Chaos in Argentinien: Reifenplatzer wirft viele Fragen auf

Das vierte Training versinkt nach einem mutmaßlichen Reifenplatzer an Scott Reddings Ducati im Chaos - Welche Konsequenzen wird Michelin ziehen?

(Motorsport-Total.com) - Dieses Training wird in der MotoGP niemand so schnell vergessen. Eigentlich begann FP4 in Argentinien ganz normal. Die Fahrer werkelten wie gewohnt an ihrem Rennsetup und testen die verschiedenen Reifenmischungen. Michelin hat für das zweite Rennen des MotoGP-Comebacks vorne und hinten die Mischungen Medium und Hard mit nach Termas de Rio Hondo gebracht. Nach zehn Minuten sorgte eine rote Flagge dann für eine erste Unterbrechung. Was war passiert? (Die Ereignisse im Live-Ticker nachlesen)

Titel-Bild zur News: rote Flagge

Das vierte Training in Termas de Rio Hondo wurde gleich zweimal unterbrochen Zoom

Offenbar war der weiche Hinterreifen (Mischung Medium) an der Ducati von Scott Redding geplatzt. Die TV-Kameras hielten die Szene nicht fest, doch anschließend war deutlich erkennbar, dass Reifenfetzen auf der Ideallinie lagen. Sofort wurden Erinnerungen an die Wintertests in Malaysia wach, als an der Ducati von Loris Baz ebenfalls der Hinterreifen geplatzt war.

Trotzdem wurde das Training nach den Aufräumarbeiten zunächst wieder freigegeben. Fünf Minuten vor Ende der Session dann allerdings rote Flagge Nummer zwei. Offenbar hatte die Rennleitung nun doch größere Sicherheitsbedenken, weshalb die Session erneut für rund eine Viertelstunde unterbrochen wurde. Anschließend wurde die Strecke erneut freigegeben - Doch viele Fragen bleiben offen.

Loris Capirossi, der Sicherheitsbeauftragte der MotoGP, erklärt: "Die Situation für das Qualifying ist klar, denn da fährt man normalerweise nur zwei Runden. Darum hat Michelin gesagt, dass das für die Reifen kein Problem ist." In der Qualifikation, die sich durch das ganze Chaos verzögerte, dürfen die Piloten also weiterhin beide Reifenmischungen verwenden. Das könnte im Rennen allerdings anders aussehen.

"Wir wollen noch abwarten und heute Abend eine genaue Analyse durchführen, um die Gründe für den Vorfall zu erfahren. Wir haben daher noch nicht entschieden welche Reifen morgen verwendet werden dürfen", so Capirossi. Das Wichtigste ist zunächst einmal, dass Redding bei der Aktion mit dem Schrecken davongekommen ist. Sollte der Reifen allerdings wirklich ohne Fremdeinwirkung geplatzt sein, wird sich Michelin viele Fragen gefallen lassen müssen.