• 09.11.2010 22:59

  • von Stefan Ziegler

Honda: Das Werkstrio stürzt sich in die Arbeit

Andrea Dovizioso und Dani Pedrosa eröffneten gemeinsam mit Honda-Neuzugang Casey Stoner die Testarbeit für 2011 - Stoner: Positive erste Eindrücke

(Motorsport-Total.com) - Aus zwei mach' drei: Das Honda-Team wurde beim Testauftakt in Valencia erstmals als Trio vorstellig, denn der frühere Ducati-Pilot Casey Stoner stieß am Dienstag zur japanischen Werksmannschaft. Gemeinsam mit Andrea Dovizioso und Dani Pedrosa spulte der Australier viele Runden in Spanien ab, um die Entwicklung der neuen RC212V weiter voranzutreiben. Prompt landete Stoner auf Rang zwei.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa und seine beiden Honda-Teamkollegen waren konstant schnell

"Ich hatte einen sehr guten Tag. Schade nur, dass wir keine komplette Session bekamen, weil es die Wetterlage am Morgen noch nicht zuließ. Es trocknete aber ab und so hatten wir am Nachmittag noch ein paar Stunden Streckenzeit zur Verfügung", fasst der Honda-Neuzugang seine ersten Eindrücke gegenüber 'MotoGP.com' zusammen. "Die vergangenen Tage waren wirklich sehr aufregend."

Stoner ist begeistert vom Teamwechsel

"Ich wartete darauf, auf das neue Bike zu steigen. Am Dienstagmorgen war es endlich soweit. Es ist eine großartige Erfahrung, wieder bei Honda zu sein. Es fühlt sich fantastisch an. Wir arbeiteten an unterschiedlichen Dingen, versuchten aber nur, ein besseres Gefühl zu entwickeln und solche Sachen wie meine Sitzposition zu optimieren", so Stoner, der 0,8 Sekunden Rückstand auf die Spitze aufwies.

"Am Mittwoch haben wir noch ein paar weitere Baustellen." Casey Stoner

"Am Mittwoch haben wir noch ein paar weitere Baustellen. Wir probieren, ein Verständnis für die Elektronik und für unsere Entwicklungsrichtung zu entwickeln", meint der Ex-Champion. "Gleichzeitig gilt es natrlich, sich auf dem Bike wohlzufühlen. Wir haben nicht viel Testzeit vor dem Saisonstart, also müssen wir Druck machen. Vor der Winterpause sollten wir möglichst viele Daten zusammentragen."


Fotos: Honda, MotoGP-Test in Valencia


Pedrosa, etwas mehr als ein Zehntel hinter Stoner auf Tagesrang vier, sieht das nicht anders: "Am Dienstag war ich mit der 2010er-Maschine aus dem Valencia-Rennen am Start. Außerdem fuhr ich mit dem Evolutionsbike für die kommende Saison. Das Chassis ist ein bisschen anders und ich muss noch mehr Runden damit zurücklegen, um es besser zu verstehen", gibt der Spanier zu Protokoll.

Die Elektronik wirft Pedrosa zurück

"Mein erster Eindruck ist, dass es ein bisschen steifer angelegt ist, um uns eine größere Stabilität zu verschaffen. Wir haben mehr Grip und können besser bremsen", sagt Pedrosa. "Wir hatten nur einen Reifen im Einsatz und nahmen keine Veränderungen am Motorrad vor, um auf einer einfachen Ebene zu bleiben. Leider gab es in Runde eins ein Elektronik-Problem und wir verloren Zeit an der Box."

"Beide Bikes vermitteln mir ein ähnliches Gefühl." Dani Pedrosa

"Abgesehen davon war es gut für meine körperliche Verfassung, nicht allzu viele Umläufe abzuspulen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mich nach dem freien Montag etwas besser fühlen würde, doch ich bin immer noch etwas müde und fühle die Auswirkungen meiner Verletzung", gesteht der Honda-Pilot und fügt hinzu: "Beide Bikes vermitteln mir ein ähnliches Gefühl - am Mittwoch geht's weiter."

Ebenfalls mit Vergleichsfahrten betraut war Dovizioso. "Wir testeten ein neues Chassis und eine neue Schwinge für 2011. Kleine Unterschiede waren spürbar", so der italienische Rennfahrer. "Im Vergleich zum Renntag war es allerdings recht windig, weshalb wir es mit schwierigen Bedingungen zu tun hatten. Das neue Chassis bringt jedenfalls etwas mehr Stabilität am Heck mit sich", meint Dovizioso.

Dovizioso wittert eine gute Basis

"Wir hatten aber etwas weniger Grip, also müssen wir einen Kompromiss finden. Die Rundenzeit ließ sich recht einfach umsetzen, ohne dass wir allzu sehr Druck machen oder ans Limit gehen mussten. Das ist positiv", findet der 24-Jährige. "Wir verzichteten darauf, einen weichen Reifen aufzuziehen und eine schnelle Runde zu markieren, weil wir uns auf unser Programm konzentrieren wollten."

"Ich bin zuversichtlich, dass wir uns wesentlich verbessern können." Andrea Dovizioso

"Ich bin zuversichtlich, dass wir uns wesentlich verbessern können. Abgesehen von Lorenzo, der richtig schnell war, befanden wir uns alle eng beieinander. Zunächst verbrachten wir viel Zeit damit, das passende Setup für eine neue Motorbrems-Konfiguration zu finden. Dieses Thema wollten wir abhaken, ehe wir uns anderen Dingen widmeten", erläutert der Tagessechste von Valencia.

"Am Mittwoch werden wir ein weiteres Chassis ausprobieren und weitere Elektronik-Einstellungen testen. Modifizierte Gabeln für 2011 werden ebenfalls zum Einsatz kommen. Die Wettervorhersage ist gut, also freue ich mich sehr auf die Fortsetzung der Testfahrten", sagt Dovizioso. Das Honda-Trio bewegte sich zum Auftakt in Spanien innerhalb von nur vier Zehnteln und geschlossen in den Top 6.