Lüthi in Silverstone bester Schweizer, Aegerter stürzt

Die Schweizer verpassen beim Rennen in Silverstone das Podest: Tom Lüthi und Randy Krummenacher in den Punkten - Technomag mit Problemen

(Motorsport-Total.com) - WM-Leader Tito Rabat baute in Silverstone seine WM-Führung weiter aus. Der Spanier gewann das zwölfte Saisonrennen knapp vor Teamkollege Mika Kallio. Maverick Vinales komplettierte das Podium. Tom Lüthi wurde bester Suter-Pilot. Der Schweizer fuhr mit acht Sekunden Rückstand ins Ziel. Weniger Glück hatte Landsmann Dominique Aegerter, der kurz nach dem Start stürzte. Randy Krummenacher sammelte als 13. drei WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Dominique Aegerter, Thomas Lüthi

Dominique Aegerter und Tom Lüthi konnten nicht um den Sieg kämpfen Zoom

"Ich hatte einen guten Start, war mittendrin im Kampf um die vorderen Plätze, doch dann machte ich vor der langen Geraden nach Kurve fünf einen Fehler", berichtet Lüthi. "Mir ist das Hinterrad weggerutscht, beim Umlegen hat es mir dann den Lenker verschlagen. Ich musste festhalten, dann war natürlich keine Drehzahl da, und es entstand sofort eine Lücke, die ich so schnell wie möglich wieder schließen wollte. Deshalb war ich am Ende dieser Geraden, vor der nächsten Kurve, besonders spät auf der Bremse und verpasste abermals die Linie."

"Glücklicherweise ist es mir danach trotzdem gelungen, wieder den Anschluss zu finden. Ich hatte einen guten Rhythmus, doch dann begannen die Probleme mit dem Vorderrad. Wahrscheinlich war es eine Balancefrage, mit zuwenig Gewicht auf dem Vorderrad, das müssen wir noch analysieren. Am Kurveneingang war der Vorderreifen immer wieder am Wegrutschen, deshalb konnte ich zum Ende hin nicht mehr angreifen und mitkämpfen", erklärt der Suter-Pilot. "Doch alles in allem bin ich zufrieden. Das Wochenende hat schwierig begonnen, wir haben uns aber von Tag zu Tag steigern können und jetzt wichtige Punkte geholt!"

Aegerter leistet sich einen Fehler

Landsmann Aegerter beendete den Grand Prix auf Position 21. Nach dem Sturz waren Punkte außer Reichweite. "Der Start war super, aber dann habe ich bei der Attacke auf Vinales einen Fehler gemacht. Er war auf der guten Spur, wir haben uns berührt und ich bin gestürzt. Das Motorrad lag im Sand, und ich musste auf die Streckenposten warten, um es wieder startklar zu bekommen", schildert Aegerter den Vorfall.

"Danach konnte ich ziemlich flinke Rundenzeiten hinlegen - das war der Beweis, dass ich hier ein gutes Resultat hätte erzielen können", bemerkt der Technomag-Pilot, der im Ziel mehr als 47 Sekunden Rückstand hatte. "Ich habe einen Fehler gemacht und muss mich bei meinem Team, meinen Fans und meinen Sponsoren entschuldigen."

Krummenacher steigert sich im Rennen

Ioda-Pilot Randy Krummenacher steigerte sich nach einem schwachen Qualifying im Rennen und fuhr in die Punkte. "Drei Punkte nach diesem Wochenende sind sicher als Erfolg zu werten", hält er fest. "Außerdem bin ich mit meinem Rennen zufrieden, besonders mit der zweiten Hälfte. Der Start war gut und in der ersten Runde konnte ich gleich vier, fünf Positionen gutmachen. Aber in der Runde danach hatte ich einen heiklen Moment, als ich einen Fast-Highsider abfangen musste. Das ist mir auch gut gelungen, aber ein paar Plätze gingen dabei logischerweise wieder verloren."

"Als ich daraufhin meinen Rhythmus gefunden hatte, konnte ich mich gleich an eine große Gruppe hängen, die in etwa bis zu Rang zehn nach vorne reichte. Es war allerdings schwierig, meine Vorderleute zu überholen, denn sie waren auf der Bremse sehr stark und darüber hinaus hatten sie am Kurvenausgang Vorteile. Ich hingegen konnte viel höhere Kurvengeschwindigkeiten fahren. Somit war es nicht einfach für mich, nach vorne zu marschieren. Außerdem hatte ich auch mit dem Getriebe zu kämpfen, weil immer wieder ein Gang rausgesprungen ist", ärgert sich Krummenacher.

"Dies führte einige Male sogar zu gefährlichen Situationen", unterstreicht der Suter-Pilot. "In etwa ab der Halbzeit der Distanz war ich eindeutig der Schnellste meiner Gruppe und allmählich gelang es mir auch, Rang für Rang aufzuholen. Als ich dann in den letzten Runden endlich freie Bahn hatte, ging die Post richtig ab. Ich fuhr dabei meine schnellsten Rundenzeiten des gesamten Wochenendes. Das gibt natürlich Auftrieb für die nächsten Rennen und freut mich besonders. Natürlich ist es schade, dass das Qualifying daneben ging, denn ein Startplatz weiter vorne hätte ein besseres Resultat bedeutet."


Moto2 in Silverstone

"Von dem her blicke ich den nächsten Rennen zuversichtlich entgegen. An dieser Stelle möchte ich an mein Team ein riesengroßes Dankeschön ausrichten, denn sie arbeiten wirklich super, indem sie mir jedes Wochenende ein konkurrenzfähiges Motorrad bereitstellen. Danke Jungs, es macht eine Freude mit euch zu arbeiten. In jeden Fall bin ich happy, wie dieses Silverstone-Wochenende nach den zwei Nullnummern zuletzt verlaufen ist", so Krummenacher.

Moto2-Rookie Robin Mulhauser fuhr auf Position 27 ins Ziel. "Bis zum Rennstart war es ein ziemlich durchzogenes Wochenende für mich. Ich wartete deshalb ungeduldig auf den Start. Ich kam gut weg und kämpfte in einer Zehnergruppe mit Salom und West. Doch beim Kampf mit Herrin verloren wir den Anschluss an diese Gruppe. In der letzten Runde ist Dominique an mir vorbeigeschossen, das hat mir total die Konzentration geraubt", berichtet der Technomag-Pilot. "Ich dachte, jetzt kommt die Spitzengruppe zum Überrunden, wollte niemanden behindern und drehte mich um. Zu spät bemerkte ich meinen Irrtum."