Feindschaften unter Fahrern: Capirossi vs. Harada

Loris Capirossi sicherte sich 1998 durch ein unfaires Manöver den 250er-WM-Titel: Knapp 20 Jahre später haben die einstigen Streithähne ein gutes Verhältnis

(Motorsport-Total.com) - Rivalitäten zwischen Fahrern waren seit der Entstehung immer ein Teil des Rennsports. Auch in der Motorrad-WM kam es zu einigen spektakulären Duellen. Unvergessen sind die etlichen Erzfeinde von Valentino Rossi. Zuletzt geriet der Italiener mit Marc Marquez aneinander. Aber auch die Kämpfe mit Sete Gibernau, Jorge Lorenzo oder Casey Stoner gingen in die Geschichte ein. Mit Max Biaggi lieferte sich Rossi sogar eine kleine Schlägerei.

Titel-Bild zur News: Loris Capirossi

Loris Capirossi geriet 1998 mit seinem Teamkollegen aneinander Zoom

Landsmann Loris Capirossi geriet in der Saison 1998 mit Teamkollege Tetsuya Harada aneinander. Beim Saisonfinale in Argentinien machten die beiden Aprilia-Werkspiloten den WM-Titel unter sich aus. Capirossi reiste mit 204 Zählern als WM-Leader zum 14. und finalen Rennwochenende der Saison. Harada hatte 201 Punkte und konnte somit mit einem Sieg aus eigener Kraft den Titel sicherstellen. Valentino Rossi reiste damals mit 176 als WM-Dritter nach Argentinien und war aus dem WM-Rennen raus.

Harada führte den Grand Prix an und war auf WM-Kurs. Doch dann wurde der Japaner von Capirossi zu Fall und um den WM-Titel gebracht. Nach dem Vorfall kochten die Emotionen hoch. Der sonst so ruhige Japaner verlor die Nerven, rannte voller Wut durch die Aprilia-Box und gestikulierte bei der Siegerehrung wild.

Capirossi erinnert sich: "Wir waren in der Saison 1998 Teamkollegen. Wir fuhren das gleiche Motorrad. Beim Saisonfinale in Argentinien gab es in der letzten Runde einen Zusammenstoß. Ich gewann die Weltmeisterschaft", berichtet er den Kollegen von 'MotoGP.com'. "Er war danach ein bisschen sauer. Das ist normal, wenn man eine Meisterschaft auf diese Art und Weise verliert."

Doch wie so oft heilte die Zeit die Wunden. "Nach ein paar Jahren besserte sich unser Verhältnis. Das passierte nicht unmittelbar danach. Ich würde behaupten, dass wir jetzt sehr gute Freunde sind", kommentiert Capirossi, der seit der jüngsten Umstrukturierung ein Teil der Rennleitung ist.

Hin und wieder treffen sich Capirossi und Harada. "Wir sprechen nie über 1998", betont der 250er-Weltmeister der Saison 1998. "Wenn jemand mit diesem Thema anfängt, dann meint Tetsuya: 'Die Vergangenheit ist die Vergangenheit.'"