Dovizioso kämpft mit der Umstellung auf Yamaha

Tech-3-Neuling Andrea Dovizioso kämpft noch mit der Umstellung von Honda auf den neuen Yamaha-Prototypen - Zudem ist der Italiener körperlich noch geschwächt

(Motorsport-Total.com) - Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso mischten an den ersten beiden Testtagen in Sepang munter im vorderen Teil des Feldes mit. Speziell Crutchlow zeigte mit der dritt- und fünftbesten Zeit, dass ihm Motorräder mit 1.000 Kubikzentimetern Hubraum liegen. Dennoch pflegt der Brite keinen Superbike-Fahrstil mehr, sondern hat sich an die Grand-Prix-Stile angepasst. Dovizioso steht in Malaysia vor mehreren Herausforderungen. Auf der einen Seite ist der Italiener noch nicht ganz fit. Erst vor einem Monat hatte er sich das rechte Schlüsselbein gebrochen und musste operiert werden.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso muss seinen Fahrstil an die Yamaha M1 anpassen

Bei den heißen Bedingungen und der hohen Luftfeuchtigkeit muss "Dovi" körperlich kämpfen und kann noch nicht ans Limit der Yamaha M1 gehen. Abgesehen von der noch mangelnden Fitness arbeitet der WM-Dritte des Vorjahres an der Umstellung von Honda auf Yamaha. Der Markenwechsel ist zunächst nicht einfach, weil die Motorräder komplett anders zu fahren sind. Obwohl beides neue Prototypen sind, wurden viel Eigenschaften der alten 800er übernommen, wie mehrere Fahrer bei den Tests bestätigt haben.

"Zunächst habe ich probiert so zu fahren wie mit einer Honda, aber das hat nicht funktioniert. Ich muss mich an den Stil der Yamaha gewöhnen", sagt Dovizioso. "Nach einigen Runden ist es besser gelaufen, aber das Level ist sehr hoch und wir müssen das Motorrad weiter verbessern. Wir haben beim Chassis etwas probiert und an der Elektronik gearbeitet. Wir müssen die Elektronik auf meinen Stil anpassen. Ich bin etwas anderes gewöhnt."


Fotos: MotoGP-Tests in Sepang


Jeder Kilometer ist beim Anpassungsprozess wichtig. Deshalb ist Dovizioso auch froh darüber, überhaupt in Malaysia zu fahren, denn vor wenigen Wochen war das aufgrund der Verletzung nicht sicher. "Ich bin sehr glücklich, denn bevor ich hierher kam, wusste ich nicht, ob ich fahren kann. Das Problem ist, dass ich noch nicht die nötige Kraft habe. Speziell bei den Bremsmanövern verliere ich viel Zeit."

"Beim Valencia-Test haben wir einige Probleme festgestellt. Ich weiß, dass ich mich anpassen muss. Prinzipiell ist alles entgegengesetzt. Die Honda war traditionell immer bei der Beschleunigung gut, während die Yamaha ihre Stärken auf der Bremse hat. Darauf muss ich mich einstellen. Es ist aber schwierig, weil mir die Kraft auch bei den Richtungswechseln fehlt. Seit Valencia habe ich mich schon gesteigert, aber es ist sehr wichtig, dass ich mich weiter verbessere."

Zahlreiche Fahrer, speziell die Honda-Piloten, klagten über starkes Chattering mit der neuen Reifengeneration von Bridgestone. Bei Tech 3 treten diese Schwierigkeiten kaum auf. "In Valencia hatte ich nur wenig Chattering. Hier ist es nur ein wenig stärker", meint Dovizioso. "Es scheint, dass viele andere Fahrer große Probleme haben."