Ducati wechselt Auspuff: Akrapovic ersetzt Termignoni

Seit Ende der vergangenen Saison experimentierte Ducati mit einem neuen Auspuff - Im Rahmen des Mugello-Rennens wurde Akrapovic als neuer Partner vorgestellt

(Motorsport-Total.com) - Nach vielen Jahren mit Termignoni wechselte das Ducati-Werksteam im Laufe der vergangenen Saison überraschend zu Akrapovic. Im Septemper konnte man in den Trainings erstmals die Endschalldämpfer aus Slowenien an der GP13 sehen. Der Wechsel zu Akrapovic war laut einigen Experten auf die gute Beziehung zu Audi zurückzuführen. Aber auch Ducati-Rennsportchef Luigi Dall'Igna hat seit vielen Jahren einen guten Draht zu Igor Akrapovic. Im Rahmen des Grand Prix von Italien wurde die Partnerschaft nun offiziell gefeiert.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Ducati setzt in der MotoGP und bei den Straßenmaschinen auf Akrapovic Zoom

"Akrapovic ist der beste Auspuff-Hersteller der Welt", schwärmt Ducati-Corse-Chef Dall'Igna, der bereits zu Aprilia-Zeiten auf die Auspuffanlagen aus Slowenien vertraute. So kamen beim Aprilia-Superbike RSV4 stets Akrapovic-Abgasanlagen zum Einsatz. "Ich arbeitete in der Vergangenheit mit Akrapovic bei einigen wichtigen Projekten zusammen und bin froh, dass sie jetzt auch bei diesem Projekt mit uns arbeiten, um die Performance unserer Maschine zu steigern."

"Ich bin froh, dass Akrapovic unser Partner ist. Ich habe eine sehr gute Beziehung zu Igor und allen Leuten, die bei Akrapovic arbeiten. Ich bin überzeugt, dass sie uns helfen können", berichtet Dall'Igna, der zusammen mit dem slowenischen Auspuff-Spezialisten an intelligenten Lösungen tüftelt. An der GP14 konnte man bei den Wintertests erstmals eine versteckte Klappensteuerung erkennen, die für eine sanftere Leistungsabgabe sorgen soll.

Die Kenntnisse aus der MotoGP werden bei Akrapovic angewandt, um die Serienteile zu verbessern. Ein Stück Ingenieurskunst stellt zweifellos die Zubehör-Titan-Komplettanlage der Ducati 1199 Panigale dar. Beim Spitzenmodell - der Superleggera - kommt diese Anlage bereits im Serienzustand zum Einsatz. In der Vergangenheit kamen die Abgasanlagen aus dem Ducati-Zubehörprogramm von Termignoni.


Fotos: Ducati, MotoGP in Mugello


"Seit diesem Jahr ist Akrapovic nicht nur ein Partner von Ducati Corse, sondern wird auch für die Serienmotorräder Auspuffe liefern. Bei der Superleggera kam bereits ein Auspuff zum Einsatz, der von Akrapovic entworfen wurde. Es ist ein tolles Bauteil für ein tolles Motorrad", betont Dall'Igna überzeugt. Und auch Igor Akrapovic freut sich über den Deal mit den Italienern: "Wir haben mit der Superleggera die Zusammenarbeit bei den Straßenmaschinen begonnen. Ich hoffe, dass wir unsere Zusammenarbeit langfristig ausbauen können."

Luigi Dall'Igna

Luigi Dall'Igna: "Akrapovic ist der beste Auspuff-Hersteller der Welt" Zoom

"Ich muss festhalten, dass die Partnerschaft zwischen Akrapovic und Ducati die Erfüllung eines Traums ist. In den vergangenen 20 Jahren versuchte ich, eine Zusammenarbeit mit Ducati zu erreichen. Bei allen anderen Herstellern hatten wir Erfolg, doch es klappte nie mit einer Zusammenarbeit mit Ducati", erklärt der Slowene. "Wir waren sehr nah dran, doch es war nie nah genug."

"Deswegen sind wir sehr froh, in diesem Jahr auf allerhöchstem Niveau - der MotoGP - mit Ducati zusammenzuarbeiten. Die MotoGP ist eine ganz besondere Serie, wenn es darum geht, Verbesserungen an einem Motorrad zu erzielen. Es sind sehr große Bemühungen nötig. Ich hoffe, dass wir Erfolg haben werden", schildert Akrapovic an, der seit vielen Jahren eine Schwäche für Ducati-Superbikes hat. "Ducati steht in meinen Augen ganz oben, was die Motorrad-Industrie angeht. Das Unternehmen steht für Technologien, Design, Leidenschaft und Performance."


Best Action: MotoGP in Mugello

Vor einigen Wochen durfte sich Akrapovic bei der prestigeträchtigen Red-Dot-Award-Verleihung freuen. Der weltweit anerkannte Designpreis ging an die Titan-Abgasanlage für die Ducati Panigale. Der stilvoll geschwungene Krümmer mit den charakteristischen Under-Engine-Endschalldämpfern setzte sich gegen 4.800 Produkte von 1.800 Firmen durch, wird im Red-Dot-Museum ausgestellt und im Jahrbuch gezeigt.