Neues Gewichtslimit der Moto2 sorgt für Diskussionen

Seit dieser Saison werden in der Moto2 Fahrer und Motorrad zusammen gewogen - Profitieren leichte oder schwere Fahrer von der Regeländerung?

(Motorsport-Total.com) - In ihrer vierten Saison hat die 2010 eingeführte Moto2-Klasse eine nicht unerhebliche Regeländerung erfahren. Bisher war das Mindestgewicht des Motorrads vorgeschrieben: Mindestens 135 Kilogramm mussten die Moto2-Maschinen auf die Waage bringen. In dieser Saison werden jedoch Motorrad und Fahrer (samt Ausrüstung) gemeinsam gewogen, wobei ein Mindestgewicht von 215 Kilogramm erreicht werden muss. Piloten, die mit Helm und Overall weniger als 80 Kilogramm wiegen, müssen daher Ballastgewicht im Motorrad verbauen.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Scott Redding profitiert als großer Fahrer vom neuen Gewichtslimit Zoom

Das trifft beispielsweise auf Mika Kallio zu. Der Finne spürt jedoch generell keinen großen Unterschied. "Aber natürlich konnte man in manchen Situationen, wie beim Bremsen, spüren, dass man etwas mehr Gewicht als im letzten Jahr mit sich herumschleppt", so Kallio gegenüber 'motogp.com'. Allerdings sei er mit seinem Team noch dabei, die optimale Position für das Zusatzgewicht zu ermitteln.

Für Pol Espargaro hingegen hat sich kaum etwas geändert: "Wir müssen etwa zwei Kilogramm hinzufügen. Das Motorrad hat mehr oder weniger das gleiche Gewicht wie im letzten Jahr", erklärt der Spanier. Santi Mulero, Chefmechaniker in Espargaros Pons-Team, begrüßt die Regeländerung, weil sie die Chancengleichheit zwischen den unterschiedlich schweren Fahrern erhöhe. "In der Theorie kann es aber für einige Fahrer Nachteile bringen", gibt der Spanier allerdings zu.

Bei der Frage, ob leichtere oder schwerere Fahrer von der Regeländerung mehr profitieren, gehen die Meinungen auseinander: "Aus meiner Erfahrung hat ein leichterer Fahrer immer einen Vorteil", sagt Mulero. Das sieht Kallios Crewchief Naoya Kaneko jedoch anders: "Eine Art Vorteil für schwere Fahrer ist, dass sie einen größeren Körper haben, und sie dadurch das Gewicht auf der Maschine besser verlagern können." So könne sich ein größerer Fahrer beim Bremsen weiter nach hinten und in der Kurve weiter nach vorne lehnen. "Für einen kleinen Fahrer ist dies ein bisschen schwierig", so Kaneko.