Salom & Rins stürzen, Marquez holt in Motegi ersten Sieg

Die WM ist in der Moto3 völlig offen: Luis Salom und Alex Rins stürzen in Motegi- Maverick Vinales zurück im WM-Dreikampf - Premierensieg von Alex Marquez

(Motorsport-Total.com) - Die WM-Situation in der Moto3-Klasse hat sich in Japan komplett gedreht: Luis Salom wurde in der ersten Runde von Isaac Vinales abgeräumt. Der Spanier startete eine Aufholjagd, stürzte allerdings erneut und sammelte in Motegi keine WM-Punkte. Trotzdem behielt der KTM-Werksfahrer die WM-Führung, denn Alex Rins (KTM) konnte kein Kapital schlagen, denn auch er stürzte vier Runden vor dem Ende und holte keine Punkte.

Titel-Bild zur News: Alex Marquez, Maverick Vinales

Alex Marquez (12) schlug Maverick Vinales (25) und holte seinen ersten Sieg Zoom

Der WM-Dreikampf spitzte sich zu, denn Maverick Vinales (KTM) wurde Zweiter. Somit führt Salom vor dem Finale in Valencia mit zwei Punkten Vorsprung vor Vinales. Rins hat als Dritter fünf Zähler Rückstand. Im Schatten des WM-Kampfes fand in Japan eine Premiere statt: Alex Marquez, der jüngere Bruder von MotoGP-Überflieger Marc, besiegte Vinales im Zweikampf und eroberte seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Hinter den beiden Spaniern wurde der Deutsche Jonas Folger (Kalex-KTM) Dritter.

Das Moto3-Rennen über 20 Runden fand bei Sonnenschein und besten Bedingungen statt. Beim Start setzte sich zunächst Rins vor seinem Teamkollegen Marquez durch. Salom folgte als Dritter. In der ersten Kurve kam es im Mittelfeld zu einer Kollision: Zulfahmi Khairuddin (KTM) wurde angerempelt und flog ins Kiesbett. Im Laufe der ersten Runde kam es zu einer vorentscheidenden Situation in der WM: Isaac Vinales bremste eine Linkskurve viel zu spät, verlor die Kontrolle über seine FTR-Honda und stieg per Highsider ab.

Dabei räumte er Salom ab. Beide lagen im Kiesbett. Salom konnte weiterfahren, lag aber am Ende des Feldes. Das spielte Rins und Maverick Vinales in die Hände. Am Ende der ersten Runde führte Marquez vor Maverick Vinales und Rins. Jack Miller (FTR-Honda) hielt als Vierter den Anschluss, während Folger auf Position neun fuhr. Pech hatte auch Kiefer-Pilot Luca Grünwald (Kalex-KTM), der die erste Runde nicht beendete.


Moto3 in Motegi

Für Salom kam es noch dicker: Der Spanier startete eine Aufholjagd und versuchte noch die Punkteränge zu erreichen, doch zwölf Runden vor dem Ende stürzte er in Kurve vier. Enttäuscht humpelte der KTM-Pilot davon. Seine Konkurrenten ergriffen zunächst die Chance: In der Anfangsphase setzte sich das Spitzenquartett vom Rest des Feldes ab. Folger hatte sich in der Verfolgergruppe durchgesetzt und fuhr alleine an der fünften Stelle.

Jonas Folger

Der Deutsche Jonas Folger fuhr zum dritten Mal in dieser Saison auf das Podest Zoom

Folger holte auf die Spitze mit großen Schritten auf. Nach vier Runden hatte er bereits Miller eingeholt und kam auch problemlos am Australier vorbei. Währenddessen lieferten sich die drei Spanier an der Spitze einen engen Schlagabtausch. Dadurch fand Folger den Anschluss und war vorne mit dabei. Bei Rennhalbzeit konnten sich Vinales, Rins und Marquez an der Spitze schließlich von Folger absetzen. Der Deutsche drehte als Vierter einsam seine Runden.

Auch Rins stürzt

Vier Runden vor dem Ende spielte sich die nächste entscheidende Situation für die WM ab: Rins stürzte auf Position drei liegend in der Zielkurve. Die Streckenposten schoben seine KTM bereits weg, doch der Spanier schnappte sich sein Motorrad und fuhr weiter - allerdings außerhalb der Punkteränge. Die Geschehnisse spielten Maverick Vinales in die Karten: Er musste sich allerdings in den letzten Runden gegen Marquez zur Wehr setzen.

Alex Rins

Alex Rins warf seine große Chance vier Runden vor dem Ende ins Kiesbett Zoom

Maverick Vinales und Marquez lieferten sich ein enges Duell. Die Entscheidung fiel in der letzten Runde. Maverick Vinales verlor die Führung in Kurve zehn. Bis zum Zielstrich blieb es spannend. Er versuchte auf der Zielgeraden aus dem Windschatten noch an Marquez vorbeizukommen, doch Marquez hatte die Nase um 0,027 Sekunden vorne und feierte seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Dadurch konnte Maverick Vinales die WM-Führung nicht übernehmen.

Trotzdem ist Vinales zufrieden, denn vor dem Rennen hatte er nur Außenseiterchancen auf den WM-Titel. "Es fühlt sich sehr gut an. Wir gehen stark nach Valencia und versuchen unser Bestes zu geben." Mit dem Sieg von Marquez startete die Marquez-Ära in der Motorrad-WM endgültig: "Das Rennen war schwierig und ich habe versucht immer ans Limit zu gehen", sagt der neue Sieger zu seinem Rennen. "Gegen Rennmitte hatte ich kein gutes Gefühl. Am Ende war es ein gutes Duell mit Maverick. Ich freue mich sehr über den ersten Sieg."

Öttl sammelt WM-Punkte

Hinter dem spanischen Duo kam Folger als Dritter ins Ziel. Es war sein dritter Podestplatz in diesem Jahr. "Ich hatte heute Glück, denn Salom und Rins sind gestürzt. Das Rennen war gut, denn ich konnte Marquez folgen und die Spitze einholen. Dann unterlief mir in der letzten Kurve ein Fehler, der mich eine Sekunde gekostet hat. Dadurch habe ich den Anschluss an Marquez verloren und ohne ihn war es schwierig. Es war ein gutes Rennen, wir hatten etwas Glück, aber es war ein verrücktes Wochenende", setzt Folger einen Schlusspunkt.

Luis Salom

Der WM-Vorsprung von Luis Salom schmolz durch den Sturz beträchtlich Zoom

Mahindra-Pilot Miguel Oliviera wurde Vierter. In einer dreiköpfigen FTR-Honda-Verfolgergruppe setzte sich Romano Fenati gegen Miller und John McPhee durch und eroberte Platz fünf. Für das Racing-Team-Germany war der Grand Prix mit den Positionen sechs und sieben ein Erfolg. Niklas Ajo (KTM) und Niccolo Antonelli (FTR-Honda) kamen als Achter und Neunter über die Ziellinie. Die weiteren Positionen ab Platz zehn gingen an Brad Binder (Mahindra), Jakub Kornfeil (Kalex-KTM) und Livio Loi (Kalex-KTM).

Philipp Öttl (Kalex-KTM) sammelte als 13. wieder WM-Punkte. Die letzten Zähler gingen an Alan Techer (TSR-Honda) und Hyuga Watanabe (FTR-Honda). Toni Finsterbusch (Kalex-KTM) kam als 21. ins Ziel. Luca Amato (Mahindra) sah die karierte Flagge nicht. Nun ist alles angerichtet für ein spannendes WM-Finale, das in zwei Wochen in Valencia stattfindet. Vor heimischer Kulisse wird ein Spanier zum neuen Weltmeister gekrönt.