• 09.03.2012 20:06

  • von Lennart Schmid

Alcaniz: Etwas mehr Fahrbetrieb am zweiten CRT-Testtag

Im Gegensatz zu Donnerstag konnten die CR-Teams am Freitag in Alcaniz mehr als nur drei Runden drehen - Lucio Cecchinello kritisiert CR-Teams

(Motorsport-Total.com) - Weniger Wind als am Donnerstag, aber dafür recht kalter Asphalt: die Bedingungen beim CRT-Test im Motorland Aragon waren auch am Freitag alles andere als optimal. Am Vormittag war es noch so kühl, dass Aspar-Pilot Aleix Espargaro nur drei Runden drehte und die weitere Testarbeit anschließend auf den Nachmittag verschob. Die beiden Avintia-Fahrer Yonny Hernandez und Ivan Silva beschränkten sich vor der Mittagspause ebenfalls auf wenige Runden.

Titel-Bild zur News: Lucio Cecchinello

Lucio Cecchinello findet, dass manche CRT der MotoGP nicht gewachsen sind

Während also die Avintia- und Aspar-Piloten erst am Nachmittag richtig loslegten, war der Test für Bird-Fahrer James Ellison bereits gegen Mittag nach einem Sturz beendet. "Nun, die Asphalttemperatur hat mich erwischt! Highsider ohne Gas. Große Entschuldigung an das Team, Unfälle sind nie produktiv", schrieb der Brite auf Twitter. Da die Streckentemperaturen auch am Nachmittag kaum anstiegen, verzichtete die Mannschaft von Paul Bird auf weitere Versuche.

Wesentlich produktiver waren da schon die beiden Avintia-Piloten, wobei Silva mit einer inoffiziellen persönlichen Bestzeit von 1:53.373 Minuten rund zwei Zehntelsekunden schneller war als sein Teamkollege Hernandez (1:53.588). Randy de Puniets schnellste Runde soll ebenfalls eine handgestoppte 1:53er-Zeit gewesen sein. Der Franzose arbeitete an der Fahrwerksgeometrie der ART-Aprilia. Espargaro übte vor allem Rennstarts.

Unterdessen kritisierte Lucio Cecchinello die neuen Claiming-Rule-Teams. Der Italiener, der in diesem Jahr Moto2-Weltmeister Stefan Bradl auf einer Honda RC213V ins Rennen schickt, findet, dass manche CR-Teams nicht den Ansprüchen der MotoGP gerecht würden. "Nicht wegen eines Mangels an Einsatz, sondern weil sie nicht die notwendigen Strukturen und technischen Ressourcen haben", sagte Cecchinello gegenüber 'gpone.com'.

Der ehemalige Grand-Prix-Pilot und heutige Teamchef bemängelt vor allem den Auswahlprozess, den die CR-Teams durchlaufen mussten. "Es muss eine Qualitätskontrolle geben", meint Cecchinello. "Die ART von Aprilia macht etwas Sinn, aber andere Motorräder weniger." Angesichts der technischen Unterlegenheit mancher Fabrikate laufe die MotoGP Gefahr, sich auf bestimmten Rennstrecken lächerlich zu machen. Dass in den CR-Teams größtenteils Bezahlfahrer zum Zuge kommen, macht die Situation zudem nicht einfacher.