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  • 12.06.2011 00:12

  • von Roman Wittemeier

Le-Mans-Update 0 Uhr: Kollektives Aufatmen

Mike Rockenfeller steigt nach seinem furchtbaren Unfall selbstständig aus dem völlig zerstörten Audi R18: Zur Sicherheit ins Krankenhaus

(Motorsport-Total.com) - Die Schutzengel haben in den ersten Stunden des Langstreckenrennens in Le Mans gleich zweimal Schwerstarbeit verrichtet. Zunächst hielten sie ihre schützenden Hände über Allen McNish, der in der Dunlop-Schikane abflog, später retteten sie Mike Rockenfeller. Der amtierende Le-Mans-Champion war nach einem Kontakt mit einem überrundeten Ferrari im Bereich Indianapolis brutal in die Leitplanken eingeschlagen.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller, Romain Dumas, Timo Bernhard

Der Audi R18 mit der Startnummer eins schlug heftig ein

Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' hatte Rockenfeller an jener Stelle einen Speed von 307 km/h. Nach dem Kontakt mit dem Ferrari, dessen Fahrer Robert Kauffmann unaufmerksam war, schlug der Audi-Pilot nahezu ungebremst in die Leitplanken und schleuderte mit seinem R18-Wrack quer über die Strecke. Rockenfeller konnte selbstständig aussteigen, wurde anschließend ärztlich versorgt.

"Er wurde ins Medical-Center gebracht. Dort haben sie mit ihm geredet. Wir werden ihn jetzt ins Krankenhaus bringen, um eine CT durchzuführen. Vorher kann man keine Informationen herausgeben", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. Aus Teamkreisen heißt es, dass am Fahrzeug "das gehalten hat, was halten sollte". Abgesehen vom Monocoque war vom R18 kaum noch etwas zu erkennen.

"Wir sind sehr froh, dass die Sicherheit der Fahrzeuge dermaßen gut ist", sagt FIA-Präsident Jean Todt in einer ersten Reaktion. Der Franzose ging sofort in die Audi-Box, um sich Informationen aus erster Hand zu holen. Dem ehemaligen Ferrari-Formel-1-Teamchef stand der Schock allerdings deutlich ins Gesicht geschrieben. Die Crashes von McNish und Rockenfeller dürften die Diskussionen um Gentleman-Driver in der GTE-Klasse anheizen.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Rennen


"Ich hatte noch nicht die Zeit, um mir das genau anzusehen - ich war mit der ganzen Kommunikation so beschäftigt", will Ullrich noch keine Aussagen zum Unfallhergang tätigen. "Es sieht so aus, als hätte ein Ferrari beim Überrunden bei hoher Geschwindigkeit die Linie gewechselt und ihn berührt. So habe ich es gesehen." Das Rennen ist seit langer Zeit neutralisiert, die Safety-Cars werden vermutlich in 15 Minuten wieder hereinfahren.

Zum Sportlichen: Der Audi von Lotterer/Fässler/Treluyer führt das Feld vor den drei Peugeots an, dahinter folgt der Oreca-Peugeot auf Platz fünf. Bester Benziner ist aktuell der Rebellion-Toyota von Nicolas Prost. Die LMP2-Klasse hat Oreca fest im Griff. In der GTE-Pro-Klasse führt Oliver Gavin (Corvette) vor Jaime Melo (Ferrari) und Marc Goossens (Porsche). Die beiden BMW M3 liegen nach technischen Problemen auf den Rängen sieben und acht.