Aprilia: Darum erfolgte die MotoGP-Rückkehr schon 2015

Motorsportchef Romano Albesiano erklärt, warum Aprilia bereits in diesem Jahr in die MotoGP zurückgekehrt ist - Hoffnungen ruhen vor allem auf Alvaro Bautista

(Motorsport-Total.com) - Ursprünglich wollte Aprilia erst 2016 mit einem eigenen Werksteam in die MotoGP zurückkehren. Im Sommer des vergangenen Jahres entschied man sich dann allerdings dazu, bereits 2015 wieder in die Königsklasse des Motorradsports einzusteigen. Obwohl die Italiener in den ersten Saisonrennen zumindest nur hinterherfahren konnten, verteidigt Aprilia-Motorsportchef Romano Albesiano die Entscheidung.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista bescherte Aprilia in den ersten sechs Rennen fünf WM-Punkte Zoom

"2014 gab es lange Diskussionen. Unser Management hat sich aus strategischen Gründen dazu entschieden, in die MotoGP einzusteigen. Es ist die Zukunft von Aprilia", erklärt Albesiano im Gespräch mit 'MotoGP.com'. "Nachdem dieser Punkt beschlossen wurde, haben wir uns die Frage gestellt, wie wir am schnellsten ein konkurrenzfähiges Level erreichen können. Wir glauben, dass es der schnellste Weg für uns ist, hier zu sein."

2015 ist für Aprilia lediglich ein Lernjahr, der Fokus liegt weiterhin auf 2016. Die aktuelle Saison lässt sich somit als Training unter Wettbewerbsbedingungen bezeichnen. "Wenn man hier ist (in der MotoGP; Anm. d. Red.), dann kann man sein Performance-Level jeden Tag mit den stärksten Gegnern vergleichen. Man kann sich mit den Top-Piloten und überhaupt mit allem vergleichen", erklärt Albesiano.

"Es ist nicht einfach, aber es ist ganz sicher der effektivste Weg. Es ist vielleicht teuer, aber auch der schnellste Weg, um alle Informationen zu bekommen, die du brauchst, um zu verstehen, auf welchem Level du dich befindest. Du sieht, welches Level dein Motorrad, deine Organisation und deine Mitarbeiter haben", so Aprilias Motorsportchef, der glaubt, dass sich das Team auf einem guten Weg befindet.


Aprilia präsentiert die MotoGP-Farben

"Wenn du die Daten bekommst und sie sinnvoll nutzt, dann verbessert sich gleichzeitig auch die Performance. Ich glaube, dass es für uns in diesem Jahr ein realistisches Ziel ist, unsere Rennpace zum jetzigen Zeitpunkt noch einmal um sieben Zehntel oder eine Sekunde zu verbessern", so der optimistische Italiener. Ein Aufwärtstrend ist jedenfalls bereits erkennbar. Fuhren Avlaro Bautista und Marco Melandri bei den Wintertests noch hinterher, waren für den Spanier zuletzt regelmäßig Punkte drin.

"Alvaros Performance ist auf einem hohen Level", freut sich Albesiano und erklärt: "Ich betrachte ihn als Top-Piloten. Jedes Mal, wenn er etwas zu unserer Maschine sagt, dann wissen wir, dass es die Meinung von einem Top-Piloten ist." Da Bautista in den vergangenen Jahren auf einer Satelliten-Honda unterwegs war, ist Albesiano davon überzeugt, dass die Leistungen des Spaniers ein Maßstab für die Performance des Motorrads sind.