Stoner sauer auf die Streckenposten

Casey Stoner hat durch den Sturz in der letzten Runde auf dem Sachsenring viele Punkte liegengelassen - Ihn ärgert das Verhalten der Streckenposten

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Casey Stoner lieferte sich auf dem Sachsenring ein enges Duell mit seinem Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa. In der ersten Rennhälfte führte der Australier, bevor sich Pedrosa an die Spitze setzte. Die Entscheidung fiel in der letzten Runde. Stoner versuchte in der letzten Kurve einen Angriff und stürzte ins Kiesbett. Er konnte nicht mehr weiterfahren, weshalb der 26-Jährige auf die Streckenposten sauer ist. Statt einem Sieg oder Platz zwei reist Stoner mir leeren Händen aus Deutschland ab, und ist in der WM auf Rang drei zurückgefallen. Der Rückstand auf Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo beträgt 20 Punkte.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner schrieb in Deutschland seinen ersten Nuller in diesem Jahr

"Normalerweise gehe ich es gegen Rennende konservativ an. Leider unterlief mir zu Beginn der letzten Runde ein kleiner Fehler, weshalb ich mehr pushen musste. Ich kam aber an Dani heran, wo ich wollte. Wenn ich ihn nicht vorher hätte überholen können, dann wollte ich es in der letzten Kurve versuchen. Ich war zuversichtlich, denn ich hatte mehr Speed in der Kurvenmitte und am Ausgang", meint Stoner. "Ich war nicht mehr auf der Bremse. Ich schätze, das Gewicht war nicht mehr vorne und das Vorderrad ist eingeklappt. Es war enttäuschend."

"Mir war klar, dass ich nicht am Ende des Hügels überholen kann, also versuchte ich es danach. Ich bremste etwas härter und das Vorderrad klappte ein." In der letzten Runde fielen erste Regentropfen. Das war aber nicht die Ursache. "Der Regen war nicht das Problem. Es war kaum nass", bestätigt Stoner. Dafür ist er sauer auf die Streckenposten. "Es ist natürlich sehr enttäuschend, aber das Verhalten der Streckenposten ist noch enttäuschender."


Fotos: Honda, MotoGP auf dem Sachsenring, Sonntag


"Ich habe gesehen, dass sie vielen Fahrern geholfen haben, das Motorrad wieder flott zu bekommen. Mein Motorrad war nicht beschädigt, aber sie wollten mit nicht helfen. Deshalb konnte ich kein Ergebnis holen. Sie sagten mir, dass sie mir nicht helfen wollen. Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit den Marshals."

"Im Jahr 2006 haben sie mich aus dem Rennen genommen, weil sie dachten, ich hätte eine Gehirnerschütterung. Heute haben sie mir überhaupt nicht geholfen. Alles an meinem Motorrad war intakt. Ich glaube, da muss es klarere Vorschriften geben, damit es für alle fair ist." In der WM hat der Sturz das Bild gedreht. Stoner macht sich aber keine großen Gedanken über die verlorenen Punkte.

"Eigentlich hatten wir es in Assen nicht verdient, so viele Punkte aufzuholen", spricht er den Ausfall von Lorenzo an. "Mir ist aber das gleiche im Vorjahr in Jerez passiert. Dani und ich haben gezeigt, dass wir hier einen großen Geschwindigkeitsvorteil hatten. Dani war hier schon immer schnell. Ich war zuversichtlich, dass ich ihn heute schlagen kann. Mir unterlief aber ein kleiner Fehler."

"Wichtig ist, dass man am Jahresende vorne liegt. Ich hätte heute gewinnen können. Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen. Weltmeisterschaften gewinnt man über Siege." Deshalb denkt Stoner auch noch nicht an den WM-Titel. "Ich schaue nicht so weit nach vor. Es ist seit langer Zeit mein erster Crash im Rennen. Natürlich bin ich enttäuscht, aber wir hatten die Pace. Das ist positiv."

Im Rennen fuhren beide Honda-Piloten mit harten Hinterreifen. Wäre die weiche Mischung auch eine Option gewesen? "Bis zum Warmup war die Reifenwahl unklar. Wir probierten die harte Mischung und waren damit konkurrenzfähig. Hinten war es aber etwas rutschig und vorne war das Gefühl nicht optimal. Das konnten wir für das Rennen verbessern, aber gegen Ende war weniger Gewicht auf dem Vorderrad. Das Motorrad war nicht perfekt, aber es war ganz okay", so Stoner, der auch meint, dass sie nicht auf Anweisung von Bridgestone gehandelt haben. "Wir treffen unsere eigenen Entscheidungen."