Indianapolis: Umbauten im Infield geplant

Indianapolis will für die Zukunft das enge Infield modifizieren und neu asphaltieren - Die MotoGP ist für den berühmten Renntempel wichtig

(Motorsport-Total.com) - Hinter der Zukunft des MotoGP-Rennens in Indianapolis schwebte lange ein Fragezeichen. Im Laufe des Wochenendes wurde nun bestätigt, dass die Königsklasse auf zwei Rädern auch im kommenden Jahr zum Brickyard zurückkehren wird. Der Indianapolis Motor-Speedway (IMS) muss aber einige Veränderungen am Infield vornehmen. "Wenn wir wieder zurückkommen, dann wird es zu 99 Prozent anders aussehen", so Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso.

Titel-Bild zur News: Indianapolis

Indianapolis plant eine Modifizierung des Infields samt neuem Asphaltband Zoom

"Sie müssen den Asphalt ändern und die Bodenwellen ausbügeln, denn es ist etwas gefährlich geworden. Wir haben schon in der Vergangenheit diese Veränderungen verlangt, aber es ist nicht geschehen. Nun hat auch Carmelo (Ezpeleta, Dorna-Boss; Anm. d. Red.) nicht nachgegeben. Es ist eigentlich normal, dass man auf einer Strecke nur einen Asphalt hat. Wenn aber neu asphaltiert wird, dann funktioniert der Asphalt oft nicht. Es ist nie garantiert, dass es gut ist, wenn man viel Geld für die Veränderung in die Hand nimmt."

Rund 60.000 Fans versammelten sich am Rennsonntag auf dem weitläufigen Areal. Neben den 500 Meilen und dem NASCAR-Rennen spielt die MotoGP nur die dritte Geige auf einer der berühmtesten Sportanlagen der Welt. Dennoch ist die MotoGP für den IMS wichtig. "Es ist eine gute Gemeinschaftsveranstaltung. Das Finanzierungsmodell basiert nicht ausschließlich auf den Ticketverkäufen", wird IMS-Präsident Doug Boles vom 'IndyStar' zitiert. "Es gibt Aktivitäten von Herstellern und Händlern."


Fotos: MotoGP in Indianapolis


"Wir müssen zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, diese Veranstaltung zu genießen, auch wenn man kein Motorrad-Fan ist. Es ist ein Festival, das um den Rennsport herum stattfindet", sagt Boles über die US-amerikanische Auffassung eines Rennwochenendes. Der IMS und die Dorna verständigten sich über einen langfristigen Vertrag, der Stabilität bringen soll. Neben Indianapolis gastiert die MotoGP auch in Austin und in Laguna Seca. Mit drei Rennen ist man der Formel 1 bei der Präsenz in den USA klar voraus.

Start

Auch im kommenden Jahr wird die MotoGP in Indianapolis gastieren Zoom

Auch wenn Indianapolis in erster Linie durch das Oval weltberühmt ist, ist auch der Infield-Kurs wichtig. Im kommenden Jahr könnten drei Rennen auf dem Infield-Kurs stattfinden und nur zwei (Indy 500 & Brickyard 400) auf dem Oval. Neben der MotoGP denkt auch die IndyCar-Serie über ein Rundkurs-Rennen nach. Anfang September wird es einen IndyCar-Test auf der Rundkursvariante geben. Außerdem gibt es Verhandlungen mit der neuen United SportsCar-Serie. Deshalb wird es auch Veränderungen im Infield geben.

Die letzte und die erste Kurve werden modifiziert, zudem wird der enge Abschnitt hinter dem Hall of Fame Museum umgebaut. Auch das Ende des Hulman Boulevards wird verändert. Mit diesen Modifikationen sollen die Rennen schneller und attraktiver werden. Die MotoGP-Stars verlangten in erster Linie eine Neuasphaltierung des Infields. Zudem sollen die Bodenwellen glattgebügelt werden. "Indianapolis will weitermachen. Sie wollen viel verändern. Das größte Problem ist der Asphalt des Infields, denn die Qualität ist nicht besonders", sagt Valentino Rossi klar.


Fotos: MotoGP in Indianapolis, Girls


"Eine Änderung des Belags wäre angebracht", findet auch Cal Crutchlow. "So ist es einfach zu gefährlich. Wir fahren zwar auf noch gefährlicheren Strecken, aber einige der Kurven hier sollten verändert werden. Wir kommen mit schleifender Kupplung aus Kurve vier heraus, können in Kurve fünf aber nicht überholen, weil der Asphalt unglaublich rutschig ist. Wenn man dort die Linie verlässt, landet man im Gras. In erster Linie wollen wir Fahrer einen neuen Belag. Darüber hinaus wäre ein Umbau des ersten und des letzten Sektors angebracht."

"Warum fahren wir nicht einfach die Steilkurve als Kurve eins? Ich fände das eine tolle Idee (lacht; Anm. d. Red.). Im Ernst: Die Kurven zwei und drei sollten etwas offener gestaltet werden. So sind sie genau wie Kurve vier einfach zu eng. Wir fahren in Kurve vier im ersten Gang mit 3.000 Umdrehungen", merkt Crutchlow an. "Auch im letzten Sektor sollte es Veränderungen geben. Ich bin mir aber sicher, bei Honda sieht man das anders, denn sie können aus der letzten Kurve voll beschleunigen. Alle anderen haben in dieser Kurve Probleme, die Kraft auf den Boden zu kriegen."