acht Runden nicht gefahren, aber meine Reifen sahen wie neu aus. Wir haben eine große Chance vergeben, mit Marc zu kämpfen." Marquez stand am Ende als Dritter auf dem Podest.

Vinales hatte dagegen große Mühe mit den Reifen. "Wir haben die falsche Entscheidung getroffen", sagt Vinales nach dem Rennen. "Wir dachten, dass die Strecke schneller trocknen würde und es ein Flag-to-Flag Rennen wird. Schon nach drei, vier Runden habe ich gesehen, dass es unmöglich wird, das Rennen zu beenden." Ein Motorrad-Wechsel hätte keinen Sinn gemacht: "Nein, weil es im zweiten und dritten Sektor komplett nass war."

"Als mich Valentino überholte, sah ich die harten Reifen. Deswegen wollte ich nur noch meine Reifen schonen und ins Ziel kommen. Wenn man sich meinen Reifen ansieht, dann war es recht gefährlich", stimmt Vinales den anderen Fahrern mit Reifenproblemen zu. Mit der Leistung auf nasser Strecke zeigt er sich trotzdem zufrieden, denn Suzuki war deutlich konkurrenzfähiger als in Assen und auf dem Sachsenring.

"Trotzdem bin ich zufrieden, denn von den Fahrern mit dem weichen Reifen bin ich Dritter. Wir haben uns im Regen gesteigert. Ich fühle mich jetzt viel besser. Wir haben die Abstimmung verändert und verlagern mehr Gewicht auf den Vorderreifen", erklärt Vinales. Am Montag steht in Brünn noch ein Testtag auf dem Programm. Espargaro wird aber nicht auf die Strecke gehen, sondern seine angeschlagene Hand schonen.