Marc Marquez: "Es war ein verrücktes Rennen"

Mit einer mutigen Strategie fährt Marc Marquez am Sachsenring zum vierten MotoGP-Sieg in Folge: Auch das Kiesbett kann den Spanier nicht stoppen

(Motorsport-Total.com) - MotoGP, Marc Marquez und der Sachsenring: Diese Kombination bleibt weiterhin unschlagbar. Am Sonntag feierte der Honda-Pilot in seiner vierten Saison in der MotoGP bereits den vierten Sieg beim Grand Prix von Deutschland. Rechnet man seine Erfolge in der 125ccm-Klasse und der Moto2 hinzu, ist Marquez seit 2010 auf dem Sachsenring ungeschlagen.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez bleibt der "Mr. Sachsenring" der MotoGP Zoom

Heute musste der Spanier aber hart um den Sieg kämpfen, denn der Renntag hatte mit einem Sturz im nassen Warmup bereits schlecht angefangen. "Das war mein Fehler", nimmt Marquez den Unfall auf seine Kappe. "Ich bin ins rutschen gekommen, kam auf die weiße Linie und dann ging sofort das Heck weg", beschreibt er seinen Abflug in Kurve 8. "Ich hatte Glück, dass es mir gut geht, denn im Kiesbett kam das Motorrad auf mich zu."

Zum Beginn des Rennens, welches Marquez von der Pole-Position aus in Angriff genommen hatte, sah es dann lange nicht nach einem weiteren Sachsenring-Sieg des Spaniers auf, denn Marquez fiel in der Anfangsphase zurück. "Im ersten Teil des Rennens habe ich den falschen Vorderreifen gewählt", liefert er den Grund dafür. '"Ich wollte eigentlich den weichen nehmen, aber nachdem ich sah, dass Valentino (Rossi), Dani (Pedrosa) und Jorge (Lorenzo) mit dem extrasoften fahren würden, habe ich mich im letzten Moment umentschieden."

Doch diese Entscheidung entpuppte sich als Fehler. "Der hat nicht zu meinem Fahrstil gepasst, weshalb ich viele Probleme hatte", sagt Marquez. Diese Probleme hätten sein Rennen um ein Haar vorzeitig beendet. In Kurve 8 kam Marquez auf eine nassere Stelle, rutschte von der Strecke, fuhr durchs Kiesbett und vermied mit Glück und Können einen Sturz. "Als ich sah, dass ich zu schnell war, bin ich ins Kiesbett gefahren und dachte nur: Motocross, Vollgas und zurück (lacht; Anm. d. Red.)."

Durch diesen Fehler fiel Marquez auf Rang acht zurück, doch der Spanier wusste, dass das Rennen noch nicht gelaufen war. "Ich sah, dass die Strecke immer mehr abtrocknete und wusste, dass es ein Flag-to-Flag-Rennen werden wird. Die Frage war aber wie immer, wann der beste Zeitpunkt für den Motorradwechsel sein würde", so Marquez.

In Runde 17 von 30 ging der Spanier dann als einer der ersten Fahrer in die Box und wechselte auf das zweite Motorrad, welches mit Slicks ausgestattet war. Eine andere Reifenwahl kam für ihn nicht in Frage. "Ich habe mit dem Team abgesprochen, dass für uns der Intermediate nicht existiert", sagt Marquez. "Wir wechseln von Regenreifen auf Slicks, sonst wird es für sie und mich zu verwirrend. Denn wie soll ich dem Team sagen, oder ich Intermediates oder Slicks will? Der Slick war für mich daher die richtige Wahl."

Allerdings auch eine mutige, denn an einigen Stellen war die Strecke immer noch feucht. "Es war sehr riskant, denn die trockene Linie war extrem schmal", sagt Marquez. "Ich habe die ersten zwei, drei Runden überstanden, und als ich dann sah, dass ich schneller als die Fahrer auf Regenreifen war, wusste ich, dass meine Zeit gekommen ist. Ich wusste zunächst nicht, auf welcher Position ich fahre aber dann sah ich P4 und anschließend P1 +20 Sekunden. Das waren gute Nachrichten."