• 07.08.2014 15:20

Hingucker am "Ring": Skoda 130 RS beim Oldtimer-Grand-Prix

Die 113-jährige Motorsporttradition der Marke Skoda lebt beim Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring in Form des legendären 130 RS auf

(Motorsport-Total.com) - Skoda lässt die Herzen von Motorsportfans höher schlagen. Der tschechische Hersteller startet am Wochenende beim Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring mit der Rundstreckenversion des legendären 130 RS. Sie ist die Replika jenes Fahrzeugs, das unter anderem im Jahr 1981 den Markentitel der Tourenwagen-Europameisterschaft gewann.

Titel-Bild zur News: Skoda 130 RS

Beim Oldertimer-Grand-Prix gibt es unter anderem den 130 RS von Skoda zu sehen Zoom

Am Steuer des Skoda 130 RS wechseln sich drei erfahrene Piloten mit viel Benzin im Blut ab. Fahrzeug-Eigentümer Herbert Gartenschläger feierte 1984 und 1986 als Copilot unter anderem zweimal den Rallye-Meistertitel in der DDR. Der zweite Mann im schnellen Hecktriebler ist Jens Herkommer. Der Kfz-Meister aus dem Erzgebirge gilt in der Szene als Spezialist für alle Old- und Youngtimer-Modelle der tschechischen Marke.

Herkommer sorgt unter anderem dafür, dass der siebenfache Deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle bei seinen Einsätzen im erstklassig restaurierten Skoda 130 RS die Herzen der Fans höher schlagen lässt, wie zuletzt vor knapp zwei Wochen im Rahmen des Eifel-Rallye-Festivals rund um Daun. Dritter im Bunde ist Andreas Leue, Teamleiter Motorsport und Tradition bei Skoda Auto Deutschland. Der Rallye-Pilot verfügt über die Erfahrung aus fünf Starts beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und ist daher mit den Tücken und Freuden der "Grünen Hölle" bestens vertraut.

"Der Oldtimer Grand-Prix lockt jedes Jahr über 50.000 Besucher an die schönste und zugleich auch schwierigste Rennstrecke der Welt", so Leue. "Vor diesem wunderbaren Publikum wollen wir mit dem Skoda 130 RS das Starterfeld bereichern und die 113-jährige Motorsporttradition der Marke auf faszinierende Weise erlebbar machen."

130 RS feierte Doppelerfolg in seiner Klasse bei der "Monte"

Auf den Renn- und Rallye-Pisten dieser Welt ist Skoda seit mehr als einem Jahrhundert zuhause. Bereits seit 1901 engagiert sich die tschechische Traditionsmarke erfolgreich im nationalen und internationalen Motorsport. Der Skoda 130 RS zählt zu den erfolgreichsten Rennfahrzeugen aus Mlada Boleslav. Der ebenso filigrane wie robuste Hecktriebler wurde zwischen 1975 und 1982 als pures Sportgerät gebaut. Er knüpfte an die Rallye-Prototypen 180 RS und 200 RS von 1974 an und begründete die große Tradition der RS-Serienmodelle von Skoda.

Über die genaue Stückzahl gibt es unterschiedliche Angaben, die zwischen 65 und 200 Exemplaren schwanken. Die Karosserie basierte auf dem 110 R Coupé, allerdings waren Dach, Fronthaube und Türhäute aus Aluminium gefertigt. Die Motorhaube und die verbreiterten Kotflügel bestanden aus glasfaserverstärktem Kunststoff, die Fenster aus leichtem und splitterfestem Polycarbonat.

Die geringen Stückzahlen und die für einen osteuropäischen Hersteller exotischen Materialien trugen ebenso zum legendären Ruf des Hecktrieblers bei wie seine Erfolge auf Renn- und Rallye-Pisten. Sein Motorsportdebüt gab der 130 RS auf der Rundstrecke, ab 1976 zählte er zu den erfolgreichsten Fahrzeugen der 1,3-Liter-Klasse im internationalen Rallye-Sport.

Zwischen 1976 und 1980 siegte der "Porsche des Ostens" fünfmal in Folge bei der Rallye Bohemia. Als größter Einzelerfolg dieses Modells gilt der Doppelerfolg in der Gruppe 2 bis 1,3 Liter Hubraum bei der Rallye Monte Carlo 1977. Bei dieser Veranstaltung überraschten Vaclav Blahna/Lubislav Hlavka mit einem zwölften Platz im Gesamtklassement.

Bei der materialmordenden Rallye Akropolis bewies der Skoda 130 RS in den Jahren 1978, 1979 und 1981 neben beachtlichem Tempo auch seine außerordentliche Haltbarkeit. Ein weiteres Ausrufezeichen setzte Skoda, als die Marke mit dem 130 RS den Markentitel der Tourenwagen-Europameisterschaft 1981 gewann.