Cortese: "Es waren viele Emotionen im Spiel"

Sandro Cortese wurde in Motegi (noch) nicht Weltmeister und war nach dem Unfall mit Tonucci sauer - Trotz Platz sechs konnte er seine WM-Führung ausbauen

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix in Motegi hatte Sandro Cortese den ersten Matchball zum WM-Titel in der Moto3-Klasse. Im Verlaufe der letzten Runde war der Deutsche auch theoretisch Champion, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Cortese führte das Rennen an, aber in der Bremszone zu Kurve elf, die bergab nach rechts führt, drückten sich innen sein KTM-Teamkollege Danny Kent und Alessandro Tonucci vorbei. Am Kurvenausgang hatte Kent die Führung übernommen. Tonucci war außen am Randstein und Cortese innen daneben.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Sandro Cortese hat in sieben Tagen den nächsten Matchball Zoom

Es kam zur Kollision und der KTM-Werksfahrer stürzte. Cortese hielt sich am Lenker fest, damit der Motor nicht abstirbt. Gleichzeitig hatte er auch Glück, denn Tonucci traf ihn am Helm und am Rücken. Schließlich ging die Situation glimpflich aus, aber Maverick Vinales profitierte und sammelte 20 Punkte für Platz zwei. Cortese schaffte es auch noch über die Linie und wurde als Sechster abgewunken. "Es ist sehr schade und es waren viele Emotionen im Spiel. Ich weiß nicht was ich sagen soll", sagt Cortese enttäuscht.

"Ich war drei Kurven vor Schuss am Limit und habe verteidigt. Und ich finde es schade wie die zwei Fahrer attackiert haben. Salom war gestürzt und ich habe mir gesagt, dass ich pushe und alles gebe. Was dabei herausgekommen ist, haben wir alle gesehen. Ich werde die nächsten drei Rennen alles daran zu setzen um zu gewinnen." Drei Rennen vor Schluss hat Cortese ein Punktepolster von 56 Zählern auf Vinales. Da Luis Salom das Rennen nicht beendete, fiel er auf Platz drei zurück und hat nun 61 Punkte Rückstand.


Fotos: Moto3 in Motegi


Cortese ist klar auf WM-Kurs. Trotz des Vorfalls in der letzten Runde hat er seinen Vorsprung auf den WM-Zweiten sogar ausbauen können. Der Deutsche verlor beim Start und in den ersten Runden etwas an Boden und drehte erst in der Schlussphase richtig auf. "Am Anfang war ich vielleicht etwas nervös, weil man das ganze Leben darauf hinarbeitet", gibt Cortese zu. "Dann kann man es in einem Rennen schaffen. Ich habe mich dann von Runde zu Runde gesteigert und alles war okay. Heute war der Titel zum Greifen nahe. Vielleicht müssen wir noch eine oder zwei Wochen warten. Ich werde aber nicht aufgeben mein Ziel anzustreben."

Speziell in der Auslaufrunde waren viele Emotionen im Spiel. Cortese fuhr neben den siegreichen Kent und deutete ihm unmissverständlich, dass er nicht mit dessen Verhalten zufrieden war. Als Cortese an die Box kam, war er sichtlich sauer. MotoGP-Weltmeister Casey Stoner hatte das Rennen beobachtet und seine Meinung diesbezüglich geäußert: "Ich weiß nicht, wie Sandro jemandem anderen als sich selbst die Schuld dafür geben kann."

"Gratulation an Danny Kent. Du hast es verdient und uns lange darauf warten lassen", twitterte Stoner direkt im Anschluss an das Moto3-Rennen. "Ich höre, dass nur einige Leute aus Dannys Team bei der Siegerehrung waren. Sie sollten sich schämen falls sie denken, dass Danny irgendetwas mit Sandros Crash zu tun hatte. Es ist enttäuschend von so einem Teamverhalten zu hören. Erneut Gratulation an Danny!"

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