Marquez führt abtrocknendes Training an

Rookie Marc Marquez stellt in Mugello auf abtrocknender Piste die Bestzeit auf und rutscht dann in der Wiese aus - Stefan Bradl als Dritter vorne dabei

(Motorsport-Total.com) - Wie im Rest Europas war auch das Wetter am Freitagvormittag in der Toskana alles andere als sommerlich. Die MotoGP startete bei bewölktem Himmel und 15 Grad Asphalttemperatur in das erste Freie Training auf dem berühmten Mugello-Kurs. Es regnete nicht, aber der Asphalt war noch stellenweise feucht, weshalb über weite Strecken mit Regenreifen gefahren wurde. Die Strecke trocknete aber immer mehr ab und die Slicks wurden deshalb immer mehr verschlissen. Rund zwölf Minuten vor Ablauf der Zeit wagte sich CRT-Pilot Yonny Hernandez (PBM) als Erster mit Slicks hinaus und fuhr prompt die Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez markierte Bestzeit und rutschte dann in der nassen Wiese aus Zoom

Das war für alle Fahrer das Signal zum Wechsel auf die profillosen Reifen und in den letzten zehn Minuten wurden schließlich die schnellsten Zeiten gefahren. Einige Fahrer wie Randy de Puniet (Aspar) oder Valentino Rossi (Yamaha) kamen allerdings von der Strecke ab und pflügten durch das Kiesbett. Es war dabei aber nichts passiert. Dafür stürzten in den finalen Minuten Lokalmatador Andrea Dovizioso (Ducati) in Kurve eins, Danilo Petrucci (Ioda) in Kurve elf und Lukas Pesek (Ioda). Diese drei stapften unverletzt davon.

Die Zeiten purzelten in den letzten Minuten deutlich. Schließlich stellte Marc Marquez (Honda) in 1:54,797 Minuten die Bestzeit auf. Obwohl diese Runde mit weichen Slicks gefahren wurde, lag der Wert zehn Sekunden über der Pole-Position-Zeit des trockenen Vorjahres. Als die Uhr auf null gelaufen war, lag die Honda von Marquez plötzlich in Kurve fünf in der Wiese. Beim Anbremsen zur Materassi-Kurve musste der Spanier aufmachen und fuhr geradeaus Richtung Wiese. Da diese noch nass war, rutschte er aus.

Für Freude an der Ducati-Box sorgte Testfahrer Michele Pirro, der in Mugello wieder mit einer Wildcard und dem Labor-Bike am Start ist. Der Italiener war als Zweiter um 0,398 Sekunden langsamer als Marquez, wobei erwähnt werden muss, dass Pirro unzählige Testkilometer mit der Ducati auf dem 5,2 Kilometer langen Kurs abgespult hat. Mit der drittbesten Zeit sorgte Stefan Bradl für einen positiven Start ins Rennwochenende. Mugello ist für sein LCR-Team das wichtige Heimrennen. Auf Marquez fehlten dem Deutschen 0,491 Sekunden.


Fotos: MotoGP in Mugello, Freitag


Alle weiteren Fahrer lagen schon über eine Sekunde zurück. Obwohl die CRT-Fahrer auf der langen Zielgeraden einen deutlichen Nachteil gegenüber den Prototypen haben, mischten sie munter mit. So setzte sich Karel Abraham (Cardion/+1,077) mit seiner ART in Szene und markierte die viertschnellste Zeit. Schnellster Prototyp auf der Zielgeraden war übrigens Dovizioso in 336,40 km/h. Aleix Espagragro war bei der Top-Speedmessung mit seiner Aprilia der schnellste CRT-Vertreter in 321,30 km/h.

Stefan Bradl

Stefan Bradl fuhr in den Schlussminuten einige schnelle Runden Zoom

Hinter Abraham belegte Hernandez den starken fünften Platz (+1,110). Dahinter folgten Rookie Bradley Smith (Tech-3-Yamaha/+1,184) und Nicky Hayden (Ducati/+1,194) auf den Positionen sechs und sieben. Die Top 10 komplettierten Dani Pedrosa (Honda/+1,737), Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha/+2,187) und Ben Spies (Pramac-Ducati/+2,248). Sollten das zweite und das dritte Freie Training komplett verregnet sein, dann wären diese zehn Fahrer direkt für den zweiten Qualifying-Abschnitt gesetzt.

Zwei prominente Namen fehlen auf dieser Liste: Weltmeister Jorge Lorenzo und sein Yamaha-Teamkollege Rossi. Lorenzo reihte sich mit einem Rückstand von fünf Sekunden auf Platz 14 ein. Rossi kam nach seinem Ausflug ins Kiesbett (mit Regenreifen an die Box) und ging noch einmal auf die Strecke, doch mehr als eine langsame Runde fuhr der Italiener nicht mehr. Damit landete er auf Rang 19. Außerhalb der 107-Prozent-Marke liegen derzeit Pesek, Bryan Staring (Gresini), Petrucci, Michael Laverty (PBM) und Claudio Corti (Forward).