Rabat besiegt Kallio in Silverstone

"Tito" Rabat entscheidet in Silverstone das Stallduell gegen Mika Kallio für sich und feiert seinen sechsten Saisonsieg - Kein Glück für Folger und Aegerter

(Motorsport-Total.com) - Das Marc-VDS-Stallduell um den Weltmeistertitel in der Moto2 erreichte in Silverstone einen Höhepunkt. In den letzten Runden lieferten sich Esteve "Tito" Rabat und Mika Kallio einen engen Schlagabtausch um den Sieg. Kallio hatte den Grand Prix von Großbritannien über weite Strecken angeführt, doch Rabat konnte die Lücke in der Schlussphase schließen. Schließlich begann Kallio die letzten 5,9 Kilometer in Führung liegend, doch Rabat überholte zu Beginn der letzten Runde. Kallio suchte bis zur Ziellinie einen Weg vorbei, doch er schaffte es nicht und musste sich mit Platz zwei begnügen.

Titel-Bild zur News: Esteve Rabat, Mika Kallio

"Tito" Rabat hat einen wichtigen Sieg gegen Mika Kallio errungen Zoom

Auf der Ziellinie waren die beiden Teamkollegen lediglich durch 63 Tausendstelsekunden voneinander getrennt. Mit seinem sechsten Saisonsieg vergrößerte Rabat seinen WM-Vorsprung auf Kallio auf 17 Punkte. "Ich denke, das war das beste Rennen meines Lebens", sagt Rabat über den spannenden Zweikampf. "Mein Start war nicht schlecht, aber auf der Strecke war ich nicht der schnellste Fahrer. Vinales war schneller und Folger auch. Ich gab alles und bremste sehr spät, um die anderen Fahrer zu überholen. Am Ende entschied sich der Sieg zwischen Mika, Maverick und mir. Ich gewann am Ende, weil ich alles gab. Ich bin sehr, sehr glücklich."

Kallio hatte zwischenzeitlich einen Vorsprung von knapp zwei Sekunden und sah wie der sichere Sieger aus, doch in den letzten Runden wurde der Finne langsamer und somit schob sich das Toptrio wieder zusammen. "Ich wusste, dass ich am Anfang schnell sein würde", blickt Kallio auf sein Rennen zurück. "Ich pushte und konnte eine kleine Lücke herausfahren. Ich dachte, dass das vielleicht reichen könnte, um das Rennen zu gewinnen."

Es reichte schließlich nicht. "Ich gab in jeder Runde 100 Prozent, aber fünf Runden vor dem Ende sah ich, dass Tito mich wieder einholte. Ich wollte wegziehen, aber die Rundenzeit verbesserte sich nicht. Ich wusste, dass die letzten zwei Runden eine Schlacht mit Tito werden würden. Wir berührten uns zweimal leicht, aber ich konnte ihn nicht wieder überholen. Ich bin natürlich nicht glücklich, denn ich führte fast das komplette Rennen, konnte aber nicht gewinnen."


Fotos: Moto2 in Silverstone


Das Marc-VDS-Duo war allerdings nicht alleine an der Spitze, denn Maverick Vinales mischte ebenfalls bis zum Schluss mit und musste sich als Dritter nur knapp geschlagen geben. Damit sicherte der Spanier auch seinen dritten WM-Rang ab. Kalex feierte einen Dreifachsieg. Bevor dieses Trio in den letzten Runden um den Sieg kämpfte, lag über weite Strecken des Rennens eine große Spitzengruppe beisammen.

Pole-Setter Johann Zarco (Caterham-Suter) setzte sich in der Anfangsphase mit einigen Überholmanövern in Szene und kam schließlich als Vierter ins Ziel. Bester Schweizer wurde Tom Lüthi (Suter). Der Routinier fuhr ebenfalls in der großen Spitzengruppe mit, konnte aber nie um die Führung kämpfen. In der Schlussphase verlor Lüthi etwas den Anschluss an das Spitzentrio und fuhr als Fünfter über die Ziellinie.

Für die weiteren deutschsprachigen Fahrer war es ein enttäuschendes Rennen. Vor allem Jonas Folger (Kalex) kämpfte lange mit Rabat und Vinales um die Podestplätze. Nach einigen schwierigen Rennen war der Deutsche wieder ganz vorne dabei. Allerdings unterlief ihm sechs Runden vor dem Ende in Kurve 14 der entscheidende Fehler. Folger versuchte Simone Corsi (Kalex) zu überholen. Dabei rutschte ihm das Vorderrad weg und er räumte auch noch den Italiener ab. Beide waren ausgeschieden.

Thomas Lüthi

Der Schweizer Tom Lüthi kämpfte in der Spitzengruppe und fuhr als Fünfter ins Ziel Zoom

Somit sammelte Tech-3-Pilot Marcel Schrötter mit Rang 14 als einziger Deutscher WM-Punkte. Sandro Cortese (Kalex) verlor in der Anfangsphase Boden und kämpfte in der Gruppe mit Schrötter um die letzten WM-Punkte. Allerdings verlor Cortese in der Schlussphase einige Plätze und ging schließlich als 18. leer aus. Dafür sammelte der Schweizer Randy Krummenacher für Platz 13 wieder WM-Punkte.

Für Dominique Aegerter (Suter) endete ein schwieriges Rennwochenende mit einem enttäuschenden Ergebnis. Von Startplatz 19 machte der Schweizer in der ersten Runde einige Positionen gut. Im Verlaufe der ersten Runde fuhr Aegerter allerdings Vinales ans Hinterrad und stürzte. Der Schweizer konnte zwar weiterfahren und fuhr ähnliche Rundenzeiten wie die Spitze, doch als 21. sammelte er keine WM-Punkte. Trotzdem hielt er WM-Platz vier, auch wenn sein Rückstand auf Vinales größer wurde.

Kein Glück hatte WM-Neuling Dakota Mamola, der im Aspar-Team die Suter von Nicolas Terol übernommen hat. Der Sohn von Ex-Rennfahrer Randy Mamola stürzte in der Anfangsphase, fuhr an die Box und kam mit drei Runden Rückstand als Letzter ins Ziel. Wildcard-Starter Jeremy McWilliams drehte mit der neuen Brough Superior am Ende des Feldes seine Runden. Der 50-Jährige wurde überrundet, schaffte aber die Distanz. Der nächste Grand Prix findet am 14. September in Misano (Italien) statt.

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