Dovizioso: Neue Motorenteile bringen zu wenig

Nach Platz sechs beim Ducati-Heimrennen in Mugello ist Andrea Dovizioso nicht zu Tode betrübt, insgeheim hatte er sich aber größere Fortschritte erhofft

(Motorsport-Total.com) - Andrea Dovizioso sicherte sich bei seinem Heimrennen in Mugello den sechsten Platz, 17,042 Sekunden hinter Sieger Marc Marquez (Honda) und hauchdünn vor Andrea Iannone. Den Ducati-Markenkollegen vom Pramac-Team konnte er erst in der letzten Runde niederfighten: "Er war schnell. Jeder weiß, dass er ein schneller Fahrer ist, besonders in Mugello. Wir haben uns in der letzten Runde einen guten Kampf geliefert", berichtet Dovizioso.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso, Daniel Pedrosa

Genug Power, aber zu wenig Grip: Andrea Dovizioso (04) in Mugello Zoom

Grundsätzlich sei es für ihn "wie erwartet" ein harter Arbeitstag gewesen: "23 Runden in Mugello sind wirklich, wirklich schwierig - hohe Geschwindigkeiten, das Bremsen in der ersten Kurve. Das Tempo unter 1:49 zu halten, war sehr herausfordernd, vor allem bei diesen Temperaturen. Für uns war es am Nachmittag ein bisschen schwieriger, mit der Front genauso zu pushen wie im Training." Möglicherweise wegen des Dunlop-Gummis, den die Moto2-Bikes auf dem Asphalt hinterlassen haben, wie Dovizioso vermutet.

"Daher war es sehr schwierig, konstant zu sein", erklärt er, betont aber gleichzeitig eine positive Erkenntnis: "Wir sind um dreieinhalb Sekunden schneller gefahren als vergangenes Jahr. Das ist das Positive. Ich konnte mit Espargaro und teilweise mit Dani (Pedrosa; Anm. d. Red.) kämpfen. Das freut mich, aber wir wissen auch, dass wir hart arbeiten müssen, denn uns fehlen 17 Sekunden." Fazit: "In der Situation, in der wir momentan sind, müssen wir mit diesem Wochenende zufrieden sein."


Fotos: Andrea Dovizioso, MotoGP in Mugello


Das klingt auch ein bisschen ernüchtert, obwohl sich die neuen Motorenteile durchaus positiv ausgewirkt haben. Doch der noch höhere Topspeed reicht nicht aus, um die Ducati aufs Podium zu spülen. "Das bringt ja nur auf den Geraden was, aber nicht beim Beschleunigen und in den Kurven", sagt Dovizioso über das Update. "Niemand kann beim Beschleunigen die volle Leistung abrufen, weil sonst die Räder durchdrehen würden. Auf den Geraden hat es aber geholfen, und nicht zu knapp. Ich habe viel überholt."

"Vor allem deswegen konnte ich bis zum Schluss an Espargaro dranbleiben. Auf den Geraden gewinnen wir viel und beim Anbremsen der ersten Kurve waren wir auch ziemlich stark. Aber das ist nicht das, was wir für einen wirklich großen Schritt brauchen", seufzt er. "Wir brauchen ein besseres Lenkverhalten, aber momentan ist es uns nicht möglich, Teile anzuschrauben, die diese Situation verbessern. Aber wir wissen Bescheid und müssen weiterarbeiten. Es bringt nichts, darüber zu jammern. Wir kennen unsere Situation."