Frühstart: Warum Andrea Iannone keine Strafe erhielt

Obwohl Ducati-Werkspilot Andrea Iannone zu zeitig losrollt, sieht die Rennleitung von einer Bestrafung ab - Proteste der anderen Teams kommen zu spät

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werkspilot Andrea Iannone stand beim Start des Italien-Grand-Prix in Mugello extrem unter Druck. Am Vortag sicherte sich der Italiener erstmals eine Pole-Position in der MotoGP. Ausgerechnet beim Heimrennen in Mugello durfte Iannone von Startplatz eins ins Rennen gehen. Mehr als 90.000 Tifosi waren am Renntag vor Ort, um ihre Landsmänner anzufeuern. Neben Valentino Rossi und Andrea Dovizioso stand auch Iannone im Fokus des Interesses.

Titel-Bild zur News: Start Mugello

Für Lokalmatador Andrea Iannone hatte der Frühstart keine Folgen Zoom

Der charismatische Italiener musste unbedingt vermeiden, beim Start einen Fehler wie beim Rennen in Jerez zu machen. Zudem musste Iannone aufpassen, dass Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo nicht in Führung geht. Der Spanier hatte erfahrungsgemäß das beste Renntempo und wollte dem Feld entkommen. Doch bevor die Ampel ausging, zuckte Iannone ganz kurz. Es war offensichtlich, dass das Vorderrad seiner Ducati Desmosedici die Startlinie überquerte, bevor die Ampel ausging.

Nach wenigen Runden kam die Meldung, dass es einen Frühstart gab. Doch damit war AB-Honda-Pilot Karel Abraham gemeint, der noch zeitiger losfuhr als Iannone. Der Ducati-Pilot blieb unbestraft. Doch warum erhielt der Pole-Setter keine Strafe? Rennleiter Mike Webb erklärte nach dem Rennen, dass es eine sehr knappe Entscheidung war.

Wenn ein Fahrer nach dem ersten Zucken aber erneut komplett stoppt, dann werden ab der laufenden Saison keine Strafen vergeben. Nur wenn ein Fahrer nach dem zu zeitigen Losfahren weiterfährt, droht eine Durchfahrtsstrafe wie im Fall von Abraham. Einige Teams wollten Protest einlegen, doch nach dem Rennen war die Frist bereits abgelaufen. Ein Frühstart muss in den ersten vier Runden eines Rennens beanstandet werden.