Forward: Edwards will FTR-Chassis ausprobieren

Aleix Espargaro schließt das FTR-Chassis aus - Colin Edwards hofft auf dieses Chassis: FTR soll besser zu seinem Kurvenfahrstil passen

(Motorsport-Total.com) - Das erste Rennwochenende in Katar hat gezeigt, dass das MotoGP-Feld näher zusammengerückt ist. Auf dem Losail-Kurs gab es dafür zwei ausschlaggebende Gründe: Die privaten Teams konnten im Vorfeld drei Tage testen, weshalb sie einen klaren Erfahrungsvorteil gegenüber den Werksteams hatten. Das erklärt zum Teil, weshalb die Privatierts Stefan Bradl, Alvaro Bautista und Bradley Smith im Rennen ganz vorne mitfahren konnten. Auf der anderen Seite rückte das Feld auch durch die neue Open-Klasse näher zusammen.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards muss seinen Kurvenfahrstil mit dem Yamaha-Chassis umstellen Zoom

Dovizioso kam mit zwölf Sekunden Rückstand ins Ziel. Im Vorjahr fehlten dem Italiener noch 24 Sekunden. Der weiche Reifen der Open-Klasse sticht in erster Linie im Training und im Qualifying. Aleix Espargaro war mit der Open-Yamaha des Forward-Teams klar der schnellste Mann über eine Runde und wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Pole-Position gestanden, wenn er nicht zweimal gestürzt wäre. Von Startplatz neun kam er als Vierter ins Ziel. Sein Rückstand: elf Sekunden.

Was hätte Aleix Espargaro zeigen können, wenn er von der Pole-Position aus gestartet wäre? Diese Frage werden vielleicht die kommenden Rennen beantworten. Die Yamaha M1 nach Open-Spezifikation hat an den Trainingstagen in Katar für viel Zündstoff gesorgt. Die Werksfahrer machten sich Sorgen, dass die Open-Klasse zu viele Vorteile bietet. Jorge Lorenzo merkte sogar an, dass er mit diesem Motorrad größere WM-Chancen hätte als mit seiner Werks-Yamaha.

Ursprünglich war geplant, dass das Forward-Team nur den Yamaha-Motor und die Hinterradschwinge erhält. FTR sollte das Chassis bauen. Bis heute gibt es allerdings noch keine fertige Version dieses Chassis. Deshalb erhält Forward derzeit auch Yamaha-Chassis. Aleix Espargaro stellte klar, dass er mit diesem Chassis auch den Rest der Saison bestreiten will. Dagegen überlegt sein Teamkollege Colin Edwards einen Wechsel auf FTR-Material.


Fotos: Colin Edwards, MotoGP in Doha


FTR-Chassis ab Jerez bereit?

Edwards fuhr im Vorjahr eine FTR-Kawasaki und war vom Chassis beeindruckt. Das Yamaha-Chassis ist für Lorenzos Fahrstil maßgeschneidert - also hohe Kurvengeschwindigkeiten. Edwards glaubt, dass das FTR-Chassis seinem Fahrstil entgegenkommen würde. "Sie sagen, dass ich es ungefähr ab Jerez verwenden kann", wird der Routinier von 'Crash.net' zitiert. "Der ganze Plan dieses Projektes war es, einen Yamaha-Motor mit einem FTR-Chassis zu kombinieren."

"Ich spüre, dass ich immer noch Probleme habe, dieses Motorrad zu lenken. Wenn ich die Daten aus dem Vorjahr ansehe, dann sieht man, dass ich im Vorjahr in einigen Kurven schneller war, weil das Motorrad so umlenkte wie ich das brauche." Die Kurvengeschwindigkeit ist auch der entscheidende Faktor bei Espargaros Rundenzeiten, denn auf der Geraden war der Spanier etwas mehr als zehn km/h langsamer als die Werksmaschinen.

Colin Edwards

Auch im Alter von 40 Jahren ist Colin Edwards motiviert wir eh und je Zoom

Und genau beim Thema Kurvengeschwindigkeiten will Edwards ansetzen, denn der Umstieg auf den neuen Fahrstil der Marquez-Generation fällt ihm schwer. "Ich habe mich verbessert und alles geändert, was ich über das Kurvenfahren mit einem Motorrad kenne", schildert der zweifache Superbike-Weltmeister bei 'Crash.net' seine Bemühungen. "Es hat keinen Sinn, dieses Motorrad so umzubauen, damit es das macht, was ich will."

Da Edwards auch in Katar kein Land gegen Aleix Espargaro sah, knüpft der Routinier seine Hoffnungen auf das FTR-Chassis - sollte es bis Jerez (viertes Saisonrennen) fertig sein. "Ich glaube, dass wir jetzt ein gutes Paket haben, aber ich schließe einen Test mit dem FTR-Chassis nicht aus. Ich glaube, dass ich mit der generellen Chassis-Theorie - Flex, Geometrie - imVorjahr gut klargekommen bin. Sie müssen nur den M1-Motor einbauen und wir arbeiten weiter."