Bradl über den Aragon-Test: "Ein zäher Tag"

Stefan Bradl war beim Aragon-Test einer der fleißigsten Fahrer - Es wurde viel mit gebrauchten Reifen gefahren und an neuen Teilen gearbeitet

(Motorsport-Total.com/Sport1) - Eine aufreibende Woche ist für Stefan Bradl am gestrigen Mittwoch zu Ende gegangen. Nach dem Grand Prix in Barcelona fand am Montag noch ein Testtag auf dem Circuit de Catalunya statt. Anschließend ging es weiter ins Landesinnere, wo am Mittwoch im Motorland Aragon getestet wurde. Zum ersten Mal war der Deutsche mit der MotoGP-Honda auf dieser Strecke unterwegs und kam auch nicht gleich optimal zurecht. Insgesamt spulte der Zahlinger 72 Runden ab. Fleißiger war nur Ducati-Star Valentino Rossi mit 78 Umläufen.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Insgesamt 72 Runden drehte Stefan Bradl am Mittwoch in Aragon

An der LCR-Honda waren auch neue Teile montiert, von denen einige wahrscheinlich beim nächsten Rennen in Silverstone zum Einsatz kommen werden. Insgesamt ist Bradl mit dem Test zufrieden, auch wenn es kein einfacher Tag war. "Es ist schwierig zu sagen. Ich bin nicht richtig zufrieden, weil wir meiner Ansicht nach zu weit von der Spitze weg waren", sagt der Moto2-Weltmeister über seine 1,9 Sekunden Rückstand. "Der ganze Tag war schwierig."

"Wir haben Sachen bekommen, die wir probieren mussten. Das hat uns viel Zeit gekostet. Wir sind deshalb viel mit alten Reifen gefahren, was mich etwas genervt hat, weil man langsam die Motivation verliert, denn es geht nichts weiter. Es war aber sehr wichtig und ich hoffe, dass wir davon etwas für die Zukunft nehmen können. Es war sehr wichtig, mit gebrauchten Reifen noch einen guten Speed zu fahren, aber es hat viel Zeit gekostet, die neuen Teile ein- und wieder auszubauen. Deshalb war es ein zäher Tag."


Fotos: Stefan Bradl, MotoGP in Barcelona


Konnte er auf den Erkenntnissen des Montagstests aufbauen? "Es war komisch, denn ich kam hier nicht ganz zurecht, auch nicht mit der Rennstrecke. Es ist ganz anders als in Barcelona. Hier gibt es kaum harte Anbremszonen, sondern es ist sehr flüssig. Das ist mir jetzt nicht so entgegengekommen. Ich habe auch nichts gefunden, wie ich schneller hätte fahren können."

"Auch die Reifen haben komplett anders gearbeitet wie in Barcelona, wo ich sie besser nutzen konnte. Wie gesagt, wir sind viel mit gebrauchten Reifen gefahren und ich hoffe, dass wir uns diesbezüglich wieder einen Schritt verbessert haben." Abgesehen davon, dass Bradl die Strecke mit der MotoGP-Maschine lernen musste, war der Zustand der Piste am Vormittag auch nicht ganz ideal.

Stefan Bradl

Die Mechaniker des LCR-Honda-Teams arbeiteten wie immer fieberhaft Zoom

"Die Strecke war gar nicht so schlecht", findet der Deutsche. "Es war ziemlich heiß, aber das war nicht so schlimm. Ich hatte den ganzen Tag damit zu kämpfen, den neuen Reifen zu nutzen. In Barcelona war das überhaupt kein Problem. Wir müssen uns die Daten in Ruhe ansehen und dann einen Schuss daraus ziehen. Es war ein harter und nicht so erfolgreicher Test, aber ich denke, dass wir für die Zukunft doch etwas Positives mitnehmen können."

Nach fünf Tagen auf dem Motorrad geht es ihm auch körperlich recht gut. "Ich denke schon, dass mir ein paar Tage Ruhe gut tun werden. Zwei Testtage sind schon etwas anderes und es schlaucht schon. Ich freue mich jetzt auf das Wochenende daheim. Ich glaube schon, dass ich genug Kräfte sammeln kann, damit ich für ein eventuelles Regenrennen in Silverstone gerüstet bin."


Fotos: Stefan Bradl in Laguna Seca


Vor einem Jahr hat Bradl in Silverstone das Regenrennen der Moto2 dominiert und gewonnen. Regen ist auf der britischen Insel immer möglich. Es könnten dort auch einige der neuen Teile zum Einsatz kommen. "Ich denke schon, weil es eine ähnliche Strecke mit einem flüssigen Mittelteil ist. Von daher können wir schon etwas mitnehmen. Wie viel genau, das wird man noch sehen. Es hängt auch vom Wetter ab. Wir werden es sehen. Silverstone wird nicht einfach, aber ich denke wir können optimistisch sein", blickt Bradl voraus.