Dall'Igna: "Die Zukunft von Ducati basiert auf diesem Motorrad"

Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna bekennt sich zum Konzept der GP14, schließt weitere Open-Nennungen für die bevorstehende Saison aber nicht gänzlich aus

(Motorsport-Total.com) - Im Bemühen, mit dem MotoGP-Werksteam endlich wieder in die Erfolgsspur zu finden, hat sich Ducati für die neue Saison die Dienste von Luigi "Gigi" Dall'Igna gesichert. Der langjährige Projektverantwortliche des Aprilia-Werksteams in der Superbike-WM hat als Ducati-Corse-Chef die Nachfolge von Bernhard Gobmeier angetreten und soll dem seit Jahren lahmenden Werksteam aus Bologna auf die Sprünge helfen.

Titel-Bild zur News: Luigi Dall'Igna

Luigi Dall'Igna braucht für eine umfassende Analyse der Ducati-Situation noch Zeit Zoom

"Ich bin hier, um das Motorrad zu entwickeln. Darum geht es mir, denn wir müssen uns verbessern", sagt Dall'Igna über die Ducati Desmosedici GP14 und will sich nicht in die Karten blicken lassen, ob man sich in Borgo Panigale kurzfristig doch noch entscheidet, die MotoGP-Saison 2014 auf Basis des neuen Open-Reglements zu bestreiten. "Heute ist nicht der 28. Februar", spricht Dall'Igna auf den Stichtag für eine diesbezügliche Änderung der aktuellen Meldung an.

"Zuhause in Rom werde ich alle Daten des Tests analysieren und basierend darauf eine Entscheidung für die Zukunft treffen", so Dall'Igna. In diesem Zusammenhang deutet der neue Ducati-Corse-Chef an, dass ein Festhalten am Prototypen-Reglement wahrscheinlicher ist als ein allumfassender Wechsel zum Open-Format, indem er mit Blick auf die GP14 anmerkt: "Die Zukunft von Ducati basiert auf diesem Motorrad."

Ducati und das Open-Format: Bekommt Hernandez Gesellschaft?

Cal Crutchlow

Beim Sepang-Test saß Cal Crutchlow auf dem Prototypen: Bleibt es dabei? Zoom

Stand heute ist Pramac-Pilot Yonny Hernandez als einziger Open-Ducati-Pilot für die Saison 2014 gemeldet. Während Dall'Igna einen kompletten Wechsel zum Open-Format nicht als die wahrscheinlichste Variante erkennen lässt, schließt er nicht aus, beispielsweise Neuzugang Cal Crutchlow auf ein solches Motorrad zu setzen und Andrea Dovizioso weiterhin mit dem Prototypen fahren zu lassen. "Das ist absolut möglich, aber im Moment weiß ich es noch nicht", so Dall'Igna.

Der Nachfolger von Bernhard Gobmeier ist sich bewusst, dass die Analyse der Daten und des Teams über den Februar hinaus andauern wird. Mit Blick auf die MotoGP-Saison 2015 hält der Italiener fest: "Ich hoffe, dass ich nach drei Rennen genügend Informationen zusammen habe, um über etwas Neues nachdenken zu können. Zunächst einmal brauche ich aber Zeit, die Leute zu verstehen. Schließlich sind sie es, die die Arbeit erledigen müssen, nicht ich. Zudem muss ich die Probleme beim Motorrad verstehen, bevor ich über etwas Neues nachdenken kann."

Als eine der wichtigsten Maßgaben für den zurückliegenden Sepang-Test bezeichnet der neue Ducati-Corse-Chef "den Negativtrend, der in diesem Team aufgebaut wurde, umzukehren. Das heißt die Fahrer und alle an der Entwicklungsarbeit beteiligten Leute zu motivieren" und kommt zum Schluss: "Ein Schritt in die richtige Richtung ist erfolgt, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns.

So schließt Dall'Igna für die Zukunft auch personelle Veränderungen nicht aus. "Ende des Jahres werde ich ein deutlich klareres Bild von der Organisation haben. Ich hoffe, dass ich die Mitarbeiter sinnvoll einsetzen kann." Bezogen auf die Verringerung des aktuellen Rückstands auf der Rennstrecke will sich der neue Ducati-Corse-Chef nicht auf konkrete Zahlen festnageln lassen: "Das Wichtigste für mich ist es, dass ein Fortschritt erkennbar ist."