powered by Motorsport.com
  • 10.12.2015 14:35

Loris Capirossi vor GT3-Debüt: "Nicht einfach nur zum Spaß"

Ex-MotoGP-Star Loris Capirossi gibt bei den 12 Stunden von Abu Dhabi sein Debüt im GT3-Rennwagen: Der Italiener hat hohe Erwartungen an sich selbst

(Motorsport-Total.com) - Der dreimalige Motorrad-Weltmeister Loris Capirossi fährt am Wochenende zum ersten Mal ein GT3-Rennfahrzeug im Wettbewerb. Der Italiener gewann in den Jahren 1990 und 1991 den WM-Titel in der 125er-Klasse und im Jahr 1998 den WM-Titel in der 250er-Klasse, bevor er in die Königsklasse des Zweiradsports aufstieg. Ende der MotoGP-Saison 2011 trat Capirossi vom professionellen Motorradrennsport zurück. Nun gibt er bei den 12 Stunden von Abu Dhabi sein GT3-Renndebüt. Der Herausforderung hinter dem Steuer des Ferrari 458 Italia von Kessel Racing blickt er mit Freude entgegen.

Titel-Bild zur News: Loris Capirossi

Loris Capirossi blickt seinem Debüt im Rennwagen mit Vorfreude entgegen Zoom

Im Interview spricht Capirossi über seine Erwartungen für das erste Autorennen seiner Karriere, über das Geheimnis hinter seiner Startnummer 65 und über sein Leben nach dem Rücktritt vom aktiven Motorradrennsport.

Frage: "Loris, du blickst auf eine lange, sehr erfolgreiche Karriere zurück. Wie schwer ist es, nach so vielen Jahren im professionellen Motorsport auf einmal keine Rennen mehr zu bestreiten?"
Loris Capirossi: "Zum Glück bin ich nach wie vor in den Motorradrennsport und viele Projekte involviert. Zum Beispiel unterstütze ich Michelin bei der Entwicklung neuer Reifen. Ich bin nach wie vor im Kontakt mit vielen Motorradfahrern und fahre auch oft noch selbst. Wenn man nach so langer Zeit mit dem Motorsport aufhört, dann fehlt einem einfach dieser Adrenalinschub. Darum bin ich nach wie vor noch dabei."

Frage: "Ist das auch der Grund für deine Rückkehr? Wie oft konntest du Ferrari testen bevor du nach Abu Dhabi kamst?"
Capirossi: "Eigentlich gar nicht. Vor knapp zwei Monaten hatte ich einen Testtag in Valencia. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich einen GT-Rennwagen gelenkt habe. Doch es ist alles großartig, das Auto sieht wunderschön aus und es ist schon etwas sehr Spezielles, bei einem so prestigeträchtigen Rennen an den Start zu gehen. Es ist natürlich auch sehr schön, einen Ferrari zu fahren."

Frage: "Kennst du den Yas Marina Circuit?"
Capirossi: "Ich helfe der Organisation der MotoGP-WM, neue Rennstrecken zu finden und ich war hier mal vor drei oder vier Jahren zu Besuch. Abu Dhabi rief mich damals an und fragte, ob ich mir die Strecke ansehen möchte. Es ist sehr schön hier, doch leider ist das Layout nicht für Motorradrennen geeignet."


Fotostrecke: Prominente Formel-1-"Testfahrer"

Frage: "Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Kessel Racing und der Entscheidung, bei den 12 Stunden von Abu Dhabi teilzunehmen?"
Capirossi: "Ein guter Freund von mir fragte mich, ob ich mich mit Kessel Racing treffen möchte und da fing alles an. Es ist ein wahr gewordener Traum, mit Kessel und dem Ferrari an den Start zu gehen. Unser Ziel ist es, das Wochenende zu genießen und schnell zu sein."

Frage: "Doch sicherlich überwiegt der Wettkampf den Spaßfaktor, nicht wahr?"
Capirossi: "Egal welchen Sport man betreibt, man möchte immer konkurrenzfähig sein. Es ist niemals einfach nur zum Spaß. Immer wenn man auf ein Motorrad oder in ein Auto steigt, möchte man der Schnellste sein."

Frage: "Du bist immer mit der Nummer 65 gestartet und hast jetzt auch auf dem Ferrari die Startnummer 65. Steckt hinter dieser Zahl ein Geheimnis?"
Capirossi: "Es steckt eigentlich gar kein Geheimnis dahinter. Als ich im Rennsport angefangen habe, wurde mir von der damaligen Organisation diese Nummer gegeben, mit der ich zwei Jahre gefahren bin. Danach wechselte ich in eine andere Klasse, in der man in jedem Rennen eine andere Nummer bekam. Als ich aber das erste Mal mit der 65 gefahren bin, gewann ich das Rennen und seit diesem Moment ist die 65 meine Nummer."

Frage: "Wie hat sich dein Leben seit dem Rücktritt vom aktiven Motorsport verändert?"
Capirossi: "Es hat sich eigentlich gar nicht mal so viel verändert, weil ich durch meine Arbeit nach wie vor sehr stark in den Sport involviert bin. Ich genieße es aber, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Ich betreibe viel Sport und leite meine eigene Firma in Monaco. Langweilig wird es mir so schnell nicht."