Kevin Schwantz findet Einheitsreifen in der MotoGP langweilig

Ex-Weltmeister Kevin Schwantz ist der Ansicht, dass die MotoGP mehrere Reifenausrüster zulassen sollte - Einheitsreifen schaden dem Sport angeblich

(Motorsport-Total.com) - Die Reifen spielen im Rennsport immer eine große Rolle. In der MotoGP gibt es seit der Saison 2009 Einheitsreifen. Aktuell werden sie noch von Bridgestone geliefert, ab 2016 übernimmt dann Michelin. Kevin Schwantz wäre es allerdings lieber gewesen, wenn sich die MotoGP dazu entschieden hätte, wieder mehrere Reifenhersteller zuzulassen. Der US-Amerikaner ist der Meinung, dass Einheitsreifen dem Ansehen der Klasse schaden.

Titel-Bild zur News: Kevin Schwantz

Kevin Schwantz würde lieber mehrere Reifenausrüster in der MotoGP sehen Zoom

"Ich denke, dass der Versuch, durch einen einzigen Reifenausrüster Geld zu sparen, dem Sport mehr genommen als gegeben hat", verrät Schwantz im Gespräch mit 'Crash.Net' und erklärt: "Ich denke, dass sie das gesparte Geld bei den Zuschauern wieder verlieren, denn dadurch hat sich das Niveau das Racings verschlechtert. Das hat es langweiliger gemacht."

Schwantz erinnert sich an seine eigene aktive Zeit zurück, als es in der 500er-Klasse mehrere Reifenhersteller gab: "Wenn Rainey auf Dunlops in ein Rennen gegangen ist, dann wussten wir alle, dass sie wirklich schnell heiß werden würden. In der ersten Hälfte des Rennens waren sie großartig, aber gegen Ende bauten sie etwas ab. Du hattest kein Problem damit, am Anfang vier oder fünf Sekunden auf ihn zu verlieren, denn du wusstest, dass du diese Zeit in der zweiten Rennhälfte wieder aufholen würdest."

"Trotzdem wolltest du auf den Michelins natürlich nicht zu schnell fahren, denn dann wärst du im Kiesbett gelandet", erinnert sich der Weltmeister von 1993 und ergänzt: "Es gab so viele verschiedene Strategien, so viele verschiedene Dinge, die zusammengespielt haben, als es mehrere Reifenhersteller gab." Nun hofft er darauf, dass der Wechsel von Bridgestone zu Michelin die Kräfteverhältnisse etwas durchrütteln könnte.

Bridgestone

Seit 2009 ist Bridgestone alleiniger Ausrüster der MotoGP-Teams Zoom

"Es würde mich freuen, wenn es die Dinge etwas durcheinanderwirbelt", erklärt Schwantz, schränkt allerdings ein: "Die Sache ist, dass es noch immer für alle die gleichen Reifen geben wird. Als wir gefahren sind, da gab es sogar zwischen den Michelin-Teilnehmern Unterschiede. Ganz egal, ob es ein Yamaha-, Honda- oder Suzuki-Team war. In neun von zehn Fällen wählten wir nicht den gleichen Michelin-Reifen."

"Sie verwendeten einen weicheren und wir einen, den wir für konstanter hielten. Verschiedene Piloten wollen verschiedene Reifen", so sein Fazit. Schwantz absolvierte zwischen 1986 und 1995 insgesamt 105 Rennen in der 500er-Klasse, in denen er stolze 25 Siege holte.