Burgess: Was ist das Misano-Ergebnis wert?

Auch Valentino Rossis Crewchief hat Bedenken, dass der zweite Platz in Misano nicht das wahre Kräfteverhältnis widerspiegelt

(Motorsport-Total.com) - Nach eineinhalb ziemlich erfolglosen Jahren überraschte Valentino Rossi in Misano mit seinem ersten Podestplatz im Trockenen. Der Ducati-Pilot hatte den späteren Sieger Jorge Lorenzo das gesamte Rennen über im Blick - so nah war der MotoGP-Star noch nie an einem Sieg dran seitdem er bei Ducati fährt. Doch spiegelt dieses Ergebnis auch das wahre Potenzial der Desmosedici wider?

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Jeremy Burgess und Valentino Rossi sorgten in Misano für eine Überraschung

Der Test vor dem Rennen war eine große Hilfe. "Sie hatten den Zweitages-Test vor dem Rennen und durch das fehlende Training hatte das Team einen Vorteil. Dennoch fühlte es sich positiv an. Wir möchten das mit nach Aragon nehmen. Ich denke, wir erhalten dort eine klarere Aussage", analysiert Jeremy Burgess. Gegenüber 'MotorCycleNews' bemerkt er: "Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, doch der erste Eindruck war, dass es ein kleiner Schritt ist. Wir versuchen die Lücke zu schließen. Da kann man nur kleine Schritte machen."

Die jüngsten Änderungen an der GP12 deuten auf einen Fortschritt: "Ohne auf Details einzugehen, kann man sagen, dass der Steuerkopf eine andere Position hat und er mehr Einstellungen an der Front erlaubt. Wir sind am Kurveneingang besser, ohne mit dem Heck ins Rutschen zu kommen. Der Reifenverschleiß war sowohl am Vorderrad als auch am Hinterrad gut und das Motorrad fühlte sich sehr ausgeglichen an. Den anderen Fahrern fehlte in Misano die Zeit für die Abstimmung. Ich hoffe, dass es so gut war, wie es aussah."

"Mit diesem Setup können wir mit dem Motorrad in die Kurve einbiegen und dabei die Bremsen benutzen. Zuvor mussten wir die Bremse benutzen und konnten erst dann in die Kurve einbiegen", schildert der Australier, der seinem Piloten damit ein besseres Handling ermöglicht. "Er kann mehr Schräglage fahren und härter bremsen. Das ist also ein Schritt nach vorne."