Auftakt in Jerez: Klare Bestzeit für Pedrosa

Am ersten der beiden letzten Testtage des Jahres 2008 erzielte Dani Pedrosa Bestzeit vor Valentino Rossi und Jorge Lorenzo - 14 Fahrer im Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Kühle, aber sonnige Bedingungen herrschten am ersten der zwei letzten Testtage des MotoGP-Jahres 2008 im spanischen Jerez de la Frontera. Bei Temperaturen von bis zu 14 Grad sammelten die anwesenden Teams noch einmal wertvolle Daten um Erfahrungen, die über den Winter in die Weiterentwicklung der neuen Motorräder einfließen sollen.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa war heute sogar schneller als beim Rennen im März

Schnellster war Dani Pedrosa (Repsol-Honda/41 Runden) mit einer Bestzeit von 1:39.525 Minuten - schneller als die schnellste Rennrunde bei seinem Sieg an gleicher Stelle im März. Beeindruckend auch der Vorsprung des Spaniers auf seine beiden Verfolger Valentino Rossi und Jorge Lorenzo, die auf ihren Fiat-Yamahas mit Bridgestone-Reifen mehr als eine halbe Sekunde einbüßten. Interessant: Trotz Einheitsreifen ist die Fiat-Yamaha-Box weiterhin durch Stellwände abgeteilt.#w1#

Dovizioso nur am Vormittag voran

Pedrosa wollte zum neuen Honda-Motor noch nichts sagen, "weil wir wegen der kühlen Temperaturen und wegen des starken Winds spät begonnen und früh aufgehört haben. Abgesehen davon haben wir an der Elektronik gearbeitet, um das Einlenkverhalten zu verbessern", so der WM-Dritte. Sein Teamkollege Andrea Dovizioso, am Vormittag noch Schnellster, wurde Siebenter. Der Italiener beschäftigte sich mit Anpassungsarbeiten, unter anderem im Bereich der Kupplung.

Rossi zeigte sich mit seinem Tag "zufrieden, denn die Performance war von Anfang an gut und ich war konstant schnell. Wir haben ein bisschen mit dem 2008er-Motorrad getestet und dann auch mit dem neuen Prototypen. Ich bin froh, dass ich die schnellste Runde mit dem Prototypen gefahren bin - ein gutes Zeichen. Ich hoffe nur, dass es morgen nicht regnet, denn wir haben einiges, was wir noch testen möchten", sagte der Weltmeister.

Voll des Lobes war Rossi auch für den im August neu aufgetragenen Asphalt, durch den zahlreiche Bodenwellen eliminiert wurden: "Die Neuasphaltierung macht einen großen Unterschied", streute Rossi den Streckenbetreibern Rosen. "Sie haben die Bodenwellen ausgeschaltet und es macht jetzt wirklich Spaß, hier zu fahren." Eine ähnliche Meinung äußerte auch Pedrosa zu diesem Thema: "Da haben sie einen guten Job gemacht!"

Lorenzo fuhr heute noch nicht mit der neuen Yamaha und belegte noch vor Satellitenfahrer Colin Edwards vom Tech-3-Team den dritten Platz. Hinter Edwards folgten Alex de Angelis (Gresini-Honda) und James Toseland auf der zweiten Tech-3-Yamaha. Gresini-Honda-Neuzugang Toni Elias war mit 74 Runden der fleißigste Pilot des Tages, blieb aber als Achter um drei Zehntelsekunden hinter seinem Teamkollegen de Angelis zurück.

Canepa stiehlt Hayden die Show

Schnellster Ducati-Mann war diesmal niemand aus der Werksmannschaft, sondern Rookie Niccolò Canepa auf der Alice-GP9 des Juniorteams. Vor den Augen von Casey Stoner, der verletzungsbedingt nur als Zuschauer in Jerez ist, sicherte er sich den neunten Platz, gefolgt von Marlboro-Ducati-Star Nicky Hayden. Letzterer fuhr wieder in der Stars-&-Stripes-Lackierung, die man schon seit dem Post-Race-Test in Valencia kennt.

Casey Stoner

Casey Stoner beobachtete seine Kollegen von der Boxenmauer aus Zoom

"Ich habe ein gutes Gefühl auf dem Motorrad", strahlte Hayden. "Die Rundenzeiten wurden mit jedem Run schneller und das ist ein gutes Zeichen, auch wenn ich noch weit von der Spitze weg bin. Vor uns liegt eine Menge Arbeit, aber ich weiß, dass viel Potenzial in diesem Motorrad steckt. Wir können ohnehin nichts anderes tun als weiterhin hart zu arbeiten. Genau aus diesem Grund hoffe ich, dass es morgen nicht regnet."

Außerhalb der Top 10 wurde das Klassement abgerundet von Mika Kallio (Alice-Ducati), Sete Gibernau (Onde-2000-Ducati), Testfahrer Vittoriano Guareschi (Marlboro-Ducati) und Yuki Takahashi (Scot-Honda). Suzuki und Kawasaki beteiligen sich nicht am Jerez-Test, sondern haben stattdessen für insgesamt drei Tage die australische Rennstrecke auf Phillip Island gebucht, wo noch bis einschließlich Freitag gefahren wird.

Die Testzeiten im Überblick:

01. Dani Pedrosa (Repsol-Honda) - 1:39.525 Minuten - 41 Runden
02. Valentino Rossi (Fiat-Yamaha) - 1:40.135 - 39
03. Jorge Lorenzo (Fiat-Yamaha) - 1:41.163 - 51
04. Colin Edwards (Tech-3-Yamaha) - 1:41.390 - 49
05. Alex de Angelis (Gresini-Honda) - 1:41.468 - 53
06. James Toseland (Tech-3-Yamaha) - 1:41.539 - 50
07. Andrea Dovizioso (Repsol-Honda) - 1:41.655 - 48
08. Toni Elias (Gresini-Honda) - 1:41.679 - 74
09. Niccolò Canepa (Alice-Ducati) - 1:42.074 - 50
10. Nicky Hayden (Marlboro-Ducati) - 1:42.098 - 69
11. Mika Kallio (Alice-Ducati) - 1:42.837 - 58
12. Sete Gibernau (Onde-2000-Ducati) - 1:42.943 - 40
13. Vittoriano Guareschi (Marlboro-Ducati) - 1:43.642 - 36
14. Yuki Takahashi (Scot-Honda) - 1:44.360 - 64