WM-Spitzenreiter Danny Kent: Am liebsten alleine wegfahren...

Danny Kent will der Konkurrenz auch in den kommenden Rennen wieder auf und davon fahren - Größter Vorsprung in der Moto3-Geschichte in Argentinien

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich haben sich die Moto3-Fans an spannende Kämpfe bis zur Ziellinie gewohnt. Danny Kent warf dieses Prinzip zu Beginn der Saison 2015 allerdings gründlich über den Haufen. In Austin und anschließend in Argentinien siegte der Brite jeweils mit mehr als 8,5 Sekunden Vorsprung und fuhr damit die beiden deutlichsten Siege im Trockenen in der Geschichte der Moto3-Weltmeisterschaft ein. Nun verrät der WM-Spitzenreiter, warum das durchaus so kalkuliert war.

Titel-Bild zur News: Danny Kent

In Argentinien fuhr Danny Kent dem Feld um mehr als zehn Sekunden davon Zoom

"Im Training versuche ich, für mich selbst Runden zu drehen und mein eigenes Tempo zu finden. Im Rennen kenne ich mein Tempo dann bereits. Auch das Setup ist dann für diese Bedingungen perfekt", erklärt der Brite gegenüber 'Crash.Net' und ergänzt: "Durch diese Technik mache ich keine Fehler, weil ich die Bremsmarkierungen kenne und weiß, wann ich ans Gas gehen kann. Ich bereite mich aufs Rennen vor, indem ich in den Trainings für mich fahre und das genieße."

"Der einzige Nachteil ist, dass das Rennen sehr lang werden kann, wenn man alleine fährt. Durch die Fitness hält man seine Konzentration aufrecht. Unterm Strich bevorzuge ich es, dem Feld davonzufahren und das Rennen mit ein paar Sekunden Vorsprung anzuführen. Das ist für den Rest der Saison mein Ziel. Bisher gelang es mir zweimal. Es gibt keinen Grund, warum ich es nicht wiederholen kann", so Kent.

Auch im Qualifying achtet der Brite am liebsten nur auf sich selbst. Der Nachteil: In letzter Zeit suchen immer mehr Piloten das schnelle Hinterrad des WM-Leaders. "Es kann nervig sein, doch das ist schon beinahe ein Teil der Moto3, mit dem man klarkommen muss", erklärt Kent und fügt hinzu: "Wenn es nicht so viel Leistung gibt, dann kann man das nicht ausschließen."

Einmal ging dieser Plan allerdings auch schon nach hinten los. In Le Mans schickte das deutsche Leopard-Team seinen Piloten erst spät auf die Strecke, um genau das zu verhindern. Da allerdings schnell Regen einsetzte, wurde Kent im wahrsten Sinne kalt erwischt und kam nicht über Platz 31 hinaus. Im anschließenden Rennen kämpfte er sich jedoch noch bis auf den vierten Rang nach vorne.


Moto3 in Mugello

"Was bringt es mir, wenn ich mich darüber aufrege? Wenn mir ein anderer Fahrer die Runde versaut, dann muss ich noch eine Runde fahren. Ich muss ruhig bleiben, mich konzentrieren und meine Arbeit machen", so Kent. Der Brite holte in diesem Jahr in Austin seinen ersten WM-Sieg seit 2012, als er beim Saisonfinale der Moto2 in Valencia erfolgreich gewesen war.