Aleix Espargaro: "Bin für den Kampf bereit"

Forward-Pilot Aleix Espargaro wird vor dem Saisonauftakt als heiße Aktie gehandelt - Der Vergleich mit den Werksteams über die Renndistanz ist die Millionenfrage

(Motorsport-Total.com) - Aleix Espargaro ist nach den Wintertestfahrten der Geheimfavorit für die neue Saison. Vor allem im Qualifying ist der Spanier ein heißer Anwärter für die Pole-Position, denn seine Forward-Yamaha der Open-Klasse profitiert vom weicheren Hinterreifen, der einige Zehntelsekunden bringt. Espargaro ist neben den Topfavoriten Marc Marquez, Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Valentino Rossi in alle Munde. Für ihn selbst eine ungewohnte Situation, dass er über Nacht zu den Topleuten der MotoGP gerechnet wird.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aleix Espargaro könnte die Topstars in diesem Jahr aufmischen Zoom

"Als ich nach dem ersten Testtag in Sepang nur 0,3 Sekunden langsamer als Marquez war, konnte ich die ganze Nacht kaum schlafen", gibt Espargaro Einblicke in sein Seelenleben. Die gute Leistung setzte sich anschließend fort: "Beim zweiten Test und in Katar war ich sehr konkurrenzfähig und schnell. Für uns ist das sehr gut, aber auch merkwürdig, denn das sind die besten Fahrer der Welt. Ich habe ein gutes Team und ein gutes Motorrad, und bin für den Kampf mit ihnen bereit."

Im Qualifying ist Espargaro über eine schnelle Runde stark, doch wie sieht es mit der Pace über die Renndistanz aus? "Das ist die Millionenfrage", lacht der Spanier. "Es wird sicher schwierig. Über eine Runde sind wir mit dem weichen Reifen konkurrenzfähig. Beim Test in Katar konnte ich allerdings nur drei Runden mit dem weichen Reifen fahren. Deshalb muss ich im Rennen den gleichen Reifen wie die Werksfahrer einsetzen. Es wird nicht einfach. Ich bin aber einen Longrun gefahren und wir waren konkurrenzfähiger als gedacht."


Fotos: Aleix Espargaro, MotoGP-Testfahrten in Doha


"Wenn die Werksfahrer nicht viel schneller als im Vorjahr sein werden, dann habe ich im Rennen vielleicht eine Chance. Es sind aber die besten Fahrer mit den besten Motorrädern. Deshalb wird es sicher schwierig." Espargaro sitzt auf einer Yamaha M1, die für das Open-Reglement umgerüstet wurde. Er muss die Einheitssoftware von Magneti Marelli verwenden, hat kein Schnellschaltgetriebe zur Verfügung, darf aber 24 Liter Kraftstoff im Rennen verbrennen, einen weicheren Hinterreifen und zwölf Motoren pro Saison einsetzen.

Kein Wechsel auf FTR-Chassis geplant

Handelt es sich dabei wirklich um das umgerüstete Tech-3-Motorrad aus dem Vorjahr? "Die genauen Details sind schwierig zu wissen, aber mir hat man gesagt, dass es dem Werksmotorrad von Lorenzo aus dem Jahr 2012 sehr ähnlich ist. Es könnte das Tech-3-Bike aus dem Vorjahr sein, denn sie waren immer ein Jahr hinter dem Werksteam. Es kommt dem Motorrad von Cal sehr nahe", schätzt Espargaro seine Technik bei 'Crash.net' ein.

"Der größte Unterschied besteht bei der ECU. Magneti Marelli hat uns eine Software zur Verfügung gestellt, die sehr ähnlich der Ducati-Version ist. Sie ist aber sehr kompliziert und am Anfang konnten wir das Motorrad gar nicht starten. Jetzt kommen wir damit schon gut klar, aber als Nicht-Werksteam können wir die Vorteile nicht komplett ausnutzen."

Ursprünglich ging das Forward-Team eine Kooperation mit Yamaha und Chassishersteller FTR ein. FTR sollte den Rahmen für den Yamaha-Motor und die Yamaha-Hinterradschwinge bauen. Bislang ist das nicht geschehen. Allerdings machte sich Colin Edwards schon bei den Testfahrten dafür stark, denn im Vorjahr fuhr er ein FTR-Chassis und war begeistert. Der US-Amerikaner will den FTR-Rahmen auch einsetzen, sobald er verfügbar ist.

Espargaro wird sein Material nicht wechseln und bei den Yamaha-Komponenten bleiben. "Ich werde dieses Chassis nicht verwenden. Colin ist gespannt darauf und will es so bald wie möglich ausprobieren. Ich habe diesen Plan allerdings nicht, denn mein Motorrad ist konkurrenzfähig", hält Espargaro fest.