Honda: Neues Chassis löst nicht die Probleme

Das geänderte Chassis, das Honda in Assen probiert hat, war nicht die Lösung für die Chattering-Probleme - Casey Stoner hat dieses Chassis abgeschrieben

(Motorsport-Total.com) - In Assen hatte Honda ein anderes Chassis im LKW. Casey Stoner und Dani Pedrosa testeten am ersten Trainingstag damit. Das wechselhafte Wetter sorgte dafür, dass die Tests nicht ideal abliefen. Dazu kam der Sturz von Stoner. Mit dem geänderten Chassis wollte Honda die Chattering-Probleme in den Griff bekommen. Das gelang aber nicht und Stoner hat diesen Plan verworfen. Pedrosa meinte dagegen, dass er dem Chassis auf einer anderen Strecke noch eine Chance geben und mehr Vergleichsdaten sammeln will. Auf dem Sachsenring fuhr man nicht damit. Für Stoner ist dieses Projekt abgehakt. "Wir haben nicht etwas Neues entwickelt, sondern etwas probiert. Es hat von Beginn an nicht richtig funktioniert."

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

In Assen probierte Casey Stoner am Donnerstag eine andere Chassis-Variante

"Wir konnten auch nicht vernünftig testen, weil ich am Samstagvormittag gestürzt bin", blickt der Weltmeister auf Assen zurück. "Beim anschließenden Test fanden wir heraus, dass es definitiv nicht besser war, also sind wir zum bekannten Material zurückgekehrt." Das lästige Chattering ist also geblieben. "Wir können nichts tun um es auszumerzen. Wir probierten bei diesem Chassis einiges aus, aber nichts machte es besser. Deshalb verwarfen wir diesen Plan. Ich werde das Chassis nicht mehr probieren."

Braucht Honda generell ein anderes Chassis? "Bevor ein Problem nicht gelöst ist, weiß man nie, was man braucht", lässt Stoner offen. Mit dem aktuellen Material hat Honda die letzten beiden Rennen dominiert. Der Speed und die Konstanz passt. Trotzdem entwickelt HRC die RC213V kontinuierlich weiter. Wann gibt es die nächsten Updates? "Zu diesem Zeitpunkt nicht. Wir werden noch miteinander sprechen. Vielleicht gibt es beim Mugello-Test Neuheiten", meint Stoner.

"Generell schauen wir aber nicht so weit voraus. Normalerweise wissen wir eine Woche im Voraus Bescheid, wenn wir etwas Neues haben. Bis dahin braucht man sich aber nicht neue Teile wünschen, so wie es viele andere Fahrer tun. Wir müssen das vorhandene Material zum Arbeiten bringen." Obwohl Honda für diese Saison wegen der Hubraumvergrößerung ein neues Motorrad gebaut hat, ist das Chattering in der Charakteristik enthalten geblieben.


Fotos: Honda, MotoGP in Assen, Donnerstag


"Es ist genau wie im Vorjahr, aber damals war es nicht so stark", so der Weltmeister. "Mit den neuen Reifen ist es aber schlimmer geworden. In Rechtskurven tritt es stärker auf, aber beim Vorderreifen in Links- und Rechtskurven. Hinten tritt es mehr rechts auf. Wir versuchen das zu verstehen und sprechen mit HRC. Chattering war noch nie leicht zu lösen. Wenn es noch dazu von den Reifen verursacht wird, dann ist es noch schwieriger."

Speziell die Reifen stehen in seiner Kritik. "Bridgestone sollte wissen was sie tun und worüber sie sprechen. Selbst als es noch den Reifenkrieg gab, hatten sie viele Probleme mit Blistering und Dingen wie diesen. Ich würde nicht sagen, dass sie keine Mitschuld haben. Es gibt Probleme mit diesen Reifen, weil sie sich auch bei mir aufgelöst haben."