Porsche triumphiert in Spa nach BMW-Pech

In einer dramatischen letzten Stunde verlor BMW noch den sicher geglaubten Sieg bei den 24-Stunden in Spa - Porsche durfte einmal mehr jubeln

(Motorsport-Total.com) - Die 63. Auflage des 24-Stunden-Klassiker in Spa-Francorchamps war in diesem Jahr an Dramatik nicht zu überbieten. Erst in der letzten Stunde fiel die Entscheidung um den Sieg. Bis dahin hatte das BMW-Trio Dirk Werner, Dirk Müller und Dirk Adorf das Rennen angeführt. Eine dreiviertel Stunde vor dem Ende rutschte Werner von der Piste und beschädigte seinen M3 an der Streckenbegrenzung.

Titel-Bild zur News: Wolf Henzler, Martin Ragginger, Romain Dumas

Nach 24 Stunden überquerte der rote Porsche als Erster die Ziellinie

Eine Reparaturpause warf das Dirk-Trio bis auf Rang drei zurück. Den Sieg staubten die Porsche Piloten Martin Ragginger, Jörg Bergmeister, Wolf Henzler und Romain Dumas ab. Rang zwei ging ebenfalls an Porsche. Richard Lietz, Patrik Pilet, Raymond Narac und Patrick Long von der IMSA-Mannschaft durften auf dem Podest jubeln. Platz drei blieb für das glücklose BMW-Team als Trostpreis. Die zweite bayrische Mannschaft kam als Vierter ins Ziel.#w1#

Der Porsche-Sieg kam schließlich doch etwas überraschend, da sie eigentlich nicht zu den schnellsten Autos zählten. Die erste Stunde hatte noch AF Corse Ferrari mit Gianmaria Bruni/Bert Longin/Eric van de Poele/Toni Vilander von der Pole-Position aus angeführt. Beim ersten Boxenstopp übernahm BMW erstmals die Spitze. Porsche hatte zu diesem Zeitpunkt bereits große Mühe das Tempo zu halten.

Die Ferrari-Mannschaft musste in der zweiten Stunde einen längeren Boxenstopp einlegen, weil es Probleme mit den hinteren Reifen gab. Die Roten verloren eine Runde und stärkten somit die Position von BMW an der Spitze. Der zweite Bolide des deutschen Herstellers mit Jörg Müller/Pedro Lamy/Uwe Alzen übernahm ebenfalls während eines Regenschauers kurz die Spitze. In der Nacht kam dann der Rückfall wegen Problemen mit der Zündung.


Fotos: 24 Stunden von Spa-Francorchamps


Um bei einem 24-Stunden-Rennen eine Chance auf den Sieg zu haben, muss die Nacht gut überstanden werden, speziell auf einer anspruchsvollen Strecke wie Spa. Mehrere Sieganwärter gerieten aber in Probleme. Der Prospeed-Porsche mit Richard Westbrook am Steuer kollidierte mit einem Nachzügler. Der zweite AF Corse Ferrari und der schnellste Phoenix-Audi waren in den Morgenstunden in den gleichen Unfall verwickelt.

In der Nacht zeigten sich die Ardennen von ihrer typischen Seite. Trockene und nasse Bedingungen wechselten sich ab und die Reifenwahl war kritisch. Porsche konnte in dieser Phase den Druck auf BMW aufrechterhalten. Bei den trockenen Bedingungen am Vormittag war BMW aber schneller und konnte sich ein Polster aufbauen.

Dirk Werner, Marco Werner

BMW stand knapp vor dem Sieg bei den 24-Stunden in Spa-Francorchamps Zoom

Bis zur dramatischen Schlussphase hatte sich das Trio einen Vorsprung von knapp einer Runde herausgefahren. Im Ziel wies Werner dann zwei Runden Rückstand auf den siegreichen Porsche auf. Die Enttäuschung war bei BMW groß. Trotzdem hat die bayrische Mannschaft die Klasse in der "GTN", der nationalen GT-Klasse gewonnen.

Gesamtrang fünf eroberte der zweite AF Corse Ferrari, gefahren von Michael Waltrip/Nicola Cadei/Robert Kauffmann/Marco Cioci. Das Quartett spielte an der Spitze nie eine entscheidende Rolle, aber sie profitierten von den Problemen anderer Teams. Das wurde mit Rang drei in der GT2-Klasse belohnt.

Als die GT3-Audis von Phoenix und WRT ihre Probleme hatten, übernahm der Ford GT mit der Startnummer 99 des Marc-VDS-Teams die Spitze. Sonntagmorgen hatten sie aber Schwierigkeiten mit dem Starter und fielen zurück. Am Ende holte sich die Muhlner Motorsport mit einem Porsche und den Fahrern Jürgen Häring/Dimitrios Konstantinou/Arnaud Peyroles/Gilles Vannelet mit Gesamtrang sechs den GT3-Sieg.