Bridgestone: Haftung in Brünn lässt stark nach

Der Asphalt in Brünn wird von Jahr zu Jahr schlechter: Bridgestone erklärt, warum man 2015 auf eine Runde trotzdem schneller war als im Vorjahr

(Motorsport-Total.com) - Der Zustand der Strecke in Brünn wird von Jahr zu Jahr schlechter. Der Asphalt bietet deutlich weniger Haftung als in den vergangenen Jahren und hat in einigen Kurven Bodenwellen, die für einige Stürze verantwortlich waren. Dennoch gelang es am Samstag vier Fahrern, den Streckenrekord aus dem Vorjahr zu unterbieten. Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo umrundete den Kurs in 1:54.989 Minuten und war eine halbe Sekunde schneller als im Vorjahr. Doch im Rennen konnten die Zeiten aus dem Vorjahr nicht erreicht werden.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Der Zustand der Strecke in Brünn wurde von den Fahrern stark kritisiert Zoom

"Brünn zählt zusammen mit Sepang zu den Kursen im MotoGP-Kalender, auf denen man verglichen mit anderen Strecken die größten Veränderungen notiert, was den Zustand angeht. Es scheint, als ob der Asphalt in diesem Jahr weniger Grip bot. Zudem gab es in einigen Kurven mehr Bodenwellen", analysiert Masao Azuma, der Entwicklungschef der Bridgestone-Motorradabteilung.

"Wir überdachten unsere Reifenauswahl für das diesjährige Rennwochenende, um den Fahrern eine Alternative anzubieten, um besser mit den niedrigen Haftungsverhältnissen zurechtzukommen. Sowohl der mittlere als auch der harte Hinterreifen waren anders als die Reifen der vergangenen Saison", berichtet Azuma. "Wir setzten auf weichere Mischungen."

"Der mittlere Hinterreifen war weicher als der mittlere Hinterreifen aus dem vergangenen Jahr. Auf eine Runde hatte er mehr Potenzial", schildert der Japaner. Der Kurs in Brünn verliert mit zunehmender Wärme immer mehr Haftung. In diesem Jahr lagen die Temperaturen deutlich über denen aus dem Vorjahr.

"Im Rennen hatten wir in diesem Jahr 15 Grad mehr als im vergangenen Jahr, doch im Q2 war der Unterschied geringer. Es waren lediglich fünf Grad mehr in diesem Jahr", berichtet der Bridgestone-Verantwortliche. "Im Qualifying ist die Chance geringer, die Reifen zu überhitzen, weil man nicht viele Runden fährt. Deswegen verbessere Jorge den Streckenrekord um eine halbe Sekunde. Zudem waren insgesamt vier Fahrer schneller als der Rekord aus dem Vorjahr, obwohl der Kurs weniger Grip bot."