Crutchlow: Fahrstil an Prototypen angepasst

Cal Crutchlow möchte in seiner zweiten MotoGP-Saison näher an die Spitze herankommen und hat dazu seine Fahrweise geändert

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Cal Crutchlow in seiner ersten MotoGP-Saison einige Tiefen durchmachen musste, konnte er sich beim Saisonfinale in Valencia dennoch den Titel "Rookie of the Year" sichern. Mit einem vierten Platz schloss der Tech-3-Pilot seine erste Grand-Prix-Saison auf einem Hoch ab. Beim ersten offiziellen Test in Sepang konnte er dieses Level halten und fuhr am ersten Tag auf einen beeindruckenden dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Beim ersten Testtag in Sepang überraschte Cal Crutchlow mit Platz drei

"Es ging nicht darum, dass wir hierherkommen und schnell sind", stellt er klar. "Um im vergangenen Jahr mit der 800er erfolgreich zu sein, musste man schon lange mit dem Motorrad gefahren sein. Ben (Spies; Anm. d. Red.) war der Einzige, der in die Serie kam und wettbewerbsfähig war. Wir sind immer noch nicht an der Spitze, aber im Vergleich zu den 800ern ist es einfacher für jemanden wie mich, der von den Superbikes kommt."

"Wir werden näher an den anderen Jungs dran sein, die mit den 800ern viele Jahre lang gefahren sind", prognostiziert der Brite und merkt an: "Ich denke, selbst wenn wir mit den 800ern weitermachen würden, wären wir näher an der Spitze. Aber die 1.000er passt besser zu meinem Stil."

Cal Crutchlow

Tech-3-Pilot Cal Crutchlow mag die Charakteristik der 1.000er-Yamaha Zoom

Yamaha hat mit der neuen M1 offensichtlich ein konkurrenzfähiges Motorrad gebaut. Sowohl Jorge Lorenzo als auch Ben Spies konnten diese These bestätigen. "Das Motorrad ist nicht schlecht", meint auch Crutchlow, der in Sepang auf Weiterentwicklungen verzichten musste: "Es war das gleiche Motorrad, mit dem ich in Valencia gefahren bin. Deshalb kannte ich das Bike schon."

"Es gab keine Veränderungen. Das ist in der Hinsicht gut, weil ich wusste, wie sich das Motorrad verhält und was für einen Charakter es hat. Es ist der 800er sehr ähnlich und hat die Stärken - das Verhalten am Kurveneingang und das Tempo in der Kurve - behalten. Wir haben aber immer noch Arbeit vor uns", so der Supersport-Weltmeister von 2009.


Fotos: MotoGP-Tests in Sepang


Nachdem Crutchlow 2009 mit der Yamaha R6 Weltmeister wurde, wechselte er in die Superbike-WM und fuhr eine Yamaha R1. Sein Fahrstil passte perfekt zu den seriennahen Motorrädern mit den weniger aggressiven Reifen. Die MotoGP war eine Umstellung. Für die anstehende Saison scheint er besser gerüstet zu sein: "Mein Fahrstil hat sich dem Grand-Prix-Motorrad stark angepasst."

Der Umstieg auf 1.000 Kubikzentimeter kam dem 26-Jährigen entgegen. Beeindruckt war er vom Kurvenverhalten der neuen M1: "Das Tempo in der Kurve hat sich im Vergleich zur 800er nicht so stark verändert. Das ist gut und bemerkenswert", berichtet er. "Ich hatte einen größeren Unterschied erwartet." Zudem gefällt ihm die Leistungscharakteristik der 2012er-Yamaha deutlich besser: "Wenn man die Power braucht, dann ist sie da. Sie ist immer verfügbar."