Moto2 Silverstone 2015: Zarco siegt bei Mischbedingungen

Johann Zarco triumphiert in Silverstone bei extrem schwierigen Bedingungen - Alex Rins und Tito Rabat auf dem Podium - Jonas Folger als Fünfter bester Deutscher

(Motorsport-Total.com) - WM-Spitzenreiter Johann Zarco ist momentan auch vom Regen nicht zu stoppen: Der Franzose schnappte sich bei schwierigen Mischbedingungen seinen fünften Sieg in den vergangenen sechs Rennen (zum Ergebnis). Das Moto2-Rennen in Silverstone wurde bei leichtem Regen gestartet, bis zum Rennende nach 18 Runden trocknete die Piste allerdings komplett ab. Trotzdem entschieden sich fast alle Piloten gegen einen Wechsel von Regenreifen auf Slicks.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco

WM-Spitzenreiter Johann Zarco schnappte sich auch in Silverstone den Sieg Zoom

"Ich habe bei diesen Bedingungen schon trainiert, also wusste ich, wie weit ich gehen kann", verrät Sieger Zarco anschließend und berichtet: "Ich sah, dass Rins gleich am Anfang pushte. Ich konnte aber recht locker an ihm dranbleiben. Daher habe ich meine Reifen in den ersten Runden geschont. Nach acht Runden fühlte ich mich so gut, dass ich eine Lücke herausfahren konnte."

"Es war sehr hart", berichtet Weltmeister Tito Rabat, der hinter Alex Rins Dritter wurde. "Als die Strecke am Anfang feucht war, da habe ich mich gefreut, weil ich auch heute Morgen im Nassen sehr konkurrenzfähig war. Dann wurde die Strecke aber immer trockener und die Reifen waren am Ende ein totales Desaster. Es ging nur noch darum, überhaupt auf dem Bike zu bleiben", so Rabat.

"Ein geiles Rennen"

Rang vier sicherte sich Rabats Teamkollege Alex Marquez. Überhaupt nicht nach Plan verlief es für Lokalmatador und Pole-Setter Sam Lowes. Der Brite stürzte bereits im Warmup und verlor beim Start gleich reihenweise Positionen. Er kam mit den schwierigen Bedingungen nicht gut zurecht und landete am Ende nur auf Rang sechs und damit eine Position hinter Jonas Folger, der als Fünfter bester Deutscher wurde.

"Es war ein absolut geiles Rennen", berichtet Folger bei 'Eurosport' mit einem Lachen im Gesicht. "Ich hatte einen Topstart und war in den ersten Runden vorne dabei. Als es trockener wurde, da haben wir alle den Regenreifen so stark benutzt, dass er am Ende ein kompletter Slick war. Ich bin eine etwas andere Linie als Marquez und Tito gefahren und habe mich da schwergetan."

"Im ersten Sektor bin ich zwar rangekommen, aber in den anderen habe ich wieder verloren. Leider musste ich zu viel Risiko eingehen. Da habe ich mir gedacht, dass ich lieber den fünften Platz einfahre, bevor ich stürze", so Folger. Sandro Cortese wurde Achter und Tom Lüthi war als Neunter wieder einmal bester Schweizer. Anthony West und Ricky Cardus komplettierten auf den starken Rängen sieben und zehn die Top 10.

Alt ärgert die Favoriten

Auch Marcel Schrötter und Randy Krummenacher können mit ihren Positionen elf und zwölf sehr zufrieden sein. Die weiteren Punkte gehen an Dominique Aegerter, Takaaki Nakagami und Axel Pons. Auch Florian Alt konnte sich auf seiner Suter derweil gut in Szene setzen. Der Deutsche entschied sich früh für einen Reifenwechsel und war auf seinen Slicks teilweise mit Abstand der schnellste Mann im Feld.

"Ich hätte die Entscheidung viel früher treffen müssen", ärgert er sich anschließend bei 'Eurosport' und erklärt: "Ich wollte in der Startaufstellung schon auf Slicks wechseln, weil ich gesehen habe, dass es zu 40 Prozent trocken war. Es war kein Regen in Sicht. Wegen ein paar Tropfen sind wir dann aber wie alle anderen auf Regenreifen geblieben. Nach vier Runden merkte ich aber, dass es einfach schon zu trocken ist. Wir hätten das Rennen gewinnen können, wenn wir damit früher dran gewesen wären."

Bei seinem Boxenstopp verlor er schließlich so viel Zeit, dass am Ende trotzdem nicht mehr als Platz 24 drin war. Ein kleiner Trost: Mit einer 2:13.742 setzte der Moto2-Rookie immerhin die schnellste Rennrunde. Außerdem stiftete Alt in der Spitzengruppe etwas Verwirrung, als er plötzlich die Top-Piloten überholte. Die wussten nicht, dass der Deutsche bereits eine Runde zurücklag.

"Als Alt mich überholte, da dachte ich, dass ich nur noch Vierter wäre", erklärt Rins mit einem Lachen und auch Zarco verrät: "Ich bekam etwas Angst, als ein Kerl mit Slicks vorbeiging. Aber das Team sagte mir, dass ich noch immer vorne bin." Auch in der Weltmeisterschaft liegt der Franzose weiter an der Spitze. Er hat nach seinem Sieg bereits 249 Punkte auf dem Konto und liegt damit satte 85 Zähler vor Rins. Die Vorentscheidung in der WM scheint damit endgültig gefallen zu sein.

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