Danilo Petrucci enttäuscht: "Habe mit der Pole gerechnet"

Mit Abstand bester Ducati-Pilot und dennoch enttäuscht: Danilo Petrucci trauert bei der Dutch TT in Assen einer möglichen Pole-Position nach

(Motorsport-Total.com) - Bis wenige Sekunden vor Ende des Qualifying in Assen führte Pramac-Pilot Danilo Petrucci die Wertung an und stand kurz vor seiner ersten Pole-Position in der MotoGP. Doch dann zogen Johann Zarco und Marc Marquez noch am schnellen Italiener vorbei, der mit Startplatz drei nur bedingt zufrieden war. Am Ende lagen 0,385 Sekunden zwischen Petruccis Zeit und der von Zarco.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Pramac-Pilot Danilo Petrucci rettete am Samstag die Ducati-Ehre Zoom

"Ich bin immer glücklich, dass ich in der ersten Reihe stehen kann. Ehrlich gesagt, habe ich aber damit gerechnet, auf der Pole zu stehen. Ich war die gesamte Session über immer in Führung. Nur in der letzten Runde im letzten Sektor habe ich in der schnellen Rechtskurve einen Fehler gemacht. Ich habe diese Chance eben vergeben. Ich war aber überrascht, noch Dritter zu sein", kommentiert Petrucci das turbulente Qualifying in Assen.

"Im ersten Sektor war ich ein bisschen langsamer, pushte aber weiter, denn im Nassen ist alles möglich. In Kurve 12, einer sehr schnellen Kurve, war ich am Eingang ein bisschen zu schnell. Ich kam auf den Randstein. Dort stand sehr viel Wasser. Ich hatte das Gas geöffnet. Es war ein furchteinflößender Moment", gesteht der Ducati-Pilot, der mit seiner finalen Runde überhaupt nicht zufrieden war: "Ich denke nicht, dass ich weiter vorne wäre, denn ich verlor zu viel Zeit. Ich machte einen Fehler und pushte zu hart."

Zu viel Druck zu Beginn des Qualifyings?

"Vor ein paar Monaten war es nicht vorzustellen, dass ich mich über eine erste Startreihe ärgere. Ich war die ganze Session an der Spitze, bis auf den Zeitpunkt, an dem es am wichtigsten ist: am Ende der Session", bedauert Petrucci. "Ich war ein bisschen überrascht, als ich die Wertung auf der Leinwand sah. Ich war Dritter. Ein paar Sekunden vorher war ich noch Erster."

Marc Marquez, Johann Zarco, Danilo Petrucci

Marc Marquez, Johann Zarco und Danilo Petrucci bilden die erste Startreihe Zoom

"Vielleicht pushte ich zu Beginn der Session zu stark. Ich machte mir Sorgen um das Wetter. Man ist hier immer im Unsicheren. Es ist das zweite Mal in Folge in Reihe eins. Es wäre beinahe mein drittes Mal, denn in Mugello war ich Zweiter, doch meine Runde wurde gestrichen", freut sich Petrucci über den positiven Trend. "Ich hoffe, dass das Rennen nicht so endet wie das in Barcelona. Ich muss ruhig bleiben und das Maximum herausholen."

Beim Qualifying wunderten sich einige Fahrer über die schlechte Haftung im Nassen. Auch Petrucci war überrascht: "Es war merkwürdig, denn es stand nicht besonders viel Wasser auf der Strecke, doch wir hatten sehr viel Schlupf. Die Traktion war das größte Problem. Es war sehr rutschig", berichtet der Pramac-Pilot.


Fotos: MotoGP in Assen


Regen oder Trockenheit?

Am Renntag soll es trocken bleiben. "Ich weiß nicht, welche Bedingungen ich für das Rennen bevorzuge. Ich hoffe, es wird trocken. Vielleicht bin ich dann nicht schnell genug für das Podium, aber ich würde gern in den Top 5 landen. Das wäre toll", schaut Petrucci auf den Sonntag in Assen.

Beim Thema Reifen ist sich der Ducati-Pilot noch nicht sicher. Zarco tendiert aktuell zu den weichen Mischungen. Wäre der weiche Reifen auch für Petrucci eine Option? "Johann hat einen anderen Fahrstil. Er kann immer weichere Mischungen verwenden. Das funktioniert bei mir nicht. Es hängt stark von den Temperaturen ab. Die weichen Mischungen dürften für mich keine Option sein, um im Rennen konstante Zeiten zu fahren. Es hängt ab, wie kalt es wird. Wenn es richtig kalt wird, dann tendiere ich auch zum weichen Reifen", grübelt er.