Rabat feiert Premieren-Sieg beim Heimrennen

Der Spanier Esteve Rabat dominiert den Grand Prix in Jerez und feiert seinen ersten WM-Sieg - Dominique Aegerter und Marcel Schrötter in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Esteve Rabat drückte dem Grand Prix von Spanien seinen Stempel auf. Bereits am Samstag eroberte der Spanier in Jerez seine erste Pole-Position und ließ am Sonntag einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg folgen. Mit diesem ersten großen Triumph hat der Kalex-Pilot auch die Führung in der WM-Wertung übernommen. Der Brite Scott Redding (Kalex) konnte nichts gegen Rabat ausrichten und wurde Zweiter. Pol Espargaro (Kalex) setzte sich in einem spannenden Duell gegen Takaaki Nakagami (Kalex) durch und sicherte sich den letzten Podestplatz.

Titel-Bild zur News: Esteve Rabat

Esteve "Tito" Rabat dominierte in Jerez und feierte seinen ersten Grand-Prix-Sieg Zoom

Der Schweizer Dominique Aegerter (Suter) konnte nicht an seine Texas-Leistung anschließen und kämpfte in den ersten großen Gruppen. Am Ende wurde er Achter. Marcel Schrötter (Kalex) mischte ebenfalls in den Top 10 mit und sammelte als Zehnter wieder WM-Punkte. Tom Lüthi (Suter) kämpfte sich bei seinem Comeback über die Distanz und wurde mit Platz elf belohnt. Dagegen gingen Sandro Cortese (Kalex) und Randy Krummenacher (Suter) leer aus. Insgesamt dauerte die Rabat-Show an diesem sonnigen Sonntagmittag 26 Runden, bevor die Fiesta auf den Tribünen begann.

Als die Lichter der Startampel erloschen, setzte sich Pole-Setter Rabat beim Sprint zur ersten Rechtskurve durch und übernahm gleich die Führung. Dahinter ordneten sich Redding, Nakagami und Terol ein. Alle Fahrer kamen gut durch die ersten Kurven. Im Mittelfeld gab es allerdings eine Kollision zwischen Axel Pons (Kalex) und Alex Marinelarena (Suter). Pons konnte weiterfahren, doch der Marinelarena lag in der Auslaufzone und die Hilfskräfte kümmerten sich um ihn. Marinelarena wurde mit Verdacht auf eine Fußverletzung ins Medical Center gebracht.

Lüthi hielt sich aufgrund seiner körperlichen Verfassung in der Anfangsphase aus allen Kämpfen heraus. Ein Sturz wäre das Letzte, was der Schweizer derzeit braucht. Deshalb wurde er im Pulverdampf der ersten Runden bis auf Rang 16 zurückgereicht. Nach zwei Runden hielt Aegerter Rang acht und Schrötter Position 13. Cortese fuhr außerhalb der Punkteränge. Im hinteren Teil des Feldes verabschiedete sich Ratthapark Wilairot (Suter) durch Sturz. Er wurde mit Knieschmerzen ins Medical Center gebracht. Rookie Kyle Smith (Kalex) steuerte die Box an.


Fotos: Moto2 in Jerez


An der Spitze brannte Rabat in der Anfangsphase ein Feuerwerk ab und setzte sich in den ersten Runden um einige Motorradlängen von Redding ab. Dieser konnte wiederum eine kleine Lücke zum restlichen Verfolgerfeld herausfahren. Das Feld zog sich in der ersten Rennhälfte deutlich auseinander. Rabat dominierte den Grand Prix und setzte sich mit den besten Rennrunden an der Spitze ab. Einige Sekunden dahinter drehte Redding seine Runden, weitere Sekunden dahinter folgte Nakagami.

Dominique Aegerter

Der Schweizer Dominique Aegerter kam In Jerez als Achter ins Ziel Zoom

Esparagro lag auf Platz vier und jagte den Japaner. Auch das restliche Feld war auseinandergezogen und auch in den Gruppen wurde nicht um jeden Millimeter gekämpft. Aegerter kämpfte in der ersten großen Verfolgergruppe gegen Mika Kallio (Kalex) um Rang acht. Es war eine Neuauflage des Duells aus Texas. Zwölf Runden vor Schluss probierte Kallio in Kurve sechs ein Überholmanöver, doch das Vorderrad klappte ein und er rutschte ins Kiesbett. Auch Schrötter gewann dadurch eine Position und schnappte sich Platz neun.

Spannend ging es im Duell zwischen Nakagami und Espargaro zu. Der Spanier jagte den Japaner, doch neun Runden vor dem Ende lief dieses Duo auf den zu überrundenden Rafid Topan Sucipto (Speed Up) auf. Nakagami ließ er vorbei, doch dann klemmte er Espargaro ab. Dadurch verlor der Vizeweltmeister wieder eine Sekunde und musste wieder sich mühsam herankämpfen. An der Spitze war alles klar: Rabat kontrollierte das Rennen souverän und feierte einen Start-Ziel-Sieg.

Rabat überstrahlt alle

Am Samstag hatte der 23-Jährige seine erste Pole-Position erobert und nun folgte vor heimischer Kulisse der erste Sieg. Seit 2006 fährt "Tito" in der WM und konnte bisher sechs Podestplätze erobern. Mit diesem ersten großen Erfolg übernahm er auch die Führung in der WM-Wertung. "Ich bin sehr zufrieden mit diesem Wochenende. Wir hatten von Beginn an ein gutes Gefühl", sagt Rabat überwältigt im Ziel.

Marcel Schrötter

Der Deutsche Marcel Schrötter fuhr erstmals in der Moto2-Klasse in die Top 10 Zoom

"Ich hatte einen guten Start und pushte von der ersten Runde an. Ich sah, wie der Vorsprung größer wurde und freue mich, hier vor meinen Fans gewonnen zu haben." Redding musste erkennen, dass er keine Chance gegen Rabat hatte und fuhr somit der den zweiten Platz sicher ins Ziel. "Ich bin mit Platz zwei zufrieden. Ich wusste, dass es schwierig wird mit Rabat. Er hat Runde für Runde etwas gutgemacht. Unterm Strich hätte ich nichts anders machen können", so der Brite. "Ich war am Limit. Ich konnte die Lücke nach hinten kontrollieren. Die Punkte sind wichtig für die Meisterschaft."

In den letzten Runden entbrannte noch ein spannender Zweikampf zwischen Nakagami und Espargaro um den letzten Podestplatz. Mehrmals überholten sich die beiden. Von den gut gefüllten Tribünen wurde Espargaro frenetisch angefeuert. Schließlich setzte sich der Spanier durch und holte sich den dritten Platz. "Ich bin nicht zufrieden. Es war schwierig für uns", sagt Espargaro über sein Wochenende mit Höhen und Tiefen.

"Ich hatte übers Wochenende Probleme mit den Reifen. Es war nicht gut. am Vormittag war es etwas besser, doch als es wärmer wurde, hatten wir Schwierigkeiten. Es sind wichtige Punkte für die WM. Wir müssen konstant sein und dürfen nicht solche Fehler wie in Austin machen." Nakagami musste sich schließlich um eine Sekunde geschlagen geben.

Thomas Lüthi

Tom Lüthi kämpfte sich bei seinem Comeback über die Distanz Zoom

In der ersten Verfolgergruppe setzte sich Terol gegen Xavier Simeon (Kalex) und Jordi Torres (Suter) durch und wurde Fünfter. In der nächsten Gruppe behielt Aegerter die Oberhand und kam als Achter über die Linie. Schrötter kämpfte bis zur Ziellinie gegen Ex-Weltmeister Toni Elias (Kalex) und schaffte es knapp nicht. Der Deutsche kam hinter dem Spanier als Zehnter über die Linie und feierte wieder ein starkes Ergebnis.

Lüthi kämpfte sich tapfer über die Distanz und wurde mit Platz elf belohnt. Dahinter nahmen Anthony West (Speed Up), Johann Zarco (Suter), Simone Corsi (Speed Up) und Alex de Angelis (Speed Up) die letzten Punkte mit. Cortese arbeitete sich an die Punkteränge heran, doch er ging als 19. leer aus. Auch Krummenacher sammelte als 18. keine WM-Punkte. Dieses Duo lieferte sich bis zur Ziellinie ein enges Duell. Der nächste Grand Prix findet am 19. Mai in Le Mans (Frankreich) statt.