• 29.04.2014 21:24

Bridgestone-Bilanz: "Sind sehr glücklich mit dem Ergebnis"

Bridgestone-Manager Shinji Aoki ist zufrieden mit den Eindrücken aus Argentinien und erklärt die Reifenwahlen aus Sicht der Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Der Auftritt der MotoGP in Termas de Rio Honda war nicht nur für die Fahrer und Teams Neuland, sondern auch für Reifenhersteller Bridgestone. Die Japaner durften zwar im vergangenen Jahr schon einen Test durchführen, doch niemand wusste, wie sich die bereitgestellten Pneus unter Rennbedingungen verhalten würden. Um der Bedingungen Herr zu werden, hat man einige Neuerungen nach Argentinien gebracht: Zum einen bekamen die Fahrer mehr Vorderreifen zur Auswahl, zum anderen wurde ein symmetrischer Hinterreifen gebracht. Motorsport-Manager Shinji Aoki zieht Bilanz.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Marc Marquez

Jorge Lorenzo und Marc Marquez konnten sich mit den Reifen ein hartes Duell liefern Zoom

Frage: "Herr Aoki, der Autodromo Termas de Rio Hondo war eine Neuheit im MotoGP-Kalender. Wie sehr hat der Test auf der Strecke im vergangenen Jahr bei der Vorbereitung geholfen?"
Aoki: "Beim Test im vergangenen Jahr war die Strecke extrem schmutzig und die Pace war um einiges langsamer, als hier am Rennwochenende. Aber trotzdem konnten wir die Strecke gut einschätzen, herausfinden, wo die Anforderungen höher sein würde, wir entnahmen Asphaltproben und schauten uns an, wie sich die MotoGP-Maschinen auf dieser Strecke verhalten würden und entschieden dann, welche Reifenauswahl wir hier beim Rennen zur Verfügung stellen würden."

"Dieses Mal lag erneut viel Sand auf der Piste, wie schon im letzten Jahr. Darum waren wir dieses Jahr, gerade im ersten Training, auch auf diese Bedingungen vorbereitet. Darum haben sich die Hinterreifen in der ersten Session so sehr abgenutzt, funktionierten dann in den weiteren Sessions und dem Rennen aber wieder normal. Das war unser Hauptgrund, warum wir drei Slick-Optionen für vorn mit nach Argentinien gebracht haben. Wir wussten, dass die Streckenbedingungen zwischen Freitag und Sonntag gänzlich anders sein würden."

Frage: "Alle Fahrer haben die härteren der beiden Hinterreifen-Mischungen gewählt. War dies der reinen Härte der Strecke zu den Reifen geschuldet oder haben auch andere Faktoren zu dieser identischen Reifenwahl geführt?"
Aoki: "Alle Reifenoptionen für den Argentinien-Grand-Prix wurden entwickelt, um den Anforderungen des Kurses gerecht zu werden, aber die härteren Hinterreifen haben eine konstantere Performance über die Renndistanz gezeigt. Ich denke darum haben alle Fahrer diese Option gewählt. Und da dies ein neuer Kurs ist, hatten die Teams keine Daten, wie der Reifenverbrauch auf dieser Strecke bei einer vollen Renndistanz sein würde. Darum hat es Sinn ergeben, einen härteren Hinterreifen zu wählen, um bessere Haltbarkeit zu gewährleisten."

"Auch das Wetter hatte einen Einfluss auf die Entscheidung. Wenn die Streckentemperaturen im Rennen niedriger gewesen wären, dann hätten vielleicht einige Factory-Class-Piloten in Erwägung gezogen, den Medium-Slick zu verwenden. Viele Factory- und Open-Class-Fahrer haben ihre beste Rundenzeit in den letzten Runden des Rennens gesetzt. Das bedeutet, dass die Medium- und Hard-Spezifikation der Hinterreifen auf dieser schwierigen Strecke sehr gut funktioniert haben. Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis."

Frage: "Bridgestone hat in Argentinien einen symmetrischen Hinterreifen mitgebracht, aber normalerweise werden asymmetrische Hinterreifen mitgebracht. Werden wir auch bei anderen Rennen in diesem Jahr symmetrische Hinterreifen sehen?"
Aoki: "Argentinien war der einzige Event, bei wir dieses Jahr nur einen symmetrischen Hinterreifen mitgebracht haben. Beim Spanien Grand Prix in Jerez haben wir früher symmetrische Hinterreifen angeboten, doch dieses Jahr haben wir eine neue asymmetrische Mischung für diese Strecke entwickelt. Mit den asymmetrischen Hinterreifen können wir die Härte der Mischungen auf beiden Seiten für die jeweilige Streck feinabstimmen. Auf dem Autodromo Termas de Rio Hondo hatten wir das Gefühl, dass symmetrische Reifen am besten funktionieren würden. Wenn wir uns jetzt die Leistung unserer Reifen in Argentinien anschauen, war das die richtige Entscheidung."