Schrötter kritisiert Dunlop: "Ein Witz"

Enttäuschung bei Marcel Schrötter: Im Qualifying lief es nicht nach Plan - Der Deutsche ärgert sich in Valencia über Fahrerkollegen und kritisiert Dunlop

(Motorsport-Total.com) - Marcel Schrötter saß nach dem Qualifying in Valencia enttäuscht an der Box. Der Deutsche wurde 19. und hatte einen Rückstand von 1,2 Sekunden auf die Spitze. "Es ist eine große Enttäuschung. Bis heute war es ein schwieriges Wochenende. Heute morgen habe ich mich eigentlich gut gefühlt, aber das Problem an dieser Strecke - das alle haben - ist, dass die Reifen schon nach drei, vier Runden abbauen", berichtet Schrötter bei 'Motorsport-Total.com'. "Ich habe versucht die Trainings mit gebrauchten Reifen zu fahren."

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter war nach dem Qualifying in Valencia überhaupt nicht zufrieden Zoom

"Ich war aber nicht schnell genug, aber mit einem neuen Reifen war es in Ordnung. Ich bin auch heute Morgen eine gute Zeit alleine gefahren. Deshalb war ich für das Qualifying sehr zuversichtlich, denn im Qualifying geht es nur um eine schnelle Runde. Ich habe es leider nicht richtig auf die Reihe gebracht. Es ist einfach schwierig, wenn man nur drei, vier Runden hat." Außerdem ärgerte den Kalex-Piloten auch das Verhalten der Konkurrenz.

"Dazu gibt es auch immer wieder vier, fünf Fahrer, die meinen, dass sie auf einem Haufen auf der Strecke warten. Es wäre noch eine Runde gegangen, aber dann komme ich in die fünfte Kurve und vor mir stehen vier Fahrer und machen langsam. Es ist saugefährlich. In jedem Jahr wird gesagt, dass langsame Fahrer von der Ideallinie weggehen sollen, aber es kapiert kein einziger", ärgert sich Schrötter. "Solche Leute haben hier nichts zu suchen."

"Es ist einfach enttäuschend, denn solche Leute machen anderen Fahrern die Runden kaputt. Außerdem ist es gefährlich." Für das Rennen rechnet Schrötter in erster Linie mit den Reifen als entscheidenden Faktor: "Es wird sich herausstellen, wer vom Setup und vom Fahrstil in eine gute Richtung arbeitet und die Reifen am längsten am Leben halten kann." Das erinnert an die Formel 1.


Moto2 in Valencia

Schrötter kritisiert Dunlop für die mangelnde Haltbarkeit der Reifen. "Auf jeden Fall, weil es schon das ganze Jahr so geht, dass die Reifen kaputtgehen. Dann werden die Renndistanzen verkürzt. Das ist einfach ein Witz, weil Dunlop so viel Erfahrung hat. Die können uns locker einen guten Reifen geben. So hat es mit Rennsport nichts zu tun, dass man nur drei Runden fahren kann und dann ist der Reifen kaputt. Das ist bei allen Mischungen so."

Im Training hatte der 20-Jährige an der Renndistanz gearbeitet. Deshalb sind WM-Punkte sein klares Ziel. "Ich glaube, dass ich über die Renndistanz einigermaßen konstante Rundenzeiten fahren kann. Die Position ist natürlich nicht gut, aber wir sind schon von weiter hinten in die Punkte gefahren. Deswegen sind das Ziel ganz klar Punkte. Es ist einfach sehr enttäuschend, denn morgen ist das letzte Rennen und heute das letzte Qualifying für das Team."

"Ich wollte noch einmal alles geben, aber es hat eben nicht geklappt. Ich werde morgen mein Bestes geben." Nach dem Qualifying stand seine Vorjahres-Kalex zerlegt in der SAG-Box. Die Mechaniker hatten viel zu tun: "Meine Schwinge ist schon wieder kaputt und hat einen Riss", erläutert Schrötter. "Das ist zum fünften oder sechsten Mal passiert und wird wieder geschweißt. Das ist natürlich auch nicht optimal. Im Optimalfall wird so etwas ausgetauscht. Das ist bei uns nicht möglich, also wird sie wieder geschweißt. Hoffentlich hält sie im Rennen." Im nächsten Jahr fährt er im Tech-3-Team.